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vom 01.01.2018, aktuelle Version,

Wahlbezirk Österreich unter der Enns 43

Wahlbezirk Österreich unter der Enns 43
Land Österreich-Ungarn
Kronland Österreich unter der Enns
Wahlkreisnummer 43
Typ Städtewahlkreis
Region Bezirk Lilienfeld
Anwesende Bevölkerung  50.639  (1910)
Wahlberechtigte 10.998  (1911)
Abgeordnete

Der Wahlbezirk Österreich unter der Enns 43 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Österreich unter der Enns. Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.

Geschichte

Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 516 Wahlbezirke, wobei mit Ausnahme Galiziens in jedem Wahlbezirk ein Abgeordneter im Zuge der Reichsratswahl gewählt wurde. Der Abgeordnete musste sich dabei im ersten Wahlgang oder in einer Stichwahl mit absoluter Mehrheit durchsetzen. Der Wahlkreis Österreich unter der Enns 43 umfasste die Gemeinden Lilienfeld, St. Aegyd am Neuwalde, Hohenberg, Traisen (alle Gerichtsbezirk Hainfeld), Hainfeld, St. Veit an der Gölsen, Rohrbach an der Gölsen (alle Gerichtsbezirk Hainfeld), Göblasbruck, Stattersdorf, Viehofen, Wilhelmsburg (alle Gerichtsbezirk St. Pölten), Berndorf, Fahrafeld, Grillenberg, Hernstein, Hirtenberg, Pottenstein, St. Veit an der Triesting und Weissenbach an der Triesting (alle Gerichtsbezirk Pottenstein).[1]

Aus der Reichsratswahl 1907 ging Ludwig August Bretschneider (Sozialdemokratische Arbeiterpartei) mit 57 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang als Sieger hervor. Bretschneider konnte sein Mandat bei der Reichsratswahl 1911 mit 65 Prozent in der Stichwahl gegen einen christlichsozialen Kandidaten verteidigen.

Wahlen

Reichsratswahl 1907

Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang) durchgeführt.[2] Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit von Bretschneider im ersten Wahlgang.

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Ludwig August Bretschneider Sozialdemokratische Arbeiterpartei 5420 57,2 %
Graf Bylandt-Rheidt Selbständiger Kompromisskandidat[3] 2308 24,3 %
Alfred von Lenz Christlichsozialer Kandidat[4] 1438 15,2 %
Dr. Ziegler deutsch-nationaler/alldeutscher Kandidat 282 3,0 %
Sonstige 35 0,4 %
Wahlberechtigte: 10.087, Ungültige/Leere Stimmen: 163, Wahlbeteiligung: 95,6 %

Reichsratswahl 1911

Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911 (erster Wahlgang)[5] sowie am 20. Juni 1911 (Stichwahl) durchgeführt.

Erster Wahlgang

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Ludwig August Bretschneider Sozialdemokratische Arbeiterpartei 5019 49,3 %
Alfred von Lenz Christlichsoziale Partei 2685 26,4 %
Heger Selbständiger Kandidat[6] 1554 15,3 %
Friedrich Druschka deutsch-freiheitlicher Kandidat 811 8,0 %
Sonstige 104 1,0 %
Wahlberechtigte: 10.998, Ungültige/Leere Stimmen: 296, Wahlbeteiligung: 95,2 %

Stichwahl

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Ludwig August Bretschneider Sozialdemokratische Arbeiterpartei 6130 65,2 %
Alfred von Lenz Christlichsoziale Partei 3279 34,8 %
Wahlberechtigte: 10.998, Ungültige Stimmen: 950, Wahlbeteiligung: 94,2 %

Einzelnachweise

  1. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder. 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
  2. Die Liste der deutschen Kandidaten. In: Arbeiter-Zeitung, 9. Mai 1907, S. 4 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/aze
    Die Reichsratswahlen. Niederösterreich.. In: , 18. Mai 1907, S. 3 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/caz
  3. Stimmen bei der Christlichsozialen Partei eingerechnet
  4. Stimmen bei der Christlichsozialen Partei eingerechnet, als „Wilder“ bzw. klerikaler Kandidat bezeichnet
  5. Die Wahlen. Niederösterreich.. In: Neue Freie Presse, 14. Juni 1911, S. 6 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/nfp
    Artikel in: , 17. Juni 1911, S. 3 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/caz
  6. Auch als Mitglied der Deutschen Arbeiterpartei bezeichnet

Literatur