Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast
vom 07.08.2019, aktuelle Version,

Liste der Klassischen Philologen an der Universität Graz

Die Klassische Philologie an der Universität Graz ging im 19. Jahrhundert aus den literaturwissenschaftlich-ästhetischen Fächern hervor. Erstmals wurde 1813 eine Professur für „lateinisch-classische Literatur“ eingerichtet. Im Zuge der Reform des österreichischen Bildungswesens im Jahr 1848 wurden 1850 zwei Lehrstühle für „classische Philologie und Ästhetik“ eingerichtet. Karl Schenkl war 1863 der erste Grazer Philologieprofessor, dessen Lehrstuhl ausschließlich für „classische Philologie“ ausgerichtet war.

Angegeben ist in der ersten Spalte der Name der Person und ihre Lebensdaten, in der zweiten Spalte wird der Eintritt in die Universität angegeben, in der dritten Spalte das Ausscheiden. Spalte vier nennt die höchste an der Universität Graz erreichte Position. An anderen Universitäten kann der entsprechende Dozent eine noch weitergehende wissenschaftliche Karriere gemacht haben. Die nächste Spalte nennt Besonderheiten, den Werdegang oder andere Angaben in Bezug auf die Universität oder das Seminar. In der letzten Spalte stehen Bilder der Dozenten, sofern es lizenzkonforme gibt.

Wissenschaftler von bis Funktionen Bemerkungen Bild
Albert Muchar (1786–1849) 1827 1849 Ordinarius Professor für Ästhetik und „altclassische Literatur“, Dekan und Rektor der Universität, erforschte besonders historische Regionalgeografie
Karlmann Tangl (1799–1866) 1850 1863 Ordinarius Nachfolger Muchars, betrieb hauptsächlich innerösterreichische Geschichtsforschung
Emanuel Hoffmann (1825–1900) 1850 1856 Extraordinarius Spezialist zur Patristik, wechselte 1856 an die Universität Wien, wo er das Philologische Seminar neu organisierte
Max Theodor von Karajan (1833–1914) 1857 1904 Ordinarius Sohn von Theodor von Karajan; Privatdozent, 1859 außerordentlicher Titularprofessor, 1863 Extraordinarius, 1867 Ordinarius; organisierte den Neubau des Instituts
Karl Schenkl (1827–1900) 1863 1875 Ordinarius Nachfolger Tangls, begründete 1863 das Seminar; Spezialist zur Patristik, Herausgeber verschiedener Fachzeitschriften und Reihen
Wilhelm Kergel (1822–1891) 1871 1891 Ordinarius als dritter Ordinarius 1871 berufen
Otto Keller (1838–1927) 1875 1881 Ordinarius Nachfolger Schenkls, wechselte 1881 nach Prag; forschte hauptsächlich zum Dichter Horaz und zur Zoologie der Antike
Alois Goldbacher (1837–1924) 1882 1908 Ordinarius Nachfolger Kellers, vorher Ordinarius in Czernowitz;
Heinrich Schenkl (1859–1919) 1892 1917 Ordinarius Nachfolger Kergels, Sohn von Karl Schenkl; zunächst Extraordinarius, 1896 Ordinarius; wechselte 1917 nach Wien
Richard Cornelius Kukula (1862–1919) 1905 1919 Ordinarius Nachfolger Karajans; zunächst Extraordinarius, 1909 Ordinarius; Spezialist für römische Dichtung
Josef Mesk (1869–1946) 1909
1917
1914
1940
Ordinarius Nachfolger Goldbachers als Extraordinarius; wechselte 1914 nach Wien, kehrte 1917 als Ordinarius nach Graz zurück (Nachfolger Schenkls); Spezialist zum griechisch-römischen Drama und Epos
Richard Meister (1881–1964) 1918 1920 Extraordinarius Nachfolger Mesks; wechselte 1920 als Ordinarius nach Wien
Karl Prinz (1872–1945) 1919 1939 Ordinarius Nachfolger Kukulas; Spezialist zur augusteischen und nachklassischen römischen Literatur
Karl Mras (1877–1962) 1921 1933 Extraordinarius Nachfolger Meisters; ging 1933 als Ordinarius nach Wien
Otmar Schissel von Fleschenberg (1884–1943) 1919 1943 Extraordinarius Privatdozent, 1923 titularer Extraordinarius, 1926 planmäßiger Extraordinarius; Spezialist zur Spätantike und zu Byzanz
Carl Koch (1907–1956) 1940 1945 Extraordinarius Lehrstuhlvertreter, seit 1943 als Extraordinarius anstelle Schissel von Fleschenbergs; 1947 Ordinarius in Erlangen
Hans Gerstinger (1885–1971) 1940 1960 Ordinarius Nachfolger Prinz’
Endre von Ivánka (1902–1974) 1947 1969 Ordinarius 1947 Nachfolger Kochs; 1961 Ordinarius für Byzantinistik
Karl Vretska (1900–1983) 1961 1971 Ordinarius Nachfolger Ivánkas als Extraordinarius, 1964 Ordinarius
Franz Stoessl (1910–1988) 1961 1981 Ordinarius Nachfolger Gerstingers
Eugen Dönt (* 1939) 1971 1981 Ordinarius Nachfolger Vretskas; wechselte nach Wien
Franz Ferdinand Schwarz (1934–2001) 1982 1996 Ordinarius Nachfolger Stoessls
Henriette Harich-Schwarzbauer (* 1955) 1982 2002 Extraordinaria Wissenschaftliche Assistentin, 1992 Assistenzprofessorin, 1997 habilitiert, vertrat als außerordentliche Professorin Schwarz’ Lehrstuhl; wechselte als Ordinaria nach Basel
Walter Pötscher (1928–2004) 1982 1997 Ordinarius Nachfolger Dönts
Malte Hossenfelder (1935–2011) 1991 2003 Professor Philosophiehistoriker und Philosoph, Spezialist für griechische und römische Philosophie
Eveline Krummen 1997 Ordinaria Nachfolgerin Pötschers, Professorin für Gräzistik
Christine Ratkowitsch (* 1953) 2006 2016 Gastprofessorin vertrat 2006–2016 die Latinistik an der Universität Graz
Ursula Gärtner (* 1965) 2016 Ordinaria Nachfolgerin von Schwarz, Professorin für Latinistik

Erster Lehrstuhl (Ordinariat, 1909–1964 Extraordinariat):

Zweiter Lehrstuhl (Extraordinariat, zeitweise Ordinariat):

Dritter Lehrstuhl (Ordinariat):

Literatur

  • Franz-Anton Wallisch: Das Fach Klassische Philologie an der Universität Graz vom Anfang bis zur Gegenwart. In: Beiträge und Materialien zur Geschichte der Wissenschaften in Österreich, Graz 1981 S. 38–52.