!!!Levitschnigg von Glomberg, Heinrich

~* 25. 9. 1810, Wien

† 24. 1. 1862, Wien


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Schriftsteller


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Heinrich Levitschnigg wurde am 25. September 1810 in Wien geboren. 

Sein Vater, ein angesehener Rechtsanwalt, wurde 1815 geadelt und 1818 in den erblichen Ritterstand
erhoben.


Heinrich Ritter von Levitschnigg zu Blomberg begann zuerst erst ein Jus-, dann ein Medizinstudium. Beide schloss er nicht ab, sondern ging zur Armee, wo er von 1830 bis 1834 diente und es bis zum Leutnant brachte. Dann nahm er seinen Abschied und ließ sich in Wien als freier Schriftsteller nieder.


1837 war vom väterlichen Erbe nichts mehr übrig geblieben und er musste sich nach einem Brotberuf umsehen. [Moritz Gottlieb Saphir|AEIOU/Saphir,_Moritz_Gottlieb_eigentlich_Moses_Saphir] stellte ihn als Redakteur in seiner neu gegründeten Zeitschrift "Der Humorist" an. 


Nach den sieben Jahren beim "Humoristen" verschlug es ihn kurzfristig nach Ungarn, wo er Redakteur der "Pester Zeitung" wurde und 1845 die Zeitschrift "Der Spiegel" herausgab. Nach seiner Rückkehr nach Wien wurde er nach Saphirs Tod für einige Monate verantwortlicher Redakteur des "Humoristen" und gründete dann eine eigene satirische Zeitschrift ("Zeitgeist"), die er bis zu seinem Tod betreute.


Die Gedichte, die er seit den 1830er Jahren veröffentlichte (die erste nachgewiesene Publikation 1835 in der "Wiener Zeitung") und 1842 in einem Sammelband herausbrachte, wurden gerühmt. 1847 veröffentlichte er eine weitere Sammlung unter dem Titel "Westlich-östlich". Sein "Tannhäuser", von F. von Suppe vertont - wurde im Theater an der Wien gespielt.


Politisch hielt sich Levitschnigg zurück - er fühlte sich wohl auch durch seine militärische Vergangenheit zu loyalem Verhalten verpflichtet.


Im letzten Jahrzehnt seines Lebens verlegte sich Levitschnigg auf das Schreiben von Romanen: er schrieb Kolportageromane, die in Lieferungen erschienen und immer neue, die Spannung steigernde Details boten. Sie waren eine Mischungen aus Liebesgeschichten, Abenteuererzählungen, politischen Zeitberichten und Kriminalromanen, mit Passagen aus Traktaten und Reiseberichten.


Levitschnigg schrieb mit "Der Diebsfänger" den ersten Detektivroman in deutscher Sprache. "Buschmann" - so hieß der Detektiv - war ein Beamter, der sich auf Kriminalfälle spezialisiert hatte und die haarsträubendsten Abenteuer bewältigte.



Heinrich von Levitschnigg starb am 25. Jänner 1862.

!Werke (Auswahl)
* Rustan (romantisches Gedicht), 1842
* Ein Mährchen (Roman in Versen), 1843
* West-Östlich (Gedichte), 1846
* Kossuth und seine Bannerschaft (Erzählung), 1850
* Silhouetten (Erzählungen, 2 Bde.), 1850
* Der Tannhäuser (dramatisches Gedicht, vertont von F. von Suppé), 1852 
* Die Geheimnisse von Pest  (Roman, 4 Bde.), 1853
* Der Diebsfänger (Roman, 2 Bde.), 1860
* Der Gang zum Giftbaum (Roman, 2 Bde.), 1862 
* Die Leiche im Koffer (Roman), 1863
* Turandot (Rätsel, Scharaden), 1860
* Wien, wie es war und ist, 1860
* Leyer und Schwert (eine Zukunftsnovelle aus dem Nachlass), 1864

* vielen Beiträgen in Journalen, Taschenbüchern etc.

!Literatur
* E. Schilder, H.L:, sein Leben und Werk, Phil.Diss., Wien, 1935
* J. Nadler, Literaturgeschichte der dt. Stämme und Landschaften
* 150 Jahre Theater an der Wien, 1952

!Weiterführendes
> [Urbach, R.: Buschmann ermittelt|Wissenssammlungen/Essays/Literatur/Buschmann_ermittelt] (Essay)

!Quellen
* AEIOU
* Österreichisches Biographisches Lexikon
* [Wiener Zeitung|http://www.wienerzeitung.at]

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Redaktion: I. Schinnerl
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