Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast
vom 04.02.2019, aktuelle Version,

Maria Theresia (2017)

Filmdaten
Originaltitel Maria Theresia
Produktionsland Österreich, Tschechien
Originalsprache Deutsch, Tschechisch, Slowakisch, Ungarisch
Erscheinungsjahr 2017
Länge 200 Minuten
Altersfreigabe FSK 12[1][2]
Stab
Regie Robert Dornhelm
Drehbuch Mirka Zlatníková
Produktion Marcela Mojtová,
Jan Novotný,
Andreas Kamm,
Oliver Auspitz,
Ferdinand Dohna
Kamera Tomáš Juříček
Schnitt Michal Lánský
Besetzung

Maria Theresia ist eine österreichisch-tschechische Koproduktion aus dem Jahr 2017 mit Marie-Luise Stockinger in der Titelrolle. Der unter der Regie von Robert Dornhelm entstandene zweiteilige Fernsehfilm wurde am 27. und 28. Dezember 2017 im ORF erstmals ausgestrahlt.[3][4][5] Der Film wurde am 11. Dezember 2017 im Schloss Esterházy präsentiert.[6] Auf Arte wurde der Film erstmals am 28. Dezember 2018 gezeigt.[7][8]

Handlung

Der Film erzählt rund zwei Jahrzehnte österreichischer Geschichte von 1723 bis zur Krönung Maria Theresias zur ungarischen Königin am 25. Juni 1741. Im Mittelpunkt steht dabei die Liebesgeschichte zwischen Maria Theresia und ihrem Mann Franz Stephan von Lothringen.[9]

1. Teil

Prag 1723. Die sechsjährige Maria Theresia sieht ihren Lebensweg klar vorgezeichnet, sie wird eines Tages Franz Stephan von Lothringen heiraten und mit ihm viele Kinder bekommen. Alle warten auf den ersehnten männlichen Nachkommen von Maria Theresias Vater Karl VI., neun Jahre später ist dieser noch immer nicht geboren. Der Mediziner hat mittlerweile aufgrund des fortgeschrittenen Alters der Kaiserin Elisabeth Christine von Braunschweig-Wolfenbüttel alle Hoffnung aufgegeben, es kann nur noch um ein Wunder gebetet werden. Professor Gottfried Philipp Spannagel empfiehlt daher die Erziehung der erstgeborenen Maria Theresia zu vertiefen, um sie auf eine mögliche Regentschaft vorzubereiten.

Karl VI. bittet Eugen von Savoyen die Hochzeits-Verhandlungen mit Franz Stephan von Lothringen zu beginnen. Prinz Eugen hat allerdings andere Pläne, er hat einen anderen Bräutigam für Maria Theresia vorgesehen, der garantieren soll dass es keinen Krieg mit Preußen geben wird. Eugen beginnt Verhandlungen mit Friedrich Wilhelm von Grumbkow, Maria Theresia soll nach deren Plänen mit Kronprinz Friedrich vermählt werden. Außerdem bietet er Franz Stephan Maria Theresias Schwester Anna zur Frau, Franz Stephan stimmt dem Vorschlag zunächst zu. Maria Theresia möchte jedoch nur Franz Stephan als Gemahl.

Die Kirche schlägt Maria Theresia vor, gar nicht zu heiraten und stattdessen ins Kloster zu gehen. Maria Theresia beginnt daraufhin heimlich mit Unterstützung Spannagels sich auf die Herrschaft vorzubereiten und die Geschichte und Politik Europas zu studieren. Graf Nikolaus I. Esterhazy entdeckt dies durch Zufall und macht dies publik. Spannagel landet vorübergehend im Gefängnis, Maria Theresia soll ins Kloster geschickt werden. Maria Theresia schlägt stattdessen vor, dass Franz Stephan auf sein Herzogtum Lothringen zugunsten Frankreichs verzichten soll, im Gegenzug dazu soll er dafür die Toskana bekommen. Frankreich soll dafür die Pragmatische Sanktion anerkennen, Franz Stephan soll Maria Theresia heiraten.

Franz Stephan lehnt den Vorschlag zunächst ab. Der preußische Prinz Friedrich wurde mittlerweile bereits vermählt, Preußen fordert daher ebenfalls die Vermählung zwischen Maria Theresia und dem aus preußischer Sicht schwachen und ungefährlichen Franz Stephan. Maria Theresia erfährt, dass Prinz Eugen sie an Preußen verkaufen wollte. Der liegt allerdings bereits im Sterben, am Sterbebett empfiehlt er noch Philipp Graf Kinsky als seinen Nachfolger.

Nachdem Spannagel Franz Stephan in die politische Situation und militärische Lage einweiht stimmt er Maria Theresias Vorschlag doch noch zu. Beim Geburtstag von Maria Theresias Mutter akzeptiert Franz Stephan die Bedingungen und hält um die Hand Maria Theresias an. Philipp Graf Kinsky ist davon wenig begeistert, auf der Geburtstagsfeier erreicht sie die Nachricht vom Ableben Prinz Eugens. Franz Stephan und Maria Theresia werden vermählt, Maria Theresia bringt später ihre ersten beiden Töchter zur Welt, der ersehnte männliche Nachkomme bleibt wie bei ihren Eltern vorerst ebenfalls aus. Um dem Hof zu entfliehen, fahren Franz Stephan und Maria Theresia in die Toskana. Dort plant Franz Stephan eine Baumwollmanufaktur nach englischem Vorbild zu errichten und sucht und findet dafür Investoren. In der Toskana überbringt ihnen Kinsky die Nachricht, dass Karl VI. einen schweren Jagdunfall erlitten hat, an dessen Folgen er verstorben ist.

2. Teil

Nach dem Tod ihres Vaters Karl VI. kehren Maria Theresia und Franz Stephan mit ihrer dritten Tochter an den Wiener Hof zurück, Maria Theresia muss den Thron ihres Vaters übernehmen. Bei der Heimreise erkennt sie den Hunger, die Not und das Elend, das in ihrem Reich herrscht. Franz Stephan wird von der Politik zunächst ausgeschlossen, etwa an der Teilnahme am Geheimen Rat, er geht daher eigene Wege. Er amüsiert sich unter anderem mit den Damen am Hof, insbesondere mit Elisa Fritz. Außerdem beschäftigt er sich als Unternehmer mit dem Handel von Baumwolle und Seide und der Gründung einer Tuchmanufaktur. Maria Theresia sieht Franz Stephans Platz bei der Armee, der lehnt den Krieg jedoch grundsätzlich ab.

Mehrere europäische Fürsten erheben Ansprüche auf die Habsburgischen Erblande bzw. das römisch-deutsche Kaisertum. Vom Süden, Norden und Westen droht Gefahr, außerdem hält sich der preußische Marschall Grumbkow weiterhin am Wiener Hof auf. Unsicher ist, ob die Pragmatische Sanktion von allen akzeptiert wird. Sie macht Graf Kinsky, den sie aufgrund seiner vermeintlichen Nähe zum verstorbenen Prinzen Eugen bisher verachtete, zu ihrem politischen Berater. Er empfiehlt ihr, sich Unterstützung von Graf Nikolaus I. Esterhazy zu holen. Sie lehnt diese Idee zunächst ab, nachdem Esterhazy sie verraten hatte, als er entdeckte, dass sie heimlich Politik und Geschichte studierte.

Maria Theresia macht Marschall Grumbkow zum Mitglied des Geheimen Rates. Friedrich II. schlägt Maria Theresia vor, Franz Stephan bei der Kaiserwahl zu unterstützen, im Gegenzug dafür verlangt er Schlesien. Maria Theresia geht auf das Angebot Friedrichs nicht ein. Von ihrem eigenen Hof fühlt sie sich nicht ernst genommen. Inzwischen kommt die Nachricht, dass Marschall Grumbkow als Doppelspion enttarnt, an der preußischen Grenze verhaftet und wegen Landesverrat hingerichtet wurde. Grumbkow spionierte einerseits für die Preußen am Wiener Hof, andererseits wurde er von Prinz Eugen bestochen. Auch kursiert das Gerücht, das Grumbkow Karl VI. vergiftet haben soll. Grumbkow wollte Maria Theresia auf dem Thron, weil er in ihr eine schwache Gegnerin Preußens sah.

Nach dem Einmarsch preußischer Truppen unter dem Jubel der Bevölkerung in Schlesien versucht Maria Theresia den Hunger unter den Soldaten zu mildern um deren Motivation zu heben. Bald darauf marschieren die Preußen auch in Böhmen ein. Der Adel flieht aus Wien nachdem zahlreiche Bälle abgesagt wurden. Der eigene Hof wendet sich teilweise unter Spott von ihr ab, Prinzessin Karolina erkrankt an den Pocken, an denen sie später stirbt. Franz Stephan fühlt sich von Maria Theresias Leben ausgeschlossen und wie das fünfte Rad am Wagen. Maria Theresia ist zunehmend überfordert. Mit Elisa Fritz, die bisher mehr Franz Stephan zugetan schien, findet Maria Theresia eine treue Unterstützerin, die es schafft den Adel zur Rückkehr an den Wiener Hof zu bewegen und die Stimmung am Hof zu ihren Gunsten zu lenken. Die Preußen bieten den Waffenstillstand an, wenn die annektierten Gebiete Preußen zuerkannt werden. Zwischenzeitlich kommt mit Joseph der ersehnte männliche Nachkomme zur Welt.

Die Bayern erklären Österreich den Krieg, Frankreich tritt in den Krieg gegen die Österreicher mit ein. Maria Theresia versucht die Moral ihrer Truppen mit Unterstützung der Kirche zu heben und verspricht ihnen bessere Ausrüstung und Verpflegung. Außerdem sucht sie Unterstützung bei den Ungarn. Graf Nikolaus Esterházy bietet ihr diese auch an, will aber auch ihr Herz erobern. Franz Stephan ist eifersüchtig, am Hof kursiert bereits das Gerücht, dass der Papst bereit wäre ihre Ehe zu annullieren. Esterházy muss erkennen, dass er das Herz Maria Theresia nicht erobern kann und sie sich ihn nur aus Pflichtgefühl ihrem Land gegenüber opfern würde. Vor dem Ungarischen Landtag gibt sie sich als schutzlose Mutter und Frau, die an den Mut der Männer appelliert. Esterházy tritt für sie vor den Versammelten für sie ein, sie erhält so die ungarische Unterstützung, die Ungarn versprechen ihr 60.000 Soldaten. Maria Theresia wird schließlich zur ungarischen Königin gekrönt.[9][10]

Produktion und Hintergrund

Anlässlich des 300. Geburtstag von Maria Theresia am 13. Mai 2017 gestaltete der ORF einen Programmschwerpunkt, dessen Abschluss dieser Fernsehfilm bildet.[11] Die Dreharbeiten fanden vom 18. April 2017 bis zum 27. Juni 2017 in Wien, Tschechien, der Slowakei und Ungarn statt.[9] Drehorte waren unter anderem Schloss Valtice, das als Ersatzkulisse für die Wiener Hofburg diente, sowie die Stadt Kroměříž.[12][13][14] Beteiligt waren der Österreichische Rundfunk, Beta Film, das tschechische Fernsehen Česká televize, das slowakische Fernsehen Rozhlas a televízia Slovenska (RTVS), und die ungarische MTVA. Produziert wurde der Film von der österreichischen MR Film und der tschechischen Maya Production.[9][15]

Im Anschluss an die Erstausstrahlung des ersten Teils wiederholte der ORF die Ausstrahlung der Dokumentation Maria Theresia – Vermächtnis einer Herrscherin von Georg Riha auf ORF III, im Anschluss an den zweiten Teil die Universum-History-Spiel-Dokumentation Maria Theresia – Majestät und Mutter von Monika Czernin (Filmautorin) und Ernst Gossner (szenische Regie) mit Gerti Drassl in der Titelrolle.[3][11][16]

Rezeption

Kritiken

DerStandard.at schrieb, dass der Film aufgrund von Darstellern wie Karl Markovics, Fritz Karl oder Julia Stemberger und auch dank kurzweiliger Inszenierung und allerlei amüsanter Einfälle punkten könne. Auch Stockinger würde als künftige Herrscherin überzeugen.[17] Der Film sei „gute Unterhaltung für die Masse“, denn „nicht die exakte Wiedergabe historischer Ereignisse, sondern ausladende Dekolletés und kleine Frivolitäten sind der rote Faden im ersten Teil von Maria Theresia.“ [...] „So charmant es auch sein mag, in jeweiliger Landessprache zu drehen, so schwierig ist die anschließende Synchronisation, um das Sprachengewirr zu bügeln – und das hört und sieht man.“[18]

Die Tageszeitung Kurier meinte, dass man von der Produktion positiv überrascht sein konnte. Vom optischen Aufwand her könne die Produktion mit internationalen Fernseh-Großproduzenten mithalten, die Hauptdarstellerin sei gut gewählt. Allerdings gäbe es auch einige Fehlstellen des Projektes und stellenweise sei der Film unfreiwillig komisch.[19]

Einschaltquoten

Bei Erstausstrahlung im ORF am 27. Dezember 2017 verfolgten den ersten Teil rund 1,1 Millionen Zuseher, der Marktanteil betrug 36 Prozent.[20] Den zweiten Teil verfolgten durchschnittlich rund 1,2 Millionen Menschen, der Marktanteil betrug 38 Prozent.[21]

In Tschechien erreichte der erste Teil bei Erstausstrahlung Anfang Januar 2018 zwei Millionen Menschen und 42,4 Prozent Marktanteil, der zweite Teil 2,16 Millionen und 46,8 Prozent Marktanteil.[22]

Auszeichnungen und Nominierungen

Romyverleihung 2018

  • Auszeichnung in der Kategorie Bester Nachwuchs weiblich (Marie-Luise Stockinger)
  • Nominierung in der Kategorie Bester Produzent TV-Film[23][24]

Rose d’Or 2018

  • Nominierung in der Kategorie Limited Series & TV Movie[25]

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung für Maria Theresia. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF; Maria Theresia Teil 1).Vorlage:FSK/Wartung/typ nicht gesetzt und Par. 1 länger als 4 Zeichen
  2. Freigabebescheinigung für Maria Theresia. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF; Maria Theresia Teil 2).Vorlage:FSK/Wartung/typ nicht gesetzt und Par. 1 länger als 4 Zeichen
  3. 1 2 ORF Nachlese 12/2017, Seite 7. ORF nachlese, Ausgabe 12/2017, Seite 7.
  4. ORF Nachlese 12/2017, Seite 163. ORF nachlese, Ausgabe 12/2017, Seite 163.
  5. ORF2: TV-Programm: Maria Theresia (Film). (Memento vom 2. Dezember 2017 im Internet Archive) In: tvheute.at. Abgerufen am 2. Dezember 2017.
  6. „Maria Theresia“ im Schloss Esterhazy. In: orf.at, 12. Dezember 2017, abgerufen am 13. Dezember 2017.
  7. ARTE: Maria Theresia. Abgerufen am 19. Dezember 2018.
  8. Verklärte Strategin - Arte zeigt Zweiteiler über Maria Theresia. Artikel vom 19. Dezember 2018, abgerufen am 19. Dezember 2018.
  9. 1 2 3 4 Robert Dornhelm macht Marie-Luise Stockinger zur jungen „Maria Theresia“. In: orf.at. Abgerufen am 2. Dezember 2017.
  10. „Maria Theresia“ im Doppelpack am 28. Dezember in ORF 2. OTS-Meldung vom 27. Dezember 2017.
  11. 1 2 300 Jahre Maria Theresia: Umfassender ORF-Programmschwerpunkt. In: orf.at. Abgerufen am 2. Dezember 2017.
  12. ORF-Hit in Sicht: So sind Maria Theresias junge Jahre im TV. In: Kleine Zeitung, 12. Dezember 2017, abgerufen am 12. Dezember 2017.
  13. Dreharbeiten zu Dornhelms topbesetztem und imposanten Event-Zweiteiler „Maria Theresia“. In: orf.at. Abgerufen am 2. Dezember 2017.
  14. Maria Theresia: Audienz in der Reithalle. In: Tiroler Tageszeitung, 3. Juni 2017, abgerufen am 2. Dezember 2017.
  15. Maria Theresia | Czech Film Commission. In: filmcommission.cz. Abgerufen am 2. Dezember 2017.
  16. Marie-Luise Stockinger als junge „Maria Theresia“ im ORF-Weihnachtsprogramm. OTS-Meldung vom 12. Dezember 2017, abgerufen am 13. Dezember 2017.
  17. "Maria Theresia" im ORF: Robert Dornhelms opulenter Zweiteiler. In: derStandard.at, 12. Dezember 2017, abgerufen am 13. Dezember 2017.
  18. derStandard.at: Zweiteiler "Maria Theresia" im ORF: Geschichte mit Dekolletés. Artikel vom 28. Dezember 2017, abgerufen am 29. Dezember 2017.
  19. TV-Kritik: Maria, Theresia! In: Kurier.at, 28. Dezember 2017, abgerufen am 28. Dezember 2017.
  20. "Maria Theresia" sprengt im ORF Millionen-Seher-Grenze. In: Kurier.at, 28. Dezember 2017, abgerufen am 28. Dezember 2017.
  21. Bis zu 1,3 Millionen bei „Maria Theresia“-Finale in ORF 2. OTS-Meldung vom 29. Dezember 2017, abgerufen am 29. Dezember 2017.
  22. derStandard.at: Dornhelms "Maria Theresia" mit fast 50 Prozent Marktanteil in Tschechien. Artikel vom 3. Jänner 2018, abgerufen am 3. Jänner 2018.
  23. Kurier: ROMY-Akademie: Es geht um die Besten der Besten. Artikel vom 3. März 2018, abgerufen am 3. März 2018.
  24. Kurier: Die Gewinner der Akademie-Romy 2018. Artikel vom 5. April 2018, abgerufen am 6. April 2018.
  25. „Maria Theresia“ für Rose d’Or nominiert. OTS-Meldung vom 12. Juli 2018, abgerufen am 12. Juli 2018.