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vom 13.03.2022, aktuelle Version,

Regionalwahlkreis Vorarlberg Süd

Wahlkreis Vorarlberg Süd
Staat Österreich
Bundesland Vorarlberg
Anzahl der Mandate 4[1]
Wahlberechtigte 121.470 (2019)[2]
Wahlbeteiligung 68,5 %[2]
Wahldatum 29. September 2019
Abgeordnete

Der Regionalwahlkreis Vorarlberg Süd (Wahlkreis 8B) ist ein Regionalwahlkreis in Österreich, der bei Wahlen zum Nationalrat für die Vergabe der Mandate im ersten Ermittlungsverfahren gebildet wird. Der Wahlkreis umfasst die beiden politischen Bezirke Bludenz und Feldkirch. Bei der Nationalratswahl 2019 waren im Regionalwahlkreis Vorarlberg Süd 121.470 Personen wahlberechtigt, wobei bei der Wahl die Österreichische Volkspartei (ÖVP) mit 35,4 % als stärkste Partei hervorging.[2]

Geschichte

Nach dem Ende des Staates Österreich-Ungarn wurden für das Gebiet Vorarlbergs mit der Wahlordnung 1918 für die Wahl der konstituierenden Nationalversammlung ein Wahlkreis, der Wahlkreis Vorarlberg (Wahlkreis 27) geschaffen.[3] Nachdem Gebiete wie Südtirol und Südböhmen endgültig von Österreich an die Nachfolgestaaten Österreich-Ungarns abgetreten worden waren, erfolgte eine Reduzierung der Gesamtzahl der Wahlkreise. Dadurch erhielt der Wahlkreis Vorarlberg die Wahlkreisnummer 19.[4] Nachdem die Wahlordnung von 1923 von der austrofaschistischen Regierung 1934 außer Kraft gesetzt worden war, wurde die ursprüngliche Einteilung der Wahlkreise nach dem Zweiten Weltkrieg mit dem Verfassungsgesetz vom 19. Oktober 1945 weitgehend wieder eingeführt.[5] 1971 wurde mit der Nationalrats-Wahlordnung 1971 schließlich eine tiefgreifende Wahlkreisreform durchgeführt, mit der die Anzahl der Wahlkreise in Österreich auf nur noch neun reduziert wurde. Für das Bundesland Vorarlberg änderte sich dadurch jedoch nur die Wahlkreisnummer (nun Wahlkreis 8).[6] Mit Inkrafttreten der Nationalrats-Wahlordnung 1992 wurde das österreichische Bundesgebiet schließlich in 43 Regionalwahlkreise unterteilt und somit ein drittes Ermittlungsverfahren eingeführt, wobei die Bezirke Bludenz und Feldkirch zum Regionalwahlkreis Vorarlberg Süd (Wahlkreis 8B) zusammengefasst wurden.[7] 1993 wurde dem Regionalwahlkreis drei Mandate zugewiesen,[8] wobei die Neuberechnung der Mandatsverteilung im Jahr 2002 (nach den Ergebnissen der Volkszählung 2001) zu einer Erhöhung der Direktmandate auf vier Grundmandate führte.[9]

Seit der Schaffung des Wahlkreises gelang es der ÖVP bei jeder Wahl stimmenstärkste Partei zu werden, wobei sie Nationalratswahlen 2002 mit 47,3 % ihr bisher bestes Ergebnis erreichte. Ihr schlechtestes Ergebnis musste die ÖVP bei der Wahl 2013 hinnehmen, als sie auf 24,6 % abrutschte. Die Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ) belegte bei zwei von neun Wahlen den zweiten Platz, wobei ihr bestes Wahlergebnis im Jahr 1995 bei 24,4 % lag. Wie bei der ÖVP rutschte auch die SPÖ 2013 auf ihr bisher schlechtestes Ergebnis ab und erreichte mit 14,0 % nur noch den vierten Platz der angetretenen Parteien. Die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) konnte bei den Wahlen 1994 bis 1999 zweitstärkste Partei werden, wobei sie 1999 mit 29,9 % ihr bestes Ergebnis erzielte. Nach einem Absturz auf 10,1 % konnte sich die FPÖ bis 2008 wieder auf den dritten Platz vorkämpfen und belegte 2013 mit 19,9 % den zweiten Platz. Diesen zweiten Platz konnte die Partei auch 2017 halten, verlor ihn aber im Jahr 2019 an die Grünen. Die Grünen – Die Grüne Alternative (GRÜNE) erreichten bei den Wahlen im Regionalwahlkreis drei Mal den vierten Platz, stiegen 2002 zur drittstärksten und 2008 zur zweitstärksten Partei auf, wobei sie mit 17,6 % ihr bisher bestes Ergebnis erreichten. Bei der Wahl 2013 verloren die Grünen 0,3 % und wurden drittstärkste Kraft im Wahlkreis. 2017 stürzten die Grünen auf den vierten Platz ab und wurden bundesweit aus dem Nationalrat gewählt, zwei Jahre später gelang ihnen aber bei der Wahl 2019 der Wiedereinzug und im Wahlkreis Vorarlberg Süd die Rückeroberung des zweiten Platzes in der Wählergunst.

Wahlergebnisse

Nationalratswahl im Wahlkreis 8B 2019
 %
40
30
20
10
0
35,4  %
(+2,2 %p)
15,0  %
(−10,1 %p)
13,5  %
(−5,1 %p)
13,9  %
(+4,6 %p)
18,1  %
(+10,8 %p)
4,0  %
(−2,4 %p)
2017
     
2019
     
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/KEINFEHLER-Parameter angegeben
Nationalratswahlen im Regionalwahlkreis Vorarlberg Süd[2][10]
Wahltermin GM[11] ÖVP SPÖ FPÖ GRÜNE BZÖ LIF/NEOS FRANK PILZ/JETZT Sonstige
9. Oktober 1994 Stimmenanteile (%) 36,4 22,6 23,2 8,8 - 6,3 - - 2,7
3 Grundmandate 1 0 0 - - 0 - - 0
17. Dezember 1995 Stimmenanteile (%) 32,8 24,4 27,0 7,4 - 6,9 - - 1,5
3 Grundmandate 1 0 0 0 - 0 - - 0
3. Oktober 1999 Stimmenanteile (%) 33,8 19,9 29,9 10,1 - 4,6 - - 1,7
3 Grundmandate 1 0 0 0 - 0 - - 0
24. November 2002 Stimmenanteile (%) 47,3 21,6 13,0 14,6 - 1,6 - - 1,9
4 Grundmandate 1 0 0 0 - 0 - - 0
1. Oktober 2006 Stimmenanteile (%) 40,1 20,1 10,1 16,4 3,5 - - - 9,8
4 Grundmandate 1 0 0 0 0 - - - 0
28. September 2008 Stimmenanteile (%) 29,4 15,2 16,2 17,6 13,0 2,5 - - 6,1
4 Grundmandate 1 0 0 0 0 0 - - 0
29. September 2013 Stimmenanteile (%) 24,6 14,0 19,9 17,3 2,6 13,7 5,4 - 2,7
4 Grundmandate 0 0 0 0 0 0 0 - 0
15. Oktober 2017 Stimmenanteile (%) 33,2 18,6 25,1 7,3 - 9,3 - 2,9 3,5
4 Grundmandate 1 0 0 0 - 0 - 0 0
29. September 2019 Stimmenanteile (%) 35,4 13,5 15,0 18,1 - 13,9 - 2,1 1,9
4 Grundmandate 1 0 0 0 - 0 - 0 0

Einzelnachweise

  1. Bundesministerium für Inneres - Wahlkreiseinteilung
  2. 1 2 3 4 Ergebnis der Nationalratswahl 2019 auf den Seiten des Bundesministeriums für Inneres
  3. Wahlordnung 1918
  4. Nationalrats-Wahlordnung 1923
  5. StGBl. Nr. 198/1945
  6. BGBl. Nr. 391/1970: Nationalrats-Wahlordnung 1971
  7. BGBl. Nr. 471/1992: Nationalrats-Wahlordnung 1992
  8. BGBl. Nr. 322/1993: Zahl der auf jeden Wahlkreis entfallenden Mandate für die Wahl des Nationalrates
  9. BGBl. II Nr. 337a/2002: Zahl der auf jeden Wahlkreis entfallenden Mandate für die Wahl des Nationalrates
  10. Wahlergebnisse ab 1995
  11. Anzahl der zu vergebenden Grundmandate

Literatur

  • Verbindungsstelle der Bundesländer beim Amt der Niederösterreichischen Landesregierung: Wahlstatistik. Die Wahlen in den Bundesländern seit 1945. Nationalrat und Landtage. 8. Auflage, Wien 1994