Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast
vom 15.08.2021, aktuelle Version,

Palais des Beaux Arts (Wien)

Eckturm mit Hauptportal

Das Palais des Beaux Arts ist ein Wohn- und Bürohaus im 3. Wiener Gemeindebezirk Landstraße, Löwengasse 47-47A. In diesem Gebäude befinden sich seit 1994 die Botschaft der Republik Litauen sowie die Botschaft der Republik Moldau.

Erbaut wurde das Haus 1908/09 von Anton und Josef Drexler, von denen auch einige Häuser des knapp danach entstandenen gegenüberliegenden Rudolf-von-Alt-Platzes sowie weitere Gebäude im Weißgerberviertel aus ungefähr derselben Zeit stammen.

Chic Parisien / Atelier Bachwitz

Das Gebäude wurde von Arnold Bachwitz[1], dem Besitzer des Modeverlagimperiums Chic Parisien Bachwitz AG, ein auf Modethemen spezialisierter und international tätiger Verlag (daher auch die repräsentativen, auf dem Gebäude thronenden Weltkugeln), der an diesem Ort etwa 50 Zeitschriften, teilweise in dreisprachigen Ausgaben, produzierte, in Auftrag gegeben. Es verbindet daher in origineller Weise Elemente des Späthistorismus mit Dekorationsmotiven des westeuropäischen Jugendstils.[2]

Dominiert wird das Gebäude vom gelenkartig eingeschobenen Eckturm, der von globenhaltenden Frauenfiguren flankiert wird.[3] Im Inneren des Hauses befinden sich ein reich ausgestattetes Vestibül mit floralem Stuck sowie Reliefs von Frauenfiguren im Stiegenhaus. Es verfügt über eine Druckerei im Untergeschoss, Wohnungen für die Familie Bachwitz und soll den Geist der „Beaux Arts“ verkörpern.

Rezeption

Friedrich Achleitner lobt an diesem Gebäude, dass es in Kontrast zu seinem fast barocken Dekorationsreichtum einen rationalen Grundriss aufweist, der ein Optimum an Flexibilität ermöglicht.[4]

Heutige Nutzung

Seit 2014 findet sich im Haus ein wechselndes Ausstellungsprogramm.[5] Die Kunstprojekte werden über ein Wireless Network in und um das Palais des Beaux Arts ausgestrahlt und sind für jeden per Smartphone und Tablet zugänglich.[6]

Literatur

Einzelnachweise

  1. ANNO, Wiener Bilder, 1929-06-09, Seite 15. Abgerufen am 29. Juli 2021.
  2. Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. 1995, Band 4, S. 480.
  3. Dehio Wien II-IX & XX, S. 119.
  4. Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert, Band III/1, Residenz Verlag, Salzburg und Wien, 1990, S. 127
  5. Zitiert nach Tanja Rudolf: Fidel durch den Dritten. In Die Presse Printausgabe, 21. Juni 2014. Abgerufen am 23. Juli 2014.
  6. Bernard Garnicnig über die "virtuelle Galerie" im Wiener Palais des Beaux Arts, Ö1 Leporello, 13. Januar 2015.