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Havlicek, Alfred #


* 22. 1. 1940, Stockerau
† 9. 1. 2018, Linz


Hubschrauberpilot und Meisterfotograf


Alfred Havlicek
Alfred Havlicek

Alfred Havlicek erlernte nach seiner Schulzeit zunächst den Beruf des Formers und Giessers. 1958 ging er zum Bundesheer und bestand die schwierige Selektion um Zulassung zur Ausbildung als Hubschrauberpilot. Seine Frau Anna heiratete er 1961. Ihr Sohn Wolfgang wurde 1966 geboren: er ist heute Arzt und Chirurg im Krankenhaus der Elisabethinen in Linz. Havlicek maturierte März 1964 und wurde auf verschiedenen Hubschraubertypen und zum Einsatzpiloten ausgebildet.


Die Faszination mit seiner österreichischen Heimat aus der Vogelperspektive bewirkte, dass er sich sehr bald mit der schwierigen Luftbildphotgraphie aus Hubschraubern auseinandersetzte. Denn mit der Vibration, den Bewegungen und anderen Eigenschaften eines Hubschraubers fotographisch fertig zu werden schaffen nur wenige!


Die Tätigkeit als Einsatzpilot in den Zentralalpen von Ost nach West und in allen Bundesländern gab Havlicek die Möglichkeit, die Schönheiten und Besonderheiten der Landschaften, Städte und Orte fotographisch festzuhalten.


Seine Erfolge, vor allen die erste FIAP-Goldmedaille in Finnland waren ein weiterer Ansporn, der dazu führte, dass Havlicek in der Folge mehr als 200 nationale und internationale Auszeichnungen erhielt, und 1996 Österreichischer Staatsmeister wurde.


Havlicek nahm an PSA (Photographic Society of America) Fotoausstellungen in allen Kontinenten teil, wobei er fünf Jahre in ununterbrochener Reihenfolge unter den 25 weltbesten Ausstellungsfotographen vertreten war.


Havlicek verbrachte jede freie Zeit mit Reisen in die ganze Welt, z. B. nach Südamerika (Peru, Chile, Argentinien, Antarktis), Afrika (Sahara, Tenere, mit den Tuareg bei ihren Salzkarawanen, Äthiopien Nord und Süd, ins Omo Land und die Danakil Wüste, Djibouti – Danakil Wüste, Sudan, Mali, Niger, Nigeria, Algerien, Libyen, Ägypten). Er bereiste auch Jemen, Syrien, Jordanien, Türkei , Russland, Baltischen Staaten, u.a.


Immer stand die Fotografie im vordersten Interesse. Bei jedem Flug und jeder Reise war die LEICA mit dabei. Havlicek hielt bisher schon über 650 Lichtbildvorträge über Österreich und die bereisten Länder!


Havlicek war vom 23. 2. 1976 bis 1. 9. 1976 auf UNO Einsatz in Syrien, wofür ihm die UN-Medaille "IN THE SERVICE OF PEACE" verliehen wurde.


Die fliegerische Tätigkeit Havliceks war sehr stark durch Einsätze bei Lawinenunglücken, Hochwasser, Waldbrandbekämpfung, Sucheinsätzen und in der Bergrettung geprägt. Die Bergrettungen erstreckten sich vor allem im Hauptalpengebiet um Großglockner, Großvenediger, Zillertaler Alpen, Silvretta und Rätikon. Viele Bergrettungseinsätze erfolgten mit überaus heiklen Windenbergungen, bei ungünstigen Wetterlagen, gefährlichen Winden, bei Steinschlag und in hohen Höhen, oft unter lebensgefährlichen Bedingungen.


So ist es kein Wunder, dass Havlicek hohe Orden und (mehr als 200 internationale) Auszeichnungen erhielt:


Orden und Auszeichnungen (Auswahl):

  • 1974: Tiroler Lebensrettungsmedaille
  • 1975: "Goldene Medaille am roten Bande für Verdienste um die Republik Österreich" (Lebensrettungsmedaille, Verleihung durch den Bundespräsidenten)
  • 1975: Verdienstmedaille des Landes Tirol
  • 1975: Alpenvereinsehrenzeichen für Rettung aus Bergnot unter Einsatz des eigenen Leben (Das "Grüne Kreuz")
  • 1989: Titel "Konsulent der OÖ Landesregierung"


Aus seiner fliegerischen und fotographischen Tätigkeit entstanden nicht nur - wie erwähnt - zahlreiche Vorträge sondern auch bemerkenswerte

Bildbände:

  • Sein erstes Buch "Oberösterreich in einzigartigen Flugaufnahmen" erschien im Oberösterreichischen Landesverlag (1988) und war seiner Heimat gewidmet. Es entwickelte sich nicht nur zu einem "Hit" der bald vergriffen war, sondern es wurde auch das offizielle Geschenk an den Papst bei dessen ersten Besuch in Oberösterreich
Havlicek - Österreich mit den Augen des Adlers
  • Das zweite Buch "Österreich ganz nah" erschien im Steiger Verlag Innsbruck (1994)
  • Das dritte Buch "Österreich mit dem Augen des Adlers", das im Styria Verlag Graz (2001) erschien, wurde ein Bestseller! Bisher sind bereits drei Auflagen erschienen.

  • Das fünfte Buch "Wien - Vienna - Im Flug über die Stadt" erschien auch im Pichler Verlag Wien (2006)
  • Das sechste Buch "Oberösterreich - mit den Augen des Adlers" ist im Styria Verlag Graz (Oktober 2008) verlegt


Anmerkung: Die Formulierung "mit den Augen des Adlers" wurde für Buchtitel geschützt.


Andere Glanzlichter:

  • Zweimal war Havlicek beim Pastoralbesuch des Papstes in Mariazell und in Enns-Lorch (OÖ) im Kreis der Piloten der Transporthubschrauber eingeteilt und konnte so wie seine Kollegen den Dank des Papstes beim Abschied mit Handschlag entgegenehmen
  • Havlicek flog in seiner Karriere viele VIP's, etwa den damaligen Bundeskanzler Bruno Kreisky, mit dem sich daraus eine Freundschaft entwickelte. Aber er hatte nicht nur die Möglichkeit, andere hohe Würdenträger zu fliegen, wie EU Präsident Jaques Santer, sondern auch mit diesen zu reden und auf Probleme etwa der Landwirtschaft im Alpenraum aus der Luft hinzuweisen.
  • Havlicek ist auch im Editorial-Board des Austria-Forums und wirkt dort aktiv mit.


Stephansdom - eines seiner berühmtesten Bilder
Stephansdom - eines seiner berühmtesten Bilder


Alfred Havlicek lebte in Linz und war über seine Pension hinaus bis zu seinem Tod sehr aktiv.



Redaktion: H. Maurer, am 14. 9. 2008

Ehrenamtliche Mitarbeit am Austria-Forum als Mitglied des Editorial Boards#

Kostproben aus seinem Repertoire (das auch weit über Österreich hinausführt)