!!! Beckh-Widmanstätten, Alois (von)

''auch Aloys Joseph Franz Xaver Beckh, Edler von Widmanstetten''


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~* 12. 7.1754, Graz

† 10. 6. 1849, Wien 


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Naturwissenschafter, Naturforscher


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Aloys Joseph Beckh-Widmanstetten wurde am 12. Juli 1754 in Graz geboren.

Er studierte an der Karl Franzens Universität in Graz Naturwissenschaften und erlernte das Druckerhandwerk von seinem Vater Johann Andreas, dessen Familie die exklusiven Rechte zur Herstellung von Druckerzeugnissen in der Provinz Steiermark besaß.

Er übernahm die (1585 gegründete) väterliche Buchdruckerei nach langwierigen Erbschaftsstreitereien; modernisierte, vergrößerte und erweiterte sie um eine Schriftgießerei. 

Nebenbei widmete er sich weiterhin den Naturwissenschaften, führte 1784 in Wien Versuche mit einem Heißluftballon durch und übernahm 1804 übernahm die Leitung der Maschinenspinnerei in Pottendorf (Niederösterreich), der ersten großen Baumwollspinnerei der österreichisch-ungarischen Monarchie.


1807 legte er die Leitung der Spinnerei zurück und verkaufte seine Druckerei an seinen ehemaligen Buchdrucker-Gehilfen und nunmehrigen Konkurrenten Andreas Leykam (der damit der wichtigste Verlag in Graz wurde). Kaiser Franz I. ernannte ihn zum Direktor des ''k.k.Fabriks-Produktenkabinetts'': hier sollten viele neue Produkte aus dem gesamten Gebiet des Kaisertums gezeigt werden; jeder Fabrikant sollte dafür Muster und Modelle einsenden.


Beckh-Widmanstätten baute die tausende Objekte umfassende Sammlung auf, konnte sich aber später nicht gegen die Zusammenlegung seiner Sammlung mit jener, die 1814 neu am Polytechnischen Institut entstand, wehren. Diese Sammlung wurde später zum Grundstock des Technischen Museums Wien.


Durch den Leiter der Mineraliensammlung der Hofburg, Karl Franz Anton von Schreibers, und dessen Sammlung von Steinen "die vom Himmel fielen", begann er sich für Meteoriten zu interessieren.

Bekannt wurde sein Name durch die Entdeckung der Kristallstruktur von Nickel-Eisenmeteoriten ("Widmanstätten-Struktur"). Er entdeckte diese Struktur, als er die polierte Oberfläche des Meteoriten von Zagreb mit alkoholischer Salpetersäure anätzte. Er färbte sie ein und fertigte nach Buchdruckerart Papier-Abzüge an ("''Widmanstätten'sche Figuren''"), die 1820 von Carl von Schreiber, dem Institutsleiter, veröffentlicht wurden. 

(''Als Widmanstätten-Strukturen werden die nur in meteoritischem Material nachweisbaren, charakteristischen Strukturen bezeichnet, die sichtbar werden, wenn Eisenmeteoriten angeschliffen, poliert und mit methanolhaltiger Salpetersäure angeätzt werden'')


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1817 wurde er pensioniert und noch zeitweise als Sachverständiger zu Rate gezogen (z.B. bei Erfindungen, wie eines Sparherds mit regulierbarer Luftzufuhr). Er begleitete [Erzherzog Johann|Biographien/Erzherzog_Johann] auf Studienreisen, lehnte aber dessen Angebot, Leiter des Grazer Joanneums zu werden, ab.


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Er starb am 10. Juni 1849 in Wien.

!Quellen
* AEIOU
* Österreichisches Biographisches Lexikon
*[{Image src='Biographien/tmw.gif' alt='© TMW' width='100' height='16' class='image_right noborder' popup='false'}] Technisches Museum Wien, Archiv (Personenmappe)


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Redaktion: [hmw |User/Wolf Helga Maria], I. Schinnerl
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[{Metadata Geburtsort='Graz' Geburtsland='Österreich' Geburtsjahr='1754' Arbeitsgebiete='Naturwissenschaft, Spinnerei' Arbeitsorte='Graz, Wien, Pottendorf' Todesjahr='1849' Todesort='Wien' Todesland='Österreich'  Suchbegriff=' Naturwissenschaft Druckerei Spinnerei' Kontrolle='Nein'}]