!!!Mell, Max

~* 10. 11. 1882, Marburg/Steiermark (Maribor [{GoogleMap location='Maribor' zoom='10'}], Slowenien)

† 12. 12. 1971 Wien


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Dramatiker, Erzähler, Lyriker, Essayist


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Sohn von [Alexander Mell|AEIOU/Mell,_Alexander], Bruder von [Maria Josefa Mell|AEIOU/Mell,_Maria_Josefa_verehelichte_Goltz]



\\Max Mell wurde am 10. November 1882 in Marburg an der Drau geboren. 


Die Familie siedelte bereits 1886 nach Wien, wo der Vater Direktor des staatlichen Blindeninstitutes wurde.


Nach dem Besuch des Gymnasiums absolvierte er ein Studium der Philologie und Germanistik und promovierte 1905 mit einer Arbeit über Wilhelm Waiblinger. 


Er setzte sich intensiv mit den literarischen Strömungen seiner Zeit auseinander, verkehrte freundschaftlich mit [Hugo von Hofmannsthal|Biographien/Hofmannsthal,_Hugo_von], Hans Carossa, [Anton Wildgans|Biographien/Wildgans,_Anton] und [Felix Braun|Biographien/Braun,_Felix], blieb aber anderen Gruppierungen fern.


Erste Werke - von der klassischen Sprache formal und von der Neuromantik thematisch geprägt - veröffentlichte er bereits während der Studienzeit.


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Als Einjährig-Freiwilliger rückte er 1916 ein und war 1917 an der Front in Galizien und der Bukowina. Das Erleben des Krieges und des Zusammenbruchs der Monarchie führten zu einer entscheidenden Wandlung. 
Nach anfänglich ästhetizistischen Erzählungen wandte sich Mell volkstümlich-realistischen Stoffen zu – u.a. angeregt durch Viktor von Geramb. Er versuchte durch seine Mysterienspiele das religiöse, volkstümliche Legendenspiel zu erneuern, seine Werke sind formstreng und in der Sprache an der Diktion der alten Sprachen orientiert. 



Mell verschmolz das Erzählgut seiner steirischen Heimat mit dem des österreichischen Humanismus, er verband Mysterienhaftes mit ausgeprägtem Realismus und betonte die Liebe des christlichen Glaubens.


Er übersetzte aber auch meisterhaft, u. a. die Briefe des [Enea Silvio Piccolomini|AEIOU/Piccolomini,_Enea_Silvio]


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1933 trat er mit anderen österreichischen Autoren aus dem P.E.N.-Club aus, wurde Präsident des NS-nahen "Bundes deutscher Schriftsteller Österreichs" und publizierte nach dem Anschluss in diversen NS-Anthologien wie dem "Bekenntnisbuch österreichischer Dichter" 1938, das den Anschluss begeistert begrüßte.

 
Wegen Verdacht auf katholische Propaganda wurde Mell 1940 mit einem zeitweisen Aufführungsverbot belegt. Er schloss sich in der Folge vom Kulturbetrieb ab und bearbeitete den Nibelungenstoff, wovon ein erster Teil 1944 im Burgtheater zur Aufführung gelangte.



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Nach 1945 wurde er zu einem der prominentesten Vertreter der katholischen Dichtung in Österreich.

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Zeit seines Lebens lebte und arbeitete Max Mell fast ausnahmslos als freier Schriftsteller in Wien und Pernegg in der Steiermark, wo er immer die Sommermonate verbrachte.


Am 12. Dezember 1971 verstarb Max Mell in Wien und wurde in einem Ehrengrab auf dem Zentralfriedhof beigesetzt.

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--> [Historische Bilder zu Max Mell|Bilder_und_Videos/Historische_Bilder_IMAGNO/Mell,_Max] (IMAGNO)

!Auszeichnungen, Ehrungen (Auswahl)
* Bauernfeld-Preis, 1914 
* Literaturpreis der Stadt Wien, 1927
* Grillparzer-Preis 1929 und 1940
* Burgtheater-Ring 1935 
* Mozart-Preis der Goethe-Stiftung 1937
* Peter-Rosegger-Preis 1952
* Großer Österreichischer Staatspreis 1954
* Stifter-Medaille 1957
* Österreichisches Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst 1959
* Ehrenmitglied der ÖAW, 1956


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__Werke: (Auswahl):__


''Mysterienspiele''
* Das Apostelspiel, 1923
* Das Schutzengelspiel, 1923
* Das Nachfolge-Christi-Spiel, 1927

''Dramen'' 
* Die Sieben gegen Theben, 1932
* Das Spiel von den Ahnen, 1935
* Der Nibelunge Not, 2 Teile, 1942/51
* Jeanne d´Arc, 1956

''Prosa''
* Barbara Naderers Viehstand, 1914
* Das Donauweibchen, 1938

''Lyrik''
* Gesammelte Werke, 4 Bände, 1962

!Literatur
Neue Deutsche Biographie

!Quellen
* AEIOU
* [Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon|http://www.bbkl.de/m/mell_x.shtml]
* [Archiv der Österreichischen Akademie der Wissenschaften|http://www.oeaw.ac.at/biblio/Archiv/13/mell.html]
* Das große Buch der Österreicher, Verlag Kremayr & Scheriau


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Redaktion: I. Schinnerl
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