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vom 17.05.2020, aktuelle Version,

Vals (Tirol)

Vals
Wappen Österreichkarte
Wappen von Vals
Vals (Tirol) (Österreich)
Vals (Tirol)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Tirol
Politischer Bezirk: Innsbruck-Land
Kfz-Kennzeichen: IL
Hauptort: St. Jodok
Fläche: 48,71 km²
Koordinaten: 47° 4′ N, 11° 30′ O
Höhe: 1129 m ü. A.
Einwohner: 541 (1. Jän. 2019)
Postleitzahl: 6154
Vorwahl: 05279
Gemeindekennziffer: 7 03 62
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
St. Jodok 2
6154 Vals
Website: www.vals.at
Politik
Bürgermeister: Klaus Ungerank (Alternative Vals-St. Jodok)
Gemeinderat: (2016)
(11 Mitglieder)

5 Alternative Vals-St. Jodok, Bgm. Klaus Ungerank,
4 Bauern - Allgemeine Liste,
2 Heimatliste Vals-St. Jodok

Lage von Vals im Bezirk Innsbruck-Land
AbsamAldransAmpassAxamsBaumkirchenBirgitzEllbögenFlaurlingFritzensFulpmesGnadenwaldGötzensGries am BrennerGries im SellrainGrinzensGschnitzHall in TirolHattingInzingKematenInnsbruckKolsassKolsassbergLansLeutaschMatrei am BrennerMiedersMilsMühlbachlMuttersNattersNavisNeustift im StubaitalOberhofen im InntalObernberg am BrennerOberperfussPatschPettnauPfaffenhofenPfonsPolling in TirolRanggenReith bei SeefeldRinnRumSt. Sigmund im SellrainScharnitzSchmirnSchönberg im StubaitalSeefeldSellrainSistransSteinach am BrennerTelfes im StubaiTelfsThaurTrinsTulfesUnterperfussValsVölsVoldersWattenbergWattensWildermiemingZirlTirol Lage der Gemeinde Vals (Tirol) im Bezirk Innsbruck-Land (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap

St. Jodok von Südosten
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
Innenansicht der Pfarrkirche Hl. Jodok

Vals [fals] ist eine Gemeinde mit 541 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2019) im Bezirk Innsbruck-Land in Tirol (Österreich). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Innsbruck.

Geografie

Lage

Vals umfasst das gesamte sechs Kilometer lange Valsertal, das sich bei St. Jodok mit dem Schmirntal vereint und bei Stafflach in das Wipptal mündet. Ebenfalls zu Vals zählt Padaun.

Das Gemeindegebiet reicht dabei bis zum Tuxer Hauptkamm auf eine Höhe von über 3000 m. Im Südosten bildet die Gemeinde zugleich die Grenze nach Südtirol (Italien).

Das Tal wird westwärts vom Valser Bach durchflossen, der in St. Jodok von rechts den Schmirnbach aufnimmt und bei Stafflach von rechts in die nordwärts dem Inn zufließende Sill mündet.

Hauptort ist St. Jodok, dessen gleichnamige nördliche Hälfte allerdings zur Gemeinde Schmirn gehört. Bei St. Jodok gewinnt die Brennerbahn mit einer Schleife an Höhe.

Nachbargemeinden

Drei der fünf Nachbargemeinden liegen im Bezirk Innsbruck-Land, je eine im Bezirk Schwaz bzw. in Südtirol.

Steinach am Brenner Schmirn
Gries am Brenner Finkenberg (Bezirk Schwaz)
Gries am Brenner Pfitsch (Südtirol) Italien

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung findet sich 1313 als „Valles“.[1] Der Name leitet sich von vallis (lat. für Tal) ab, da das Gebiet einst von romanisch sprechenden Bauern des Wipptals als Almgebiet genutzt wurde.

Im Mittelalter wurde im Valser Tal Marmor abgebaut, unter anderem stammen die Böden der Hofburg in Innsbruck und des Innsbrucker Doms von hier.[1]

1809 war Vals Kampfgebiet im Zuge der Schlacht am Bergisel.[1]

1942 wurde das gesamte Tal unter Naturschutz gestellt, 2001 erfolgte eine Neuverordnung von 35,19 km² des hinteren Valsertales[2] als Natura 2000-Gebiet.[3]

In der Zeit des Nationalsozialismus wurden in Vals Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter für den geplanten Abbau von Molybdän bis auf 2950 m Seehöhe nahe der Alpeiner Scharte eingesetzt und viele starben dabei. Dazu wurden dort Zwangsarbeiterlager errichtet. Der Abbau von Molybdän gelang nicht.[4]

Felssturz

Am 24. Dezember 2017 ereignete sich ab 18:17 Uhr MEZ ein mehrere 10.000 Tonnen Felsgestein umfassender Felssturz, der vom nördlichen Talhang abbrach und zusammen mit mitgerissenen Erdmassen und Baumstämmen die Valser Landesstraße (L 230) im Bereich Wiesle auf einer Länge von 150 m meterhoch verschüttete. Der fragliche Abschnitt ( ) beginnt wenige Meter westlich des Jörglerhofs und läuft talauswärts. Wohngebäude wurden nicht berührt, waren jedoch von aufgewirbeltem Staub betroffen. Die Ausläufer der Sturzmassen gelangten bis in das Bett des Valserbachs, Staubniederschlag färbte die Schneeoberfläche bis zu 150 m weit grau. Infolge der zunächst unklaren weiteren Gefährdungslage wurden 12 Gebäude mit 36 Bewohnern im Bereich Tummelers Sand vorläufig evakuiert, konnten jedoch bis auf drei Gebäude bereits am Folgetag wieder freigegeben werden. Da sich ein Spalt in der Abbruchzone im Laufe des 25. Dezembers weitete, ist mit weiteren Rutschungen zu rechnen. Vom Jörglerhof bis Talschluss waren etwa 70 Personen landesstraßenmäßig abgeschnitten, jedoch über einen Wirtschaftsweg erreichbar. Eine Umfahrung des gesperrten Straßenabschnitts der L 230 wurde mit 26. Dezember eingerichtet, kann jedoch bei entsprechenden Schneeverhältnissen voraussichtlich von Lawinengefahr betroffen sein.[5][6]

Nachdem das Bundesheer im Jänner 160 Panzerigel als Steinschlagschutz für zwei Häuser im Ortsteil Unterwiese und für den dortigen Abschnitt der Landesstraße aufgestellt hatte, konnte um den 18. Jänner der Assistenzeinsatz beendet werden. Alle Bewohner konnten wieder in ihre Häuser zurückkehren und der zuvor gesperrte Abschnitt der Landesstraße bis zum Abzweig Padaun freigegeben werden.[7] Es ist geplant, in den Jahren 2020/21 die Anbruchverbauung zu errichten. Vorrangig ist, dass die Straße verlegt wird und Schutzdämme errichtet werden; damit soll es mehr Schutz gegen Lawinen und Steinschlag geben.[8]

Politik

Die letzten Bürgermeisterwahlen fanden gleichzeitig mit den Gemeinderatswahlen am 28. Februar 2016 statt.[9]

Klaus Ungerank (Alternative Vals-St. Jodok) wurde zum Bürgermeister und Josef Mair (Bauern – Allgemeine Liste) zum Vizebürgermeister gewählt.

Gemeinderat Vals nach der Wahl 2016
Partei Stimmenanteil Stimmen Sitze
Alternative Vals-St. Jodok, Bgm. Klaus Ungerank 44,99 % 166 5
Bauern – Allgemeine Liste 39,02 % 144 4
Heimatliste Vals-St. Jodok 15,99 % 059 2
Summen 100,00 % 369 11

Wappen

Blasonierung:

„In Rot eine gestürzte halbe schwarze Spitze mit einer goldenen Krone.“

Das Wappen besteht aus einem stilisierten V, das die Struktur des Tales symbolisiert, sowie der Krone des heiligen Jodok.[1]

Tourismus

Das Valsertal mit St. Jodok gehört zum Verbandsgebiet des Tourismusverbandes Wipptal. Mit dem Naturschutzgebiet Natura 2000 am Talende blieb das Valsertal eines der unberührtesten Seitentäler des Wipptals. Seit 2012 gehört Vals mit St. Jodok zu den Österreichischen Bergsteigerdörfern, einer Initiative des Alpenvereins Österreichs zur Förderung des nachhaltigen Tourismus. Durch Bahnhof in St. Jodok ist Vals auch gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.

Außerdem ist Vals gemeinsam mit Schmirn Teil der Genussregion „Nordtiroler Grauvieh Almochs“ mit qualitativ hochwertigem Rindfleisch, das in einigen Gasthäusern angeboten wird.

In Vals gibt es nur ein kleines Bergsteigerhotel in St. Jodok, den Gasthof Steckholzer und ein paar wenige Privatvermieter als Unterkunftsmöglichkeit.

Sommer

Im Sommer gibt es zahlreiche Wandermöglichkeiten. Die Jausenstation Touristenrast am Ende des Valsertales ist Ausgangspunkt der "Peter Habeler Runde", einer mittelschweren Hüttentour mit 6 Etappen rund um den Olperer (3.476 m). Auf Initiative einiger Bergbauern wurde im Valsertal die Schule der Alm gegründet, in der Interessierten die Tätigkeiten auf einer Alm und im Bergmahd näher gebracht werden.

In St. Jodok befindet sich der Peter Kofler Klettersteig (Schwierigkeit C - mittel) in der Stafflacher Wand und im hinteren Valsertal gibt es Möglichkeiten zum Bouldern, Sportklettern (Fußstein) und Eisklettern.

Winter

Es gibt einen kleinen Übungslift, den die Gemeinde betreibt und zwei Naturrodelbahnen (Schwarzer Brunnen, Padaun) sowie eine Langlaufloipe im hinteren Talkessel. Das Gebiet rund um die Vennspitze mit Silleskogel ist ein beliebtes Skitourenareal und der Padauner Kogel ist mit den Schneeschuhen ein lohnendes Ziel. In St. Jodok gibt es einen wettkampftauglichen Eislaufplatz, der in den Ferien abends beleuchtet ist.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Commons: Vals  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 www.geschichte-tirol.com: Vals
  2. Naturschutzgebiete » Valsertal (Memento des Originals vom 11. Oktober 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tiroler-schutzgebiete.at tiris: Karte des Naturschutzgebiets
  3. Naturschutzgebiet Valsertal (Land Tirol) (Memento des Originals vom 11. Oktober 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tiroler-schutzgebiete.at
  4. Das Molybdänbergwerk Vals–Alpeinerscharte 1941–1945: Fotos und Dokumente (Memento vom 21. August 2011 im Webarchiv archive.today) Vortrag. Republikanischer Club – Neues Österreich. Programm März April 2009.
  5. ,,Ausweg“ für Bewohner in Vals: Tal über Notweg wieder erreichbar in der Tiroler Tageszeitung vom 26. Dezember 2017, abgerufen 9. März 2020.
  6. Vals: Felswand weiterhin in Bewegung. Abklärungen zum Ausbau eines Notwegs laufen. Pressemeldung des Landes Tirol, 25. Dezember 2017, abgerufen 25. Dezember 2017.
  7. Felssturz in Vals: Alle Betroffenen konnten wieder in Häuser zurück in der Tiroler Tageszeitung vom 18. Jänner 2018, abgerufen am 9. März 2020.
  8. Im Valsertal soll Ultenlawine verbaut werden.tirol.ORF.at, 25. Februar 2019, abgerufen 25. Februar 2019.
  9. Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen 2016 | Gemeinde Vals. In: wahlen.tirol.gv.at. Land Tirol, abgerufen am 13. September 2016.


Weitere Informationen:#

-- Schinnerl Ingeborg, Dienstag, 18. August 2015, 10:08