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Bilczewski, hl. Josef (Józef)#


* 26. 4. 1860, Wilmesau (Wilamowice bei Wadowice, Galizien, nunmehr Polen) † 20. 3. 1923, Lemberg (Lviv, Galizien, nunmehr Ukraine)


Heiliger, katholischer Erzbischof von Lemberg, Mitglied des Herrenhauses des österreichischen Reichsrates
Bilczewski wurde 1884 zum Priester geweiht und beendete sein Studium an der Theologischen Fakultät der Universität Wien (Dr. theol. 1886). Nach weiteren Studien in Rom und Paris habilitierte er sich an der Theologischen Fakultät der Universität Krakau für Dogmatik und Fundamentaltheologie. 1891 wurde er zum Universitätsprofessor an der Theologischen Fakultät der Universität Lemberg ernannt und für das Studienjahr 1900/01 zum Rektor gewählt. Kaum in diesem Amt wurde er von Kaiser Franz Joseph I. am 30. 10. 1900 zum Erzbischof von Lemberg ernannt. Die Bischofsweihe erfolgte am 20. 1. 1901. Aufgrund dieser Funktion war er als sog. Virilist Landtagsabgeordneter von Galizien. In der Folge wurde er von Kaiser Franz Joseph I. zum lebenslänglichen Mitglied des Herrenhauses des österreichischen Reichsrates berufen.

Bilczewski verschaffte sich die Achtung der verschiedenen Nationalitäten und Konfessionen seiner Erzdiözese und bemühte sich auch, die soziale Not zu lindern. Während des Ersten Weltkriegs wurde Lemberg von den Russen im Zuge ihrer Offensive Ende August/Anfang September 1914 besetzt. Bilczewski floh im Gegensatz zu vielen anderen nicht in das österreichisch-ungarische Binnenland und setzte sich für die polnischen und ukrainischen Gefangen ein. Anlässlich des Geburtstags des russischen Zaren Nikolaus II. (6. 5. 1915) weigerte er sich, die russische Fahne auf dem erzbischöflichen Palais zu hissen.

Am 26. 6. 2001 wurde Bilczewski von Papst Johannes Paul II. selig und am 23. 10. 2005 von Papst Benedikt XVI. heilig gesprochen. Er ist der erste und bislang einzige österreichische politische Mandatar (als Mitglied des österreichischen Reichsrats und Landtagsabgeordneter) seit der konstitutionellen Ära ab 1861, der heilig gesprochen wurde.

Redaktion: G. Hartmann