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Hackl, Karlheinz#

* 16. 5. 1949, Wien

† 1. 6. 2014, Wien


Kammerschauspieler, Regisseur

Hackl, Karlheinz
Karlheinz Hackl in "Liliom" von F. Molnár. Burgtheater, Wien, 1993
© Öst. Bundestheaterverband, Wien (heute Bundestheater-Holding GmbH, Wien), für AEIOU

Karlheinz Hackl wurde am 16. Mai 1949 in Wien geboren.

Nach der Matura absolvierte er eine Schauspielausbildung (an der Schauspielschule Kraus) und daneben ein Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Wirtschaftsuniversität Wien, das er mit dem Magistertitel abschloss.

Sein künstlerischer Weg führte ihn vom Wiener Theater der Courage, wo er 1972 debütierte, über das Wiener Volkstheater (1974-1976) und das Hamburger Thalia-Theater (1976-1978, engagiert von Boy Gobert) bis in das Ensemble des Wiener Burgtheaters (ab 1978) und zu den Salzburger Festspielen.

Am Wiener Burgtheater avancierte er zum Publikumsliebling und war u.a. als Demetrius in Shakespeares "Sommernachtstraum", als Karl Moor in Schillers "Die Räuber", als Alfred in Horvaths "Geschichten aus dem Wienerwald", als Molnars "Liliom" und Osbornes "Entertainer" zu sehen.

Bei den Salzburger Festspielen spielte der vielfach ausgezeichnete Kammerschauspieler, der seit 1996 als Professor für Rollengestaltung am Wiener Reinhardt-Seminar unterrichtete, u.a. 1991 die Titelrolle in "Der Schwierige" oder 2012 den Doktor von Aigner in Schnitzlers "Das weite Land".

Seine schauspielerische Vielseitigkeit stellte er aber auch bei Musical- und Kabarett-Erfolgen unter Beweis - Musicalerfolge feierte er u.a. als Partner von Frank Hoffmann im "Käfig voller Narren" sowie als "Mann von La Mancha" an der Wiener Volksoper.
1988 feierte Karlheinz Hackl am Volkstheater mit Neil Simons "Brooklyn Memoiren" sein Regiedebüt. Danach inszenierte er u.a. Ibsens "Nora", Shakespeares "Romeo und Julia", Feydeaus "Ein Floh im Ohr", Raimunds "Verschwender" und Nestroys "Der Färber und sein Zwillingsbruder". Neben seiner Bühnentätigkeit wirkte er in zahlreichen TV- und Filmproduktionen mit.

Ein 2003 diagnostizierter Hirntumor teilte das Leben des Schauspielers Karlheinz Hackl in zwei Teile. Sein zweites Leben, das ihn nach der Genesung 2005 wieder zurück auf die Bühne führte, feierte er mit neuen Programmen, Auftritten und einem Buch.

Am 1. Juni 2014 verlor er den Kampf gegen einen neuerlichen Ausbruch der Krankheit - er starb 65-jährig friedlich im Kreis seiner Familie in Wien.
(Er war seit 1997 mit der österreichischen Schauspielerin Maria Köstlinger verheiratet; zusammen haben sie Tochter.)

Karlheinz Hackl engagierte sich schon seit Jahren für die sozialen und kulturellen Anliegen Österreichs und unterstützte zahlreiche Benefiz-Projekte. Nach der Heilung seiner Krebserkrankung 2003 verfolgte der Künstler verstärkt sein Ziel, Kunst und Politik zu vereinen. Sein langjähriges sozialpolitisches Engagement bewegte Hackl 2008 zur Gründung der Partei "Soziale Kultur Österreichs" (SKÖ).

Auszeichnungen, Ehrungen (Auswahl)#

  • Karl-Skraup-Preis
  • Kainz-Medaille
  • Titel Kammerschauspieler
  • Telestar, 1992
  • Goldene Romy als Beliebtester Schauspieler, 1994
  • Nestroy-Nominierung als Bester Schauspieler, 2002
  • Johann-Nestroy-Ring der Stadt Bad Ischl, 2007
  • Nestroy-Preis für sein Lebenswerk, 2012

Werke (Auswahl)#

Kabarett
  • "Lachen macht gesund", 2009

Theater - Regiearbeiten

  • "Brooklyn Memoires" im Volkstheater, 1989
  • "Nora" von Henrik Ibsen im Volkstheater, 1991
  • "Liebelei" von Arthur Schnitzler im Theater in der Josefstadt mit Bernhard Schir, 1993
  • "Geschichten aus dem Wienerwald" von Ödön von Horvath im Theater in der Josefstadt mit Herbert Föttinger, 1994
  • "Romeo und Julia" von William Shakespeare im Burgtheater mit Johannes Krisch und Eva Herzig, 1995
  • "Der Verschwender" von Ferdinand Raimund im Theater in der Josefstadt mit Herbert Föttinger und Maria Köstlinger, 1999
  • "Der Färber und sein Zwillingsbruder" von Johann Nestroy im Burgtheater mit Birgit Minichmayr, 2000
  • "Heimliches Geld, heimliche Liebe" von Johann Nestroy im Theater in der Josefstadt mit Otto Schenk, Herbert Föttinger und Alexander Waechter, 2001
  • "Nora oder Ein Puppenhaus" von Henrik Ibsen im Theater in der Josefstadt mit Herbert Föttinger und Maria Köstlinger, 2005

Filmrollen

  • Der junge Freud, 1976
  • Der Ehrentag, 1978
  • Ringstraßenpalais (TV-Serie), 1981
  • Sophie's Choice (Sophies Entscheidung, m. Meryl Streep), 1982
  • Mich wundert, daß ich so fröhlich bin, 1983
  • Assisi Underground (Kinofilm), 1983
  • Der Leihopa (TV-Serie), 1984
  • The Assisi Underground (m. Maximilian Schell), 1985
  • Wohin und zurück: Welcome to Vienna, 1985
  • Kein Cognac zum Abschied, 1985
  • Arbeitersaga: April 1945, 1989
  • Das Plakat (m. Helmut Berger, Annette Uhlen, Dietmar Schönherr, ...), 1990
  • Ein anderer Liebhaber, 1991
  • Duett, (Krimi m. Agnes Baltsa und Otto Schenk, ORF), 1992
  • Kesseltreiben (TV-Serie Tatort), 1993
  • Radetzkymarsch (m. Max von Sydow, Charlotte Rampling, Julia Stemberger, ...), 1993
  • Kommissar Rex: Die Tote von Schönbrunn, 1994
  • In uns die Hölle, 1995
  • Tödliches Geld, 1995
  • Derrick: Katze ohne Ohren (TV-Serie), 1995
  • Der Mann ohne Schatten, 1995/96
  • Der Alte (TV-Serie), 1999
  • Ein Fall für zwei (TV-Serie), 2000
  • Probieren Sie's mit einem Jüngeren, 2000
  • Der Briefbomber, 2000
  • Bobby, 2000
  • Doppelfehler (TV-Serie Soko Kitzbühel), 2001
  • Gebürti (Kinofilm m. Peter Simonischek und August Zirner), 2002
  • Taxi für eine Leiche, (mit Gertraud Jesserer), 2002
  • Ausgeliefert, 2002
  • c(r)ook, (m. Roland Düringer und Josef Hader), 2003
  • Wiener Blut, 2004
  • Der Todestunnel, 2004
  • Im Zeichen des Drachen, 2005
  • Agathe kann's nicht lassen (TV-Serie, Folge "Mord im Kloster"), 2005
  • Die Entscheidung, 2005
  • Siska Alibi für Tommi, 2006
  • Romy, 2009
  • Der Chinese, 2011
  • Die Rosenheim-Cops (TV-Serie, FOlge "Erbschaft mit Folgen"), 2011
  • Die Verführerin, Adele Spitzeder, 2011
  • Mord in bester Gesellschaft (TV-Serie, Folge "Der Tod der Sünde"), 2012
  • Braunschlag (TV-Serie), 2012
  • So wie du bist, 2013

CDs

  • Mei Lebn - Mit Liedern von Georg Danzer

Bücher

  • Meine zwei Leben: Ein ziemliches Theater von Karlheinz Hackl, 2009
  • Ich möchte mal was Böses tun (gem. m. Veronika Franz), 2009

Quellen#

  • AEIOU
  • Nestroy Preis
  • Hoanzl Agentur: http://www.agentur-hoanzl.at/hackl-marecek/zur-person-hackl
  • Die Presse
  • APA OTS-Aussendungen



Redaktion: I. Schinnerl