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vom 13.04.2020, aktuelle Version,

Walter Höhler

Walter Höhler (* 11. April 1907 in Hildburghausen; † 4. Juni 1967 in Hopfgarten) war ein deutscher SS-Hauptsturmführer und als leitender Zahnarzt im KZ Mauthausen tätig.

Biografie

Höhler, promovierter Zahnarzt, war Mitglied der NSDAP (Mitgliedsnummer 514.230) und der SS (Mitgliedsnr. 295.116). Er gehörte seit dem 9. November 1939 der Waffen-SS an, wurde 1943 zum SS-Hauptsturmführer befördert und war zwischen dem 1. Mai 1944 und dem 23. November 1944 leitender KZ-Zahnarzt im KZ Mauthausen.

Dachauer Prozess

Nach Kriegsende wurde er vor einem amerikanischen Militärgericht im Mauthausen-Hauptprozess, Teil der Dachauer Prozesse, angeklagt: Höhler soll dort Zeugenaussagen zufolge toten Häftlingen das Zahngold entnommen und einmal monatlich nach Berlin gesandt haben. Höhler bestritt die Entnahme von Zahngold, gab jedoch zu, dieses vom Leiter des Krematoriums erhalten und dieses auf Befehl nach Berlin geschickt zu haben. Das Gericht befand Höhler für schuldig und verurteilte ihn am 13. Mai 1946 zum Tode durch den Strang. Nach dem Überprüfungsverfahren wandelte der Oberkommandierende der amerikanischen Streitkräfte, General Clay, das Todesurteil jedoch in eine lebenslange Haftstrafe um. Höhler wurde im April 1950 aus dem Kriegsverbrechergefängnis Landsberg entlassen und betrieb anschließend eine Zahnarztpraxis in Alsfeld. Walter Höhler verstarb 1967 in Hopfgarten.

Literatur

  • Ernst Klee: Auschwitz, die NS-Medizin und ihre Opfer. 3. Auflage. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main, 1997, ISBN 3-596-14906-1.
  • Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich: Wer war was vor und nach 1945. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-596-16048-8.
  • Florian Freund: Der Dachauer Mauthausenprozess, in: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes. Jahrbuch 2001, Wien 2001, S. 35–66.