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vom 14.12.2021, aktuelle Version,

Septett (Beethoven)

Das Septett in Es-Dur op. 20 von Ludwig van Beethoven wurde 1799 skizziert und gelangte noch im selben Jahr zur Uraufführung. Die 1802 erschienene Erstausgabe ist Kaiserin Maria Theresia gewidmet.

Instrumentierung

Klarinette, Horn, Fagott, Violine, Viola, Violoncello und Kontrabass.

Satzfolge

  1. Adagio – Allegro con brio
  2. Adagio cantabile
  3. Tempo di minuetto
  4. Tema con variazioni. Andante
  5. Scherzo. Allegro molto e vivace
  6. Andante con moto alla marcia – Presto

Geschichte

Die erste nachweisbare Aufführung fand am 20. Dezember 1799 in einem Konzert statt, das der Geiger und Beethoven-Freund Ignaz Schuppanzigh im Saal des Hoftraiteurs Ignaz Jahn (1744–1810) in der Himmelpfortgasse Nr. 1023 gab. Dieses Konzert erwähnt Beethovens Freundin Gräfin Josephine Brunsvik in einem Brief und bemerkt, dass ihr Bruder Franz davon „begeistert“ war, „besonders von einem Septett, komponiert von Herrn Beethoven, welches das Nonplusultra gewesen sein muss, sowohl der Ausführung als auch der Komposition nach.“[1] Nach einer späteren Aussage von Beethovens Freund Emanuel Dolezalek (1780–1858) fand die Uraufführung jedoch im Palais des Fürsten Joseph von Schwarzenberg statt. Dabei soll Beethoven im Hinblick auf seinen Lehrer Joseph Haydn stolz erklärt haben: „Das ist meine Schöpfung.“[2] Eine weitere Aufführung erlebte das Werk in Beethovens erstem eigenen Konzert, das er am 2. April 1800 im Burgtheater gab.

Das Septett war schon bald eines der populärsten Werke Beethovens, wovon auch zahlreiche Bearbeitungen zeugen. Beethoven arrangierte das Werk auch selbst als Trio für Klarinette (oder Violine), Violoncello und Klavier und veröffentlichte diese Version 1805 als op. 38.

Besonders populär wurde das Thema des vierten Satzes, das auf ein niederrheinisches Volkslied zurückgehen soll. Das Lied trägt den Titel Die Losgekaufte, ist allerdings erst 1838 in einer Publikation des Volksliedersammlers Andreas Kretzschmer (1775–1839) nachweisbar.[3] Möglicherweise entstand das Lied also erst später, auf der Grundlage von Beethovens Thema.

Literatur

  • Klaus Aringer, „Obligates Accompagnement“ und Dramaturgie der Instrumente in Beethovens Septett. In: Ann-Katrin Zimmermann (Hrsg.): Mozart im Zentrum. Festschrift für Manfred Hermann Schmid zum 60. Geburtstag. Schneider, Tutzing 2010, S. 305–323.
  • Klaus Martin Kopitz: Die frühen Wiener Aufführungen von Beethovens Kammermusik in zeitgenössischen Dokumenten (1797–1828). In: Friedrich Geiger, Martina Sichardt (Hrsg.): Beethovens Kammermusik (= Albrecht Riethmüller (Hrsg.): Das Beethoven-Handbuch, Band 3). Laaber 2014, S. 165–211.

Einzelnachweise

  1. Klaus Martin Kopitz, Rainer Cadenbach (Hrsg.) u. a.: Beethoven aus der Sicht seiner Zeitgenossen in Tagebüchern, Briefen, Gedichten und Erinnerungen. Band 1: Adamberger – Kuffner. Hrsg. von der Beethoven-Forschungsstelle an der Universität der Künste Berlin. Henle, München 2009, ISBN 978-3-87328-120-2, S. 139 f.
  2. Klaus Martin Kopitz, Rainer Cadenbach (Hrsg.) u. a.: Beethoven aus der Sicht seiner Zeitgenossen in Tagebüchern, Briefen, Gedichten und Erinnerungen. Band 1: Adamberger – Kuffner. Hrsg. von der Beethoven-Forschungsstelle an der Universität der Künste Berlin. Henle, München 2009, ISBN 978-3-87328-120-2, S. 258.
  3. Andreas Kretzschmer: Deutsche Volkslieder mit ihren Original-Weisen. Band 1. Berlin 1838, S. 181, Nr. 102 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).