!!!Gregor, Nora


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~* 3. 2. 1901, Görz (Österreich, heute Italien)

† 20. 1. 1949, Vina del Mar, Chile


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Schauspielerin


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Nora Gregor wurde am 3. Februar 1901 in einer gutbürgerliche Familie in Görz (damals Österreich, heute Italien) geboren.

Schon früh zog es sie zum Theater, aber es dauerte lange, bis sie von ihrem Vater die Erlaubnis zur Schauspielerei bekam. Die Familie füchtete infolge des Ersten Weltkriegs von Görz nach Graz - hier erhielt sie ihren ersten Schauspielunterricht.

Sie ging nach Wien, debütierte 1918 am Renaissancetheater in Wien, spielte danach unter [Rudolf Beer|Biographien/Beer,_Rudolf] am Raimundtheater und 1923 bis 1930 unter [Max Reinhardt|Biographien/Reinhardt,_Max] am Theater in der Josefstadt und am Deutschen Theater Berlin.  1923 stand sie auch bei den "Salzburger Festspielen" auf der Bühne.


Mit 19 Jahren kam Nora Gregor zum (Stumm-)Film und war 1920 erstmals in Peter Paul Felners Streifen "Der Vogel im Käfig" auf der Leinwand zu sehen. Schon mit ihren nächsten Filmen – meist spielte sie Damen der gehobenen Gesellschaft – wurde sie ein Publikumsliebling. 


Ende der 1920er Jahre ging Nora Gregor nach Hollywood, wo sie bei MGM in mehreren deutschsprachigen Versionen amerikanischer Produktionen mitwirkte. Anfang 1933 kehrte sie nach Europa zurück, hielt sich kurz in Deutschland auf, um sich dann in Österreich niederzulassen. Sie drehte noch einige Filme (u.a. die Krimikomödie "Was Frauen träumen", 1933, Drehbuch Billy Wilder), war dann von 1933 bis 1937 am Wiener Burgtheater engagiert, wo sie großartige Erfolge feierte und 1937 auch zur "Kammerschauspielerin" ernannt wurde.


Nach dem Scheitern ihrer ersten Ehe mit dem Pianisten Mitja Nikisch war sie mit dem (vorerst noch verheirateten) Heimwehr-Führer [Ernst Rüdiger Starhemberg|AEIOU/Starhemberg,_Ernst_Rüdiger_Fürst] liiert (bzw. ab Dezember 1937 verheiratet); ihr gemeinsamer Sohn Heinrich kam 1937 zur Welt. (Nora hatte sich nie für Politik interessiert und  kümmerte sich auch nicht um die umstrittene Rolle, die Starhemberg im politischen Leben Österreichs spielte.)

Nach dem "Anschluss" Österreichs emigrierte sie 1938 mit Ehemann und Sohn über die Schweiz nach Frankreich, wo sie von Jean Renoir ihre wohl bedeutendste Filmrolle erhielt - sie glänzte in dessen meisterlichen Klassiker "Die Spielregel".

Kurz nach Ausbruch des 2. Weltkrieges floh Nora Gregor zunächst alleine mit ihrem Sohn nach Argentinien, ihr Mann kam zwei Jahre später nach. Anschließend ging sie – inzwischen von Starhemberg geschieden – nach Chile, wo sie noch in zwei Kinofilmen unter der Regie von Jacques Rémy mitspielte. 

Am 20. Jänner 1949 starb Nora Gregor - einst gefeierter Film- und Theaterstar, jetzt von der Öffentlichkeit vergessen und fast mittellos –  im chilenischen Seebad Viña del Mar (angeblich verübte sie Selbstmord).

!Werke (Auswahl)
''Filme''

* Das grinsende Gesicht, 1921
*  Meriota, die Tänzerin, 1921
* Die Schauspielerin des Kaisers, 1921
* Wie Satan starb, 1921
* Die Venus, 1921
* Meriota, die Tänzerin, 1922
* Der Mann, der das Lachen verlernte, 1922
* Die Tochter des Brigadiers, 1922
* Die trennende Brücke, 1922
* Stärker als der Tod, 1922
* Irrlichter der Tiefe, 1923
* Die kleine Sünde, 1923
* Moderne Laster, 1923
* Michael, 1924
* Der Mann, der sich verkauft, 1925
* Der Geiger von Florenz, 1926
* Eheskandal im Hause Fromont jr. und Risler sen., 1927
* Olympia, 1930
* Mordprozeß Mary Dugan, 1930
* Wir schalten um auf Hollywood, 1931
* ... und das ist die Hauptsache?!, 1931
* But the Flesh Is Weak, 1932
* Was Frauen träumen, 19233
* Abenteuer am Lido, 1933
* Die Spielregel (La règle du jeu), 1939
* Le Moulin des Andes (in Chile: La fruta mordida), 1945


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--> [Historische Bilder zu Nora Gregor|Bilder_und_Videos/Historische_Bilder_IMAGNO/Gregor,_Nora] (IMAGNO)

!Literatur
* W. Röder (Hg.), Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. International biographical dictionary of Central European émigrés 1933 – 1945, 1980

* H. Kitzmüller, Nora Gregor – Weit weg von Wien, 2014
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!Essay

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!Quellen
* AEIOU
* [ORF|http://orf.at/stories/2265969/2265970]
* [Internet Movie DataBase (IMDb)|http://www.imdb.com/name/nm0339669]
* [Wiener Zeitung|http://www.wienerzeitung.at]
* [Der STANDARD|http://derstandard.at/1220459816835/Nora-Gregor---Wiederentdeckung-eines-Filmstars]
* [Schauspielhaus Graz|http://www.schauspielhaus-graz.com/schauspielhaus/stuecke/stuecke_genau.php?id=22520]
*  Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950; (Hg. Österreichischen Akademie der Wissenschaften), 1954
* I. Ackerl, F. Weissensteiner, Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, 1992
 


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Redaktion: H. Maurer, I. Schinnerl
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