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vom 10.06.2022, aktuelle Version,

Strakosch (Familie)

Strakosch ist der Name einer alten österreichischen Industriellenfamilie ursprünglich böhmisch-jüdischer Herkunft. Die Familie war zunächst in der Tuchindustrie tätig, ab 1867 auch in der Zuckererzeugung. So war beispielsweise die Zuckerfabrik Hohenau in Niederösterreich eine Gründung von sechs Brüdern Strakosch. Die „Zuckerbarone“ Strakosch spielten auch im österreichischen Kulturleben eine nicht unbedeutende Rolle.

Mitglieder der Familie waren unter anderem:

  • Isidor Strakosch (1825–1902), Gesellschafter der Tuchfabrik Gebrüder Strakosch und ab 1900 der Zuckerfabrik Hohenau
  • Dessen Sohn Siegfried Strakosch (1867–1933), ab 1913 nobilitiert zu Strakosch von Feldringen, Zuckerindustrieller und Wirtschaftspolitiker
  • Siegfrieds erste Frau Rosa (* 1881), geborene Schwarz, Mutter seines Sohnes Georg (* 1898 in Brünn)
  • Georg Strakosch-Feldringen, ab 1933 geschäftsführender Direktor der Zuckerfabrik Hohenau, beging am 7. Juli 1938 Selbstmord [1]
  • Wally Strakosch-Feldringen (* 1. Mai 1884; † 22. November 1970 in Wien)[2], Tochter des Börsenmaklers Friedrich „Fritz“ Duschnitz (* 1854; † vor 1940) und dessen Ehefrau Adele geb. Landsinger (* 1. September 1856 in Essegg an der Drau; † 18. Dezember 1940 in England),[3] ab 1909 Siegfrieds zweite Frau, Mutter von Christl (* 3. Juli 1910; † 31. Mai 1997 im US-Bundesstaat Pennsylvania)[4], Lilly (* 3. Juli 1911; † 17. Mai 2009) und Hans (* 2. Februar 1913; † 3. Oktober 1995 in Los Angeles) [5] [6]
  • Christl, verheiratet mit Otto Patzau (* 15. Februar 1902; † 1980)[4], Leiter von A. Egger’s Sohn, einer von Siegfried in Wien erworbenen Süßwarenfirma, die Patzau 1960 an das Unternehmen Friedmann verkaufte. [7]
  • Lilly (* 3. Juli 1911; † 17. Mai 2009), Violinistin, Ehefrau von Heinrich Schnitzler (Sohn von Arthur Schnitzler)
  • Hans Strakosch-Feldringen, Eheschließung mit Ini Wessely († 18. Dezember 1982) vor 1938[8], nach 1945 Leiter der Zuckerfabriken

Weiterhin gehören zur Familie:

  • Felix Strakosch (1864–1931), Vetter von Siegfried, um 1900 Mitinhaber der Zuckerfabrik Hohenau [9]
    • Oskar Strakosch († 1974), Sohn von Felix Strakosch und dessen Ehefrau Elise (* 1878; † nach 1958), trat 1933 als Gesellschafter in das Unternehmen ein[10]. Nach Rückkehr aus der Emigration in London übernahm er 1949 die Zuckerfabrik. [11]
  • Henry Strakosch (1871–1943), österreichisch-britischer Bankier, geboren in Hohenau als Sohn von Eduard Strakosch und Mathilde geborener Winterstein.
  • Ludwig Strakosch (* 1. November 1855 in Brünn; † 14. Oktober 1919 in Hamburg), Opernsänger[12] (Bariton). Sohn von Jonas Strakosch, dem ältesten Bruder von Eduard Strakosch, und Jeanette Bauer.[13]
  • Maurice Strakosch (Moritz Strakosch, 1825–1887), Komponist und Impresario, Onkel von Ludwig Strakosch. [12] [15]
    • Robert Strakosch, Impresario, Sohn von Maurice Strakosch [16]
  • Max Strakosch (1835–1892), Impresario, Bruder von Maurice und Ferdinand Strakosch.
  • Ferdinand Strakosch († 1902 in Paris), Impresario, Bruder von Maurice und Max Strakosch. [17]
    • Karl Strakosch, Impresario, wahrscheinlich der Sohn von Ferdinand Strakosch, heiratete am 6. November 1886 die aus der Kellog-Dynastie[17] stammende Sängerin Clara Louise Kellog (1842–1916).
  • Samuel Strakosch (* 1. September 1827 in Brno, Sterbedatum und -ort unbekannt), verheiratet mit Frances Strakosch-Jacobs (* etwa 1834; † 28. März 1914)

Literatur

  • Adolph Kohut: Berühmte israelitische Männer und Frauen in der Kulturgeschichte der Menschheit. Lebens- und Charakterbilder aus Vergangenheit und Gegenwart. Ein Handbuch für Haus und Familie. 2 Bände. Payne, Leipzig-Reudnitz 1901/02. – Volltext online: Band 1, Band 2.
  • Marie-Therese Arnbom: Textil und Zucker. Familie Strakosch. In: —: Friedmann, Gutmann, Lieben, Mandl und Strakosch: fünf Familienporträts aus Wien vor 1938. 2. Auflage. Böhlau, Wien 2002, ISBN 3-205-99373-X, S. 105–136 (in Teilen) online.
  • Achter Bericht des amtsführenden Stadtrates für Kultur und Wissenschaft über die gemäß dem Gemeinderatsbeschluss vom 29. April 1999 erfolgte Übereignung von Kunst- und Kulturgegenständen aus den Sammlungen der Museen der Stadt Wien sowie der Wienbibliothek im Rathaus. (Restitutionsbericht 2007). Wien 2008. Volltext online (PDF; 1,2 MB).
  • Strakosch in der Deutschen Biographie

Einzelnachweise

  1. Arnbom, S. 133.
  2. Achter Bericht, S. 142, 144, 147.
  3. Achter Bericht, S. 141.
  4. 1 2 Achter Bericht, S. 147.
  5. Arnbom, S. 127 f.
  6. Achter Bericht, S. 146, 148.
  7. Arnbom, S. 135.
  8. Arnbom, S. 132.
  9. Arnbom, S. 123.
  10. Arnbom, S. 131.
  11. Arnbom, S. 125.
  12. 1 2 Kleine Chronik. (…) † Opernsänger Ludwig Strakosch. In: Neue Freie Presse, Nachmittagblatt, Nr. 19818/1919, 27. Oktober 1919, S. 5, Mitte rechts. (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nfp.
  13. Arnbom, S. 118.
  14. Sophie Fetthauer: Lydia Biermann. In: lexm.uni-hamburg.de, Musikwissenschaftliches Institut der Universität Hamburg, 3. Februar 2009, abgerufen am 9. Juli 2011.
  15. Arnbom, S. 119 f.
  16. Forty Years a Manager. (Nachruf auf Maurice Strakosch; englisch). In: The New York Times, 11. Oktober 1887, abgerufen am 9. Juli 2011.
  17. 1 2 3 Arnbom, S. 111.
  18. Chief Musical Events 1889. January. In: The New York Clipper Annual. Frank Queen Pub. Co., New York 1890, S. 10.
  19. Edgar Strakosch’s Bride. Wedded In Canada To Miss Kellogg’s Understudy. (englisch). In: The New York Times, 1. Februar 1889, abgerufen am 10. Juli 2011.
  20. 1 2 Tod des Rezitators Alexander Strakosch. In: Neue Freie Presse, Abendblatt, Nr. 16191/1909, 17. September 1909, S. 5 Mitte. (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nfp
  21. Rezitator Strakosch gestorben. In: Neue Schlesische Zeitung / Schlesisches Tagblatt. Einzige Morgenzeitung in Österreichisch-Schlesien, Nr. 210/1909 (XIV. Jahrgang), 18. September 1909, S. 1, Mitte links. (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nsz
  22. Nachlässe in Österreich – Personenlexikon, Österreichische Nationalbibliothek, September 2009.
  23. Kohut, Band 1, S. 250.
  24. Otmar Rychlik: Gäste – Große Welt in Bad Vöslau. Zur Ausstellung in den historischen Räumen des Schlosses. Stadtgemeinde Bad Vöslau, Bad Vöslau 1994, OBV, S. 164.
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