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Hauenschild, Johann (Hans)#

* 14. 8. 1842, Windischgarsten (OÖ)

† 26. 6. 1901


Geologe, Erfinder (kontinuierlicher Zementschachtofen)


Hans Hauenschild, Sohn des Windischgarstener Färbereibesitzers Johann Hauenschild, war ein Waisenkind. Der Pfarrer verschaffte ihm eine Freistelle im Gymnasium in Kremsmünster. Nach dem Studium der Chemie an der Universität Wien (1862-1866) lehrte er selbst am Stiftsgymnasium der Benediktiner und war "Erzherzogenerzieher" am Wiener Hof.


Nach der Gründung der Weißzementfabrik in Mödling übernahm er 1873 deren Leitung, wechselte jedoch schon im folgenden Jahr als Direktor in die Ultramarinfabrik in Weitenegg/Donau. Bald wurde er an die Trifeiler Zementfabrik (Trboije / Slowenien) berufen, die er 1874-1876 leitete. Krankheitshalber nach Wien zurückgekehrt, gründete er die "Versuchsstation für Baumaterialien", das erste derartige Fachinstitut in Österreich (1876-1880). In diese Zeit fallen seine geologischen Arbeiten für die 2. Wiener Hochquellenwasserleitung und für die Gotthardbahn. Seine bekannte Mörteltheorie erschien im "Katechismus für Baumaterialien". Johann Hauenschild, der in Kremsmünster Priester war, sich aber ganz der Wissenschaft und später seiner Familie widmen wollte, hatte zeitlebens Probleme mit seiner Laisierung. Obwohl zur evangelischen Konfession übergetreten und verheiratet, wurde er öffentlich kritisiert und die Ehe für ungültig erklärt. Daher wanderte Hans Hauenschild 1880 mit seiner Familie nach Berlin aus, wo er in der Deutschen Töpfer- und Ziegler-Zeitung schrieb.


1883 nahm er das Angebot einer Zementfabrik in Vouvry am Genfersee an. 1885-1890 leitete er eine Zementfabrik in Aarau (Schweiz), wo er die Methode des kontinuierlichen Brennens von Portland-Zement im Schachtofen entwickelte. 1889 nach Berlin zurückgekehrt, beschäftigte er sich mit der Einführung seines Ofensystems in allen Teilen Europas. 1892 gründete er mit seinem Sohn Albert Hauenschild die "Technisch-chemische Anstalt für Cementindustrie" in Berlin.

Quelle#

© TMW
  • Technisches Museum Wien, Archiv (Personenmappe)

Weiterführendes#


Redaktion: hmw