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Haas, Georg Friedrich#

* 16. 8. 1953, Graz (Steiermark)


Komponist


Georg Friedrich Haas wurde am 16. August 1953 in Graz geboren, verbrachte aber seine Kindheit in Tschagguns (Vorarlberg), in den Bergen – eine Landschaft und eine Atmosphäre, die ihn nachhaltig geprägt haben.

Von 1972 bis 1979 studierte er an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Graz Komposition bei Gösta Neuwirth, Klavier bei Doris Wolf und Musikpädagogik.
Mehrmals nahm er an den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik (u.a. bei Gérard Grisey) sowie an der Stage d'Informatique Musicale pour Compositeurs am IRCAM in Paris teil.

Parallel dazu erhielt er bereits ab 1978 Lehraufträge an der Hochschule in Graz, wo er als Dozent, später als Professor unterrichtete. 1997 ließ er sich vom Hochschuldienst freistellen, um sich ganz der kompositorischen Arbeit zuwenden zu können.

Zwischen 1981 und 1983 führte ihn ein Postgraduiertenstudium bei Friedrich Cerha an die Hochschule für Musik und darstellende Kunst nach Wien. Nach Aufenthalten in Fischbach/Steiermark, an der irischen Südwestküste, sowie in Berlin im Rahmen des Stipendiums des deutschen Akademischen Austauschdienstes nahm Haas 2002 seine Lehrtätigkeit in Graz wieder auf, 2003 wurde er zum außerordentlichen Universitätsprofessor ernannt.

Seit 2005 unterrichtet er zudem eine Kompositionsklasse an der Akademie in Basel, wo er zur Zeit auch lebt. Ab September 2013 ist er Professor für Komposition an der Columbia University New York.



Georg Friedrich Haas arbeitet explizit mit Mikrotönen zur Erweiterung seines klagfarblichen Spektrums und verweist auf ein Oeuvre aus allen wesentlichen Genres der modernen Klassik - so wurden seine Oper "Nacht" und "Die schöne Wunde" bei den Bregenzer Festspielen, "Bluthaus" (Libretto: Händl Klaus) bei den Schwetzinger SWR-Festspielen und "Melancholia" an der Opera National de Paris uraufgeführt.


Seine Werke wurden auf allen wesentlichen Klassik-Festivals aufgeführt, darunter von Ensembles wie dem Klangforum Wien, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, den Münchner Philharmonikern, dem Gewandhausorchesters Leipzig, dem Mozarteumorchester Salzburg oder dem Los Angeles Philharmonic Orchestra.

Auszeichnungen, Ehrungen (Auswahl)#

  • E.-Krenek-Preis der Stadt Wien, 1998
  • Großer Österreichischer Staatspreis, 2007
  • Mitglied des Österreichischen Kunstsenats, 2011
  • Internationaler Kompositionspreis des Landes Salzburg, 2013

Werke (Auswahl)#

  • Adolf Wölffli. Kammeroper, Graz 1981
  • Drei Hommages für einen Pianisten und zwei im Abstand eines Vierteltons gestimmte Klaviere, 1985
  • ...Schatten...durch unausdenkliche Wälder für zwei Klaviere und zwei Schlagzeuger, 1992
  • Descendiendo für Orchester, 1993
  • ...aus freier Lust...verbunden... für verschiedene Besetzungen, 1994
  • Nacht-Schatten, 1994 Bregenz
  • Nacht. Kammeroper in 24 Bildern. Libretto vom Komponisten nach Texten von Friedrich Hölderlin, UA konzertant 1996 Bregenz, szenisch 1998 Bregenz
  • Fremde Welten. Konzert für Klavier und 20 Streicher, 1997
  • 1. Streichquartett, 1997
  • 2. Streichquartett, 1998
  • Violinkonzert, 1998
  • Nach-ruf...ent-gleitend... für Ensemble, 1999
  • Torso. Nach der unvollendeten Klaviersonate C-Dur D 840 von Franz Schubert für großes Orchester, 1999/2000
  • in vain für 24 Instrumente, 2000/02
  • ...sodass ich’s hernach mit einem Blick gleichsam wie ein schönes Bild... im Geist übersehe, 2001
  • tria ex uno für Ensemble, 2001/02
  • de terrae fine für Violine solo, 2001
  • Blumenstück, 2001
  • flow and friction für Sechzehnteltonklavier zu vier Händen, 2001
  • 3. Streichquartett "In iij. Noct", 2003
  • Die schöne Wunde. Oper nach Franz Kafka, Edgar Allan Poe u.a., 2003, Bregenz
  • Natures mortes für Orchester und Akkordeon, UA Donaueschinger Musiktage 2003
  • 4. Streichquartett, 2003
  • Opus 68 für großes Orchester nach der 9. Klaviersonate von Alexander Skrjabin, 2004
  • Konzert für Violoncello und großes Orchester, 2004
  • Haiku für Bariton und 10 Instrumente, 2005
  • Ritual für zwölf große Trommeln und drei Blaskapellen, 2005
  • Sieben Klangräume, UA Salzburg 2005
  • Hyperion. Konzert für Lichtstimme und Orchester, UA Donaueschinger Musiktage 2006
  • Bruchstück für großes Orchester, 2007
  • Konzert für Klavier und Orchester, 2007
  • Melancholia. Oper nach dem Roman von Jon Fosse, 2008
  • limited approximations. für sechs Flügel und Orchester, UA: Donaueschinger Musiktage 2010
  • Bluthaus. Oper nach einem Libretto von Klaus Händl, UA: Schwetzinger Festspiele 2011
  • Thomas. Oper nach einem Libretto von Klaus Händl, 2013
  • Wissenschaftliche Aufsätze über die Arbeiten von Luigi Nono, Iwan Wyschnegradsky, Alois Hába und Pierre Boulez

Literatur#

  • J. Shintani (Hg.), G. F. Haas - Werkverzeichnis, 1998

Quellen#



Redaktion: I. Schinnerl