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Maron, Sigi#


* 14. 5. 1944, Wien

† 18. 7. 2016, Baden bei Wien


Musiker, Liedermacher, Autor


Sigi Maron wurde als Siegfried Maron am 14. Mai 1944 in Wien geboren und wuchs mit sechs Geschwistern in Gneixendorf bei Krems auf, wo er auch die Volksschule besuchte.

1956 erkrankte er an Kinderlähmung und sitzt seither im Rollstuhl. Nach der Matura 1963 an der Handelsakademie in Eisenstadt arbeitete er als Buchhalter in einem Kurheim und daneben als Sänger und Gitarrist in der Tanzband "The Bats".
Darüber hinaus begann er zu schreiben – Lieder, Gedichte, Geschichten.

In den 1970er Jahren entwickelte er sich im Umfeld der Besetzung der "Arena" in Wien zu einer treibenden Kraft in der österreichischen sozialkritischen Liedermacherszene. In seinen Liedern verwendete er den Wiener Dialekt und er scheute auch nie vor derben Kraftausdrücken zurück. Inhaltlich befasste sich der Atheist und überzeugte Kommunist meistens mit politischen und sozialkritischen Themen.

1973 hatte er sein erstes Solokonzert und einen Auftritt in der Rundfunksendung "Musikbox". 1975 produzierte Peter Wolf – im Auftrag Andrè Heller - mit ihm sein erstes Album, das allerdings erst 1976 unter dem Titel "Schön is des Leb'n" bei BMG Ariola Austria erschien.

Anfang der 1980er Jahre protestierte Sigi Maron gegen den weitgehenden Ö3-Boykott der kritischen Liedermacher – die Sendung "Musicbox" war eine Ausnahme – vor dem Wiener Funkhaus. (Er wurde dafür verhaftet und kurzfristig in die Psychatrie eingeliefert.) In Zusammenarbeit mit den "Schmetterlingen", später mit dem Kevin Coyne-Produzenten Bob Ward und mit Konstantin Wecker schuf er zeitlos gültige Meisterwerke wie "Laut & leise", "He Taxi", "5 vor 12" oder "Unterm Regenbogen". Die Single "Geh’ no net furt" rangierte 1985 zehn Wochen lang in den Charts.

In den Jahren von 1973 bis 1997 spielte er mehr als 1800 Live-Konzerte, zum Großteil solo, und tourte auch mit verschiedenen Bands durch Österreich, Deutschland und die damalige DDR. Er nahm am Festival des politischen Liedes in Berlin genauso teil wie am Friedensfest 1982 in der Wiener Stadthalle. Er schrieb Liedtexte für viele Musikerkollegen und arbeitete bei mehreren Filmen und der ORF-Sendereihe "Tohuwabohu“ mit.

1997 musste er aus gesundheitlichen Gründen seine Liveauftritte einstellen. Erst 2010 veröffentlichte er wieder ein Album - das Doppelalbum "Es gibt kan Gott" – und trat gemeinsam mit jungen Musikern einer Reggae-Band auf. Ende 2014 teilte er mit, dass er keine Konzerte mehr geben wird.

1998 und 2003 kandidierte Sigi Maron für die Kommunistische Partei Österreichs erfolglos für den Niederösterreichischen Landtag. Sigi Maron war verheiratet, hatte zwei erwachsene Töchter und lebte seit langem in Baden bei Wien, wo er am 18. Juli 2016 vestarb.

Werke (Auswahl) #

Musik
(LPs / MCs / CDs)

  • schön is des lebn, 1976
  • laut&leise, 1978
  • he taxi, 1979
  • 05 vor 12, 1981
  • der tag is net weit, 1982
  • unterm regenbogen, 1985
  • von heut nach morgn, 1986
  • saitenhiebe, 1989
  • lieder 1981-1986, 1989
  • lieder 1975-1980, 1991
  • liib haimadland adee, 1992
  • geh no net furt, 1993
  • raps und rübsen, 1996
  • starcollection, 1997
  • live in bad ischl, 2008
  • live am attersee, 2010
  • es gibt kan gott (Doppel-CD), 2010
  • es is net ollas ans, 2012

  • Musik für das Stück "Die Vorstadtkrokodile" von Max von der Grün im Theater der Jugend
  • Musik für das Stück “Supermann” gemeinsam mit Peppo Meier für das Theater der Jugend
  • Musik für die Filme "Die Menschen vom Siebener Haus" und "Atemnot"

Mitwirkung in Filmen

  • Die Menschen vom Siebener Haus
  • Marianne - ein Recht für alle
  • Lebenslinien (von Käthe Kratz)
  • Müllomania
  • Atemnot (von Peter Turrini)
  • Mitwirkung in der Fernsehserie "TOHUWABOHU" (von Helmut Zenker)

Bücher

  • Der Wolkenschlepper (Lesebuch), 1980
  • Hoizweg (m. B. Hollemann, Buch inkl. CD), 1993
  • fahrrad gegen mercedes (Gedichte und Geschichten, Buch inkl. CD), 2008
  • Schmelzwasser , 2010

Quellen#


Redaktion: I. Schinnerl