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vom 02.02.2022, aktuelle Version,

Paul Bös

Paul Bös (* 21. April 1920 in Linz; † 15. Dezember 1967) war ein österreichischer Schauspieler und Kabarettist.

Leben

Bös war nach dem Zweiten Weltkrieg in München als Theaterschauspieler tätig.[1] Er hatte Auftritte unter anderem am Residenztheater und am Bayerischen Staatsschauspiel, wo er häufig in komödiantischen Rollen zu sehen war, so als Wiener Gastwirt Strudl in der Zauberposse Der böse Geist Lumpazivagabundus (Spielzeit 1955/56) oder als Retiarius in der Komödie Androklus und der Löwe von George Bernard Shaw (Spielzeit 1957/58). In der Spielzeit 1956/57 spielte er im Juni 1957 in der deutschen Erstaufführung des Theaterstücks Die Geschichte von Vasco von Georges Schehadé den Leutnant Turm.[2] 1960 übernahm er, unter der Regie von Kurt Meisel, am Bayerischen Staatsschauspiel die Rolle des Kupplers Tong in dem Märchenspiel Der Kreidekreis von Klabund.[3] Weitere Rollen am Bayerischen Staatsschauspiel waren Meister Steinmetz in Wilhelm Tell (Premiere im April 1960), Mariner in Der trojanische Krieg findet nicht statt (Premiere: Juni 1960) und der Kaufmann Abdúlin in Der Revisor (Premiere: April 1962).

1963 spielte er in München den „ruppig struppigen“ Schaubudenbesitzer in einer Bühnenfassung des Romans David Copperfield am Theater der Jugend.[4]

Bös spielte in den 1950er und 1960er Jahren zahlreiche Nebenrollen in deutschen und österreichischen Kinofilmen, wobei er in verschiedenen Genres tätig war, unter anderem in Heimatfilmen, Kriminalfilmen und Filmkomödien.

Als seinen ersten Filmauftritt führt die Filmdatenbank IMDb die Komödie Alles für die Firma aus dem Jahr 1952, wo er unter der Regie von Ferdinand Dörfler zu sehen war. Schwerpunktmäßig spielte Bös in Heimatfilmen wie Das sündige Dorf (1954), Der Glockenkrieg (1957, als sturer Dorfbewohner Blasius Hackler) und Hubertusjagd (1959) sowie in eher seichten Schlagerfilmen und Musikfilmen, wie Hula-Hopp, Conny (1959) mit Cornelia Froboess oder als Bürgermeister in der Musikkomödie Gitarren der Liebe (1954), an der Seite von Vico Torriani. Er war auch in verschiedenen Märchenfilmen zu sehen, so als Wirt in Rübezahl – Herr der Berge[5] unter der Regie von Erich Kobler und als Räuber in Die Bremer Stadtmusikanten.

Er übernahm auch zwei Nebenrollen in internationalen Produktionen, als Major Gouderc in Stanley Kubricks Kriegsdrama Wege zum Ruhm (1957) und als Krause in Billy Wilders Komödie Eins, Zwei, Drei (1961).

Ab den 1960er Jahren war Bös hauptsächlich für das Fernsehen tätig, wo er in Nebenrollen in verschiedenen Kriminalserien, unter anderem in Gestatten, mein Name ist Cox, Das Kriminalmuseum, Kommissar Freytag und Graf Yoster gibt sich die Ehre zu sehen war. 1961 gehörte er in der ARD als Schauspieler zur Besetzung der biografischen Musikshow Cancan und Barkarole, eine musikalische Reise mit Episoden aus dem Leben von Jacques Offenbach.[6] 1963 verkörperte er im ZDF unter der Regie von Dietrich Haugk die Rolle des Bullingham in dem Kriminalfernsehspiel Der Geisterzug.[7]

Bös arbeitete auch als Hörspielsprecher. So wirkte er hauptsächlich beim Bayerischen Rundfunk, aber auch beim Südwestfunk in mehreren Hörspielproduktionen mit; meist sprach er kleine Rollen (Portier, Diener, Wirt usw.), so unter anderem in den Kriminalhörspielen Maigret und die Unbekannte und Maigret und die Bohnenstange (BR, 1961, Regie: Heinz-Günter Stamm)[8] und Gestatten, mein Name ist Cox; Tod auf Gepäckschein 3311 (Regie: Walter Netzsch, BR 1959).[9][10][11]

Beim Bayerischen Rundfunk übernahm er 1958, an der Seite von Gretl Schörg, auch die Rolle des Panoptikumsbesitzers Adrian Juratschek in einer Hörfunkproduktion der Operette Frühling im Prater von Robert Stolz.[12] Die Aufnahme wurde mittlerweile auf CD wiederveröffentlicht.

Seine letzte Ruhestätte fand er in Germering.

Filmografie (Auswahl)

Einzelnachweise

  1. Deutsches Bühnenjahrbuch Ausgabe 1966
  2. ...dann spielten sie wieder. Das Bayerische Staatsschauspiel 1946–1986. S. 188/189; 195. München 1986. ISBN 3-7654-2059-X
  3. Der Kreidekreis in: Brigitte Ruhwinkel: Kurt Meisel und sein Beitrag zur modernen Münchner Theatergeschichte, S. 329 (Auszüge bei Google Books)
  4. David Copperfield in: Volker D. Laturell: Theater und Jugend in München: eine Zusammenstellung aus 500 Jahren Münchner Theatergeschichte, S. 157 (Auszüge bei Google Books)
  5. Paul Bös. In: cinema. Abgerufen am 29. Mai 2021. mit Szenenfotos
  6. Cancan und Barkarole (Memento vom 31. Juli 2012 im Webarchiv archive.today) Produktionsdetails und Besetzung
  7. Der Geisterzug Besetzung und Produktionsdetails
  8. Detailangaben auf www.hoerdat.in-berlin.de, abgerufen am 25. Juni 2012.
  9. Maigret und die Unbekannte, HÖRDAT, die Hörspieldatenbank (Nr. 2)
  10. Maigret und die Bohnenstange Besetzung bei Was aufs Ohr?
  11. Gestatten, mein Name ist Cox HÖRDAT, die Hörspieldatenbank (Nr. 1)
  12. Frühling im Prater Besetzung und Produktionsdetails