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vom 22.06.2022, aktuelle Version,

Stans (Tirol)

Stans
Wappen Österreichkarte
Stans (Tirol) (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Tirol
Politischer Bezirk: Schwaz
Kfz-Kennzeichen: SZ
Fläche: 20,06 km²
Koordinaten: 47° 22′ N, 11° 43′ O
Höhe: 563 m ü. A.
Einwohner: 2.208 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 110 Einw. pro km²
Postleitzahl: 6135
Vorwahl: 05242
Gemeindekennziffer: 7 09 28
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Unterdorf 62
6135 Stans
Website: www.stans.tirol.gv.at
Politik
Bürgermeister: Michael Huber (Stanser Bürgerliste)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022)
(13 Mitglieder)

6 Stanser Bürgerliste,
4 Gemeinsam für Stans,
2 Gewerbe Handwerk Bauern,
1 Menschen Freiheit Grundrechte

Lage von Stans im Bezirk Schwaz
BrandbergFügenKaltenbachRohrbergStansStummTuxTirol
Lage der Gemeinde Stans (Tirol) im Bezirk Schwaz (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap

Stans von Norden mit der Herz-Jesu-Kirche
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Stans ist eine Gemeinde mit 2208 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Bezirk Schwaz, Tirol (Österreich).

Geografische Lage

Stans liegt im Unterinntal auf der linken Innseite, nahe Schwaz. Der Ortskern erstreckt sich auf einem Schwemmkegel des Stanser Bachs.

Gemeindegliederung

Stans besteht aus einer einzigen gleichnamigen Katastralgemeinde und gliedert sich in drei Ortschaften (Einwohner Stand 1. Jänner 2022[1]):

  • Schlagturn (115)
  • Stans (2088)
  • Tratzberg (5)

Zu Stans gehören die Ortsteile Unterdorf, Oberdorf, Heimwald, Vogelsang, Am Rain, Berchat, Kirchfeld, Schloss Tratzberg, Dornau, Durrach, Heuberg, Rossweide, St. Georgenberg, Tenniscenter und Stanser Au.[2]

Nachbargemeinden

Alle Nachbargemeinden liegen im Bezirk Schwaz.

Eben am Achensee Jenbach
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Buch in Tirol
Vomp Schwaz

Geschichte

Der Name Stans erscheint erstmals in der sogenannten Quartinusurkunde vom Jahre 827 n. Chr. als „Stauanes“, als der breonische Nurihtaler Quarti(nus) Besitz an das Kloster Innichen übertrug, wobei allerdings die Namensnennung nicht zweifelsfrei auf Stans zu beziehen ist.[3]

Die ältesten Spuren einer Besiedlung reichen zurück in das erste Jahrtausend vor Christus. Auf dem Burgberg bei Stans wurden 1952 bis 1957 archäologische Untersuchungen durchgeführt. Baureste aus der Späthallstatt- und Latènezeit wurden freigelegt, darunter Wohnbauten und Feuerstellen. Der größte Bau aus der Latènezeit maß ungefähr 8 × 9 m im Geviert. Sowohl die Hallstatt- als auch die Latène-Siedlung wurden durch einen Brand vernichtet – in beiden Fällen wurden offenbar bald darauf die Brandstellen nach brauchbaren Gegenständen durchsucht.[4]

Rathold von Aibling, ein Rapotone und Gutsbesitzer in Stans, gilt als Gründer von St. Georgenberg (um 950).

Die alte Kirche, geweiht den Heiligen Laurentius und Ulrich, wurde urkundlich 1337 genannt. Allein das Kirchenpatrozinium Laurentius lässt auf eine sehr alte Kultstätte schließen. Grabungsfunde lassen die Entstehung der ersten Kirche ins 5. Jahrhundert datieren. Somit ist Stans einer der ganz wenigen Orte Nordtirols, dessen Kirchengeschichte in die Zeit der ersten Missionierung des Landes zurückreicht.

Seit 1470 hatte Stans Anteil am Schwazer Silber- und Kupferbergbau. Schmelzhütten standen am Stanserbach und das Gewerkenhaus der Familie Tänzl (Silberbrenner) ist aus jener Zeit noch erhalten.

1296 wurde das Schloss Tratzberg zum ersten Mal erwähnt. Die Landesfürsten, die Freundsberger, die Gewerkenfamilie Tänzl, die reichen Fugger und die Grafen von Tannenberg waren einmal Besitzer von Tratzberg. Seit 1848 ist das Schloss im Besitz der Grafen Enzenberg.

Die Ahrner Kupfergewerkschaft der Grafen Tannenberg errichtete 1802 eine Leonische Drahtwarenfabrik, die bis heute verschiedenste Erzeugnisse aus feinen Silber- und Kupferdrähten herstellt.

Von 1890 bis zum Ersten Weltkrieg gab es in Stans die erste Kneipp-Anstalt in Tirol.

Bevölkerungsentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Alte Pfarrkirche

Bauwerke

  • Alte Pfarrkirche Stans
  • Sehenswert im Ort ist die 1885 bis 1896 erbaute römisch-katholische Herz-Jesu-Kirche. Sie wurde im neugotischen Stil erbaut und besitzt einen Hochaltar, der dem Altar der Brüsseler Kathedrale nachempfunden wurde. Oberhalb von Stans steht die im Jahre 1667 erbaute kleine Wallfahrtskirche Maria Tax mit Fresken des bekannten Malers Christoph Anton Mayr. Am Westeingang des Dorfes befindet sich ein steinerner Bildstock aus der Zeit um 1500.
  • Touristisch bedeutend sind das über die Wolfsklamm erreichbare Kloster St. Georgenberg, einer der beliebtesten Tiroler Wallfahrtsorte, weiters das auf einer nordöstlichen Anhöhe gelegene Schloss Tratzberg. Die Wolfsklamm ist bereits seit 1901 erschlossen, eine Folge des damaligen Wellnesstourismus in Stans. Durch Stans verläuft ein Abschnitt des Jakobswegs, der sich von Jenbach über Stans, Kloster St. Georgenberg, nach Vomp, Stift Fiecht, und von dort über Terfens zum Umlberg, Wallfahrtskirche Maria Larch, zieht.

Feste und Brauchtumg

  • In Stans hat sich eine sehr eigenartige Form des Anklöpfelns in der Adventszeit erhalten. Dieser uralte Brauch wird nur alle zehn Jahre durchgeführt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Im Gewerbegebiet Dornau haben sich Groß- und Mittelbetriebe angesiedelt, darunter der auf eine lange Tradition zurückblickende Fruchtsaft- und Marmeladenproduzent Darbo. Dies verhilft Stans zu einer positiven Pendlerbilanz. Neben Darbo ist die Firma der Familie Gschwentner, Travel Europe, der größte Arbeitgeber im Ort. Stans ist außerdem als Erholungsdorf für Touristen interessanter geworden.

Verkehrsmäßig ist der Ort über die Ausfahrt Schwaz der Inntalautobahn A 12 und über eine Haltestelle der Westbahn erschlossen.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat besteht aus 13 Mandataren.

Partei 2016[5] 2010[6][7]
% Mandate % Mandate
Stanser Bürgerliste 44,19 6 35,46 5
Gemeinsam für Stans 38,34 5
Gewerbe, Handwerk und Bauern 1) 17,47 2 21,81 3
Gemeinschaftsliste für Zusammenarbeit 33,21 4
Team Thomas Lintner 9,52 1

1) Die Partei trat 2010 unter dem Namen „Handwerk & Gewerbe Stans + Bauern“ an

Bürgermeister

Bürgermeister von Stans ist Michael Huber.[8]

Wappen

1960 erhielt Stans von der Tiroler Landesregierung das Gemeindewappen verliehen.
Blasonierung (Wappenbeschreibung):

„Ein von Gold und Blau gespaltener Schild mit einem aufrecht stehenden schwarzen Rost im goldenen Feld und drei goldenen Ähren im blauen Feld.“

Die Farben der Gemeindefahne: Gelb-Blau.

Begründung: Der Rost des Hl. Laurentius versinnbildlicht das Patrozinium der alten Pfarrkirche. Mit den Ähren, die aus dem vermeintlichen Wappen des Ratold von Aibling stammen, wird an den Gründer des Klosters Georgenberg erinnert.[9]

Persönlichkeiten

Aus Stans kamen:

  • der Maler Josef Arnold der Ältere (1788–1879)
  • der Freiheitskämpfer Anton Obrist (1759–1834)
  • dessen Sohn, der Bauerndichter Hans Obrist
  • Johann Kellerer, Hofgärtner des bulgarischen Königs
Commons: Stans  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Stans (Tirol)  – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
  2. Gemeinde Stans auf RiSKommunal, abgerufen am 21. September 2010
  3. Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Bd. 1: Bis zum Jahr 1140. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 978-3-7030-0469-8, S. 61–64, Nr. 86.
  4. Susanne Sievers/Otto Helmut Urban/Peter C. Ramsl: Lexikon zur Keltischen Archäologie. A–K und L–Z; Mitteilungen der prähistorischen Kommission im Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2012, ISBN 978-3-7001-6765-5, S. 283 f.
  5. Gemeinderatswahlergebnis 2016. Land Tirol, abgerufen am 22. Dezember 2021.
  6. Gemeinderatswahlergebnis 2010. Land Tirol, abgerufen am 22. Dezember 2021.
  7. Gemeinderatswahl 2010. Gemeinde Stans, abgerufen am 22. Dezember 2021 (österreichisches Deutsch).
  8. Bürgermeister. Gemeinde Stans, abgerufen am 22. Dezember 2021 (österreichisches Deutsch).
  9. Zahlen und Fakten | Wappenverleihung. Gemeinde Stans, 22. Dezember 2021, abgerufen am 22. Dezember 2021 (österreichisches Deutsch).


Weiterführendes#

-- Pachl W, Sonntag, 21. Februar 2016, 20:54