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vom 17.03.2022, aktuelle Version,

St. Valentin (Niederösterreich)

Stadtgemeinde
Sankt Valentin
Wappen Österreichkarte
St. Valentin (Niederösterreich) (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Amstetten
Kfz-Kennzeichen: AM
Fläche: 45,64 km²
Koordinaten: 48° 10′ N, 14° 32′ O
Höhe: 272 m ü. A.
Einwohner: 9.339 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 205 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 3350, 4300, 4482
Vorwahl: 07435
Gemeindekennziffer: 3 05 31
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptplatz 7
4300 St. Valentin
Website: sanktvalentin.at
Politik
Bürgermeisterin: Kerstin Suchan-Mayr (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(33 Mitglieder)
18
9
3
3
18  9  3  3 
Insgesamt 33 Sitze
Lage von Sankt Valentin im Bezirk Amstetten
BiberbachHaagSt. ValentinWinklarnWolfsbach
Lage der Gemeinde St. Valentin (Niederösterreich) im Bezirk Amstetten (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

BW

St. Valentin[1] (auch Sankt Valentin) ist die westlichste Stadtgemeinde im Bundesland Niederösterreich in der Republik Österreich. Die Stadtgemeinde mit 9339 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) befindet sich im Mostviertel, genauer gesagt im Enns-Donau-Winkel und ist die zweitgrößte Stadt des Bezirks Amstetten.

Geografie

An das Gemeindegebiet von St. Valentin grenzen in Niederösterreich die Gemeinden Ennsdorf, St. Pantaleon-Erla, Strengberg, Stadt Haag und Ernsthofen. Auf oberösterreichischer Seite grenzen Enns und Kronstorf an, da die Gemeinde direkt an der Landesgrenze liegt. Das Zentrum liegt auf einer Höhe von 272 m. Das östliche Stadtgebiet wird vom Rohrberg eingenommen, der 400 m hoch ist. Die westliche Gemeindegrenze verläuft entlang des Enns-Flusses, von dem der Enns-Donau-Kanal zur Speisung des Kraftwerkes Pyburg abzweigt. In Thurnsdorf befindet sich ein Staudamm.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst eine einzige Ortschaft, Ortsteile sind:

  • Altenhofen – (Altenhofen, Dollberg, Holzerhäuser, Walling)
  • Endholz – (Aichberg, Geibling, Hamet, Happmannsberg, Larnhaus, Raad, Safrat, Steinlacken, Stocket, Stritzel, Ströbitz)
  • Hofkirchen – (Hofkirchen, Harold, Kleesdorf, Lembach, Pumenöd, Rittmannsberg, Seggau, Unterwinden, Zain)
  • Rems – (Rems, Raad, Viehart)
  • St. Valentin – (St. Valentin, Gutenhofen, Kirchdorf, Windberg)
  • Thurnsdorf – (Aichet, Gollensdorf, Herzograd, Kötting, Langenhart, Neu-Rubring, Neu-Thurnsdorf, Thurnsdorf, Viehdorf, Wimm)

Die Gemeinde besteht aus sechs Katastralgemeinden (Fläche: Stand 31. Dezember 2017[2]):

  • Altenhofen (611,29 ha)
  • Endholz (846,91 ha)
  • Hofkirchen (621,56 ha)
  • Rems (507,27 ha)
  • St. Valentin (673,37 ha)
  • Thurnsdorf (1.303,28 ha)

Nachbargemeinden

Zwei der sieben Nachbargemeinden liegen im oberösterreichischen Bezirk Linz-Land (LL).

Ennsdorf Sankt Pantaleon-Erla
Enns (LL)
Kronstorf (LL)
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Strengberg
Ernsthofen Haag

Geschichte

Der Name von Sankt Valentin stammt vom heiligen Valentin von Rätien. Erstmals wurde das Gemeindegebiet im 6. Jahrhundert von Bayern besiedelt. Um 700 verwüsteten Awaren die Siedlungen um Enns. Das erste Mal tauchen Kirche und Ort in der Stiftungsurkunde des nahen Kloster Erla im Jahre 1050 auf – also sind Siedlung und Kirche wesentlich älter. Die erste Kirche/Kapelle dürfte schon in spät-römischer Zeit entstanden sein, da in den Außenwänden der Kirche römische Grabsteine vermauert sind. In den Jahren 1683 und 1736 vernichteten Brände einen Großteil des Ortskerns. 1938 wurde Ernsthofen aus dem Pfarrgebiet St. Valentins ausgegliedert.

Der Turm der Pfarrkirche St.  Valentin

Seit 21. November 1858 verfügt St. Valentin über einen Bahnhof, gelegen an der Westbahn Wien–Salzburg. Weitere Bahnlinien, die später eröffnet wurden, sind die Bahnlinie über Steyr ins Ennstal (ursprünglich Kronprinz-Rudolf-Bahn–KRB genannt) sowie die Donauuferbahn. Um 1900 führte die steigende Einwohnerzahl zu Wohnungsknappheit in der Gemeinde. Der St. Valentiner Josef Stöckler gründete 1903 die erste Molkerei Niederösterreichs und 1906 den niederösterreichischen Bauernbund. Der Erhalt der weißen Lipizzaner für Österreich war 1918 sein Verdienst.

Ab 1939 war hier der Standort des Nibelungenwerkes (Ni-Werk), zur Produktion von Panzern für die Front. Etwa die Hälfte der Standard-Panzer (Pz IV) des Deutschen Reiches wurden hier hergestellt. Die Panzerplatten kamen aus den verbundenen Eisenwerken Oberdonau. Die Belegschaft wurde im August 1944 von etwa 10.000 KZ-Häftlingen aus dem KZ Mauthausen verstärkt. Ab 1944 war die Gemeinde Ziel von Bombenangriffen. Am 20. August 1944 verfehlten die Bomben das Ni-Werk, am 23. März 1945 wurden 609 Sprengbomben über St. Valentin abgeworfen, die die Panzerfabrik schwer beschädigten. Am 7. Mai 1945 nahmen die Amerikaner die Gemeinde ein. Am 8. Mai 1945 übernahmen in St. Valentin die Russen das Kommando und errichteten am 11. Mai 1945 eine Militärkommandantur. Viele Bürger flohen noch vor der Sperrung der Enns-Brücke nach Oberösterreich in die US-amerikanische Besatzungszone.

Nach 1955 wurde St. Valentin Produktionsstandort der Steyr-Traktoren. 1983 erhob man die Gemeinde zur Stadtgemeinde, die wenige Jahre später mit Engel Spritzgussmaschinen einen neuen Großbetrieb ansiedeln konnte.

Seit 2006 ist St. Valentin der Sitz der Europazentrale des Traktorenkonzerns Case IH.

Gemeindepartnerschaften

  • seit 1988 mit dem 276 Einwohner zählenden Dorf Saint-Valentin im französischen Département Indre
  • seit 1993 mit der tschechischen Stadt Pelhřimov (dt. Pilgrams).
  • seit 1993 mit dem japanischen Stadt Sakutō die 2005 in der neuen Stadt Mimasaka aufging, so dass diese die Funktion als Partnerstadt übernahm.[3]

Bevölkerungsentwicklung

Politik

BW

Der Gemeinderat hat 33 Mitglieder.

Bürgermeister

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Römische Grabsteine an der Mauer der Pfarrkirche St. Valentin
Pfarrkirche Langenhart

Auf dem heutigen Gemeindegebiet St. Valentins gibt es zwei Pfarren und vier Kirchen, zwei davon sind Filialkirchen von St. Valentin.

  • Katholische Pfarrkirche hl. Valentin St. Valentin: Am bekanntesten ist die heutige Pfarrkirche zum St. Valentin. 1476 dürfte der Chorraum der heutigen Pfarrkirche errichtet worden sein, bis 1887 prägte ein keilförmiges Dach den Kirchturm. Zwischen 1867 und 1880 wurde die Kirche vom Linzer Dombauarchitekten Otto Schiemer in neugotischem Stil umgebaut. Die Ausstattung wurde 2002 renoviert und gilt als sehr sehenswert.
  • Filialkirche zur heiligen Maria Magdalena in Rems: Die aus dem zweiten Viertel des 13. Jahrhunderts stammende Kirche war vermutlich ehemals die Kapelle einer älteren Burg. Die Kirche wurde um 1730 barockisiert. Die heutige Einrichtung der Kirche stammt aus der Zeit um 1900.[10]
  • Filialkirche zum heiligen Andreas in Hofkirchen: wurde vermutlich in der Spätgotik um 1500 errichtet. Ein Kruzifix an der Südseite des Langhauses stammt noch aus der Erbauungszeit. Der Rest der Kirche ist neugotisch.
  • Pfarrkirche zur heiligen Maria von der immerwährenden Hilfe: wurde in den Jahren 1955 bis 1957 im Ortsteil Langenhart erbaut.
  • Geschichtliches Museum St. Valentin: Das Geschichtliche Museum St. Valentin legt einen besonderen Schwerpunkt auf die Bereiche Landwirtschaft, Handwerk und die St. Valentiner Ortsgeschichte. Darüber hinaus beinhaltet das Museum aufgrund der Stellung St. Valentins als Bahnknotenpunkt eine eigene Abteilung zur Geschichte der Eisenbahn. In regelmäßigen Abständen finden Sonderausstellungen zu den unterschiedlichsten Themenbereichen statt.
  • Statue des heiligen Valentin von Rätien: Auf dem Hauptplatz steht eine Statue des Namensgebers der Stadt.

Wirtschaft

Auf dem Gemeindegebiet befanden sich das Nibelungenwerk, die größte Panzerfabrik der Achsenmächte, später Werksteile des Steyr Daimler Puch Mischkonzerns und im Jahre 2012 der Autozulieferer Magna und der Landmaschinenhersteller CNH Global.

Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 412, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 132. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 3.991. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 46 Prozent, Arbeitslose gab es am Ort im Jahresdurchschnitt 2003 46 Personen.

Verkehr

Bahnhof St. Valentin

In St. Valentin treffen die Donauufer- und die Rudolfsbahn auf die Westbahn, weshalb der örtliche Bahnhof ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt ist. Seit 2002 verläuft die Westbahn in Richtung Wien durch den Sieberg-Tunnel, der an der Stadt Haag vorbeiläuft. Die Westautobahn A 1 verläuft durch das Gemeindegebiet von Ost nach West, im Stadtteil Rems befindet sich ein Autohof und eine Raststation.

Öffentliche Einrichtungen

In der Gemeinde gibt es zwei Volksschulen und zwei Mittelschulen.[11]

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde
Personen mit Bezug zur Gemeinde
Commons: St. Valentin  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Die amtliche Schreibweise ist festgelegt bzw. dargestellt im Gesetz über die Gliederung des Landes Niederösterreich in Gemeinden LGBl.Nr.1030–94 vom 9. Dezember 2011 und auf Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinde
  2. Regionalinformation.zip (Excel-Datei, 1.210 KB); abgerufen am 4. Jänner 2018
  3. Österreichisch-Japanische Beziehungen. Japanische Botschaft Österreich, abgerufen am 13. Juni 2013.
  4. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in St. Valentin. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 17. Oktober 2019.
  5. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in St. Valentin. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 17. Oktober 2019.
  6. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in St. Valentin. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 17. Oktober 2019.
  7. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in St. Valentin. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 17. Oktober 2019.
  8. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in St. Valentin. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 17. Oktober 2019.
  9. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in St. Valentin. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 1. März 2020.
  10. Bundesdenkmalamt Abteilung für Inventarisation und Denkmalforschung (Hrsg.): Niederösterreich südlich der Donau, Teil 2 (M-Z) (= Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs). Verlag Berger, Horn/Wien 2003, ISBN 3-85028-365-8, S. 2058–2059.
  11. Schulensuche auf Schulen online, abgerufen am 4. September 2020