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__Monika Henreid__, die 73-jährige Tochter des Schauspielers, arbeitet zurzeit an einer TV-Dokumentation über ihren "Jahrhundertvater". Sie erzählt über ihre Beweggründe: "Mein Vater ist ein ganz rares Beispiel dafür, wie man alle Schicksalsschläge meistert und überlebt. Er stand drei Mal in drei Ländern und aus drei völlig abenteuerlichen Gründen auf der schwarzen Liste, ehe er 40 Jahre alt war! Er hätte es nie geschafft, wäre da nicht Lisi an seiner Seite gewesen." Lisl Gluck (geborene Glück, gest. 1993) "war der Wind unter seinen Flügeln". Die jüdische Designerin, die ihr Atelier im Hochhaus Herrengasse führte, hatte den Bankierssohn Paul am Cobenzl kennengelernt und nach England und in die USA begleitet. In Nazideutschland galt Henreid als Antifaschist, später in London als gefährlicher Deutscher und schließlich in Hollywood gar als Kommunist." 

"Casablanca" machte Henreid unsterblich, obwohl es ihm fast die Existenz raubte. Monika: "Seit diesem Film war er keine Nummer 1 mehr, sondern nur noch ein guter Zweiter. Dabei bekam er und nicht Bogart die Bergman." Bei den Szenen mit ihm (1,90) trug Bogart (1,73) übrigens unter seinen Schuhsohlen 15 Zentimeter hohe Holzabsätze. Für seine Tochter ist "Daddy" zu Recht der Größte: "Ich wünsche mir so sehr eine Paul-Henreid-Gasse in Wien,"

Quelle: "Kurier", 24.4.2016  

-- [Diem Peter|User/Diem Peter], Sonntag, 24. April 2016, 14:15