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Schnitzler, Arthur#

* 15. 5. 1862, Wien

† 21. 10. 1931, Wien

Schriftsteller und Arzt


Arthur Schnitzler
Foto 1908 © Ch. Brandstätter Verlag, für AEIOU

Arthur Schnitzler wurde am 15. Mai 1862 in Wien als erstes von drei Kindern von Dr. Johann und Louise Schnitzler geboren.


Er stammte aus großbürgerlichem jüdischen Elternhaus, besuchte das akademische Gymnasium in Wien und studierte 1879 bis 1884 auf Wunsch des Vaters Medizin an der Universität Wien. Von 1882 bis 1883 diente er als Einjährig-Freiwilliger am Garnisonsspital Wien und promovierte 1885.


Schon früh interessierte er sich für Psychologie - er war 1886 Sekundararzt beim Psychiater Theodor Meynert am Wiener Allgemeinen Krankenhaus - betätigte sich aber bereits in dieser Zeit als Schriftsteller (sein literarisches Debüt gab er mit "Liebeslied der Ballerine" 1880 in der Zeitschrift "Der freie Landbote").


Von 1887 bis 1894 war er Redakteur der von seinem Vater gegründeten "Internationalen Klinischen Rundschau", ab 1888 der Assistent seines Vaters an der Wiener Allgemeinen Poliklinik.


Nach dem Tod des Vaters gab Schnitzler 1893 seine Stellung an der Klinik auf, führte zwar eine Privatpraxis, wandte sich aber vorrangig seiner (zunächst auch noch fach-)schriftstellerischen Tätigkeit zu. Schnitzler hatte besonderes Interesse für psychische Erkrankungen, für das Un- und Unterbewusste und für psychotherapeutische Methoden, wie Hypnose und Suggestion.


Abgesehen von ausgedehnten Reisen innerhalb Europas, lebte Schnitzler in Wien, dessen gesellschaftliches und kulturelles Ambiente sein Schaffen entscheidend prägte. Ab 1890 gehörte Schnitzler dem Literatenzirkel um H. Bahr (Jung-Wien) an.


Als Schnitzler 1903 die 21jährige Schauspielerin Olga Gussmann heiratete, war der gemeinsame Sohn Heinrich bereits ein Jahr alt.


1895 wurde er mit der Burgtheateraufführung von "Liebelei" einem breiten Publikum bekannt. Der ab 1888 entstandene Einakter-Zyklus um die dekadente Gestalt des Anatol prägte das Schnitzler-Bild sehr stark. Die beiden großen Dramen "Der einsame Weg" (Uraufführung 1904) und "Das weite Land" (1911) orientierten sich am Gesellschaftsdrama Ibsens mit seiner Analyse menschlicher Motive.


Aufgrund seiner kompromisslosen Darstellung war Schnitzler immer wieder heftigen Angriffen ausgesetzt. Die Erzählung "Leutnant Gustl" (1900), bahnbrechend durch die Verwendung des inneren Monologs, zog für Schnitzler den Verlust des Offiziersrangs nach sich; das Drama "Professor Bernhardi" (entstanden 1912) konnte aus Zensurgründen bis 1918 nicht aufgeführt werden; mit "Der grüne Kakadu" (1899) brachte Schnitzler die Hofkreise gegen sich auf, und sein "Reigen", 1900 "als unverkäufliches Manuskript" auf eigene Kosten in 200 Exemplaren gedruckt, verursachte 1921 einen Skandal.


Schnitzler starke Bühnenpräsenz - so war er vor 1914 mit mehr als 200 Aufführungen am Burgtheater der meistgespielte Autor - erlitt nach dem Ersten Weltkrieg, in dem er sich von der allgemeinen Kriegsbegeisterung fernhielt, und dem darauffolgenden politischen und gesellschaftlichen Umbruch einen starken Rückgang. Nur die Vorfälle um die Aufführung des 1896/97 entstandenen Dialogzyklus "Reigen" (der Prozess wegen "Erregung öffentlichen Ärgernisses" in Berlin, 1921, sowie die stark antisemitisch bestimmten Ausschreitungen und Proteste vor allem in Wien im selben Jahr) rückten seine Person kurzzeitig Öffentlichkeit und bewogen ihn dazu, die Aufführungserlaubnis wieder zurückzuziehen.


Denkmal im Türkenschanzpark
Arthur Schnitzler
© P. Diem

Schnitzler konzentrierte sich nun verstärkt auf das Medium Film, mehrere seiner Dramen und Erzählungen wurden - zum Teil nach eigenen Drehbüchern - ab 1914 verfilmt. Er schrieb jetzt längere Erzählungen, in denen er Einzelschicksale und Situationen der Jahrhundertwende mit dem Scharfblick der Kriegs- und Nachkriegszeit zeichnete (etwa "Doktor Gräsler, Badearzt", 1917, "Casanovas Heimfahrt", 1918, "Die Frau des Richters", 1925, "Traumnovelle", 1926, "Spiel im Morgengrauen", 1926).


In "Fräulein Else", 1924, griff er nochmals auf die Form des "inneren Monologs" zurück, den er mit "Leutnant Gustl" in die deutschsprachige Literatur eingeführt hatte.


Arthur Schnitzlers letztes Lebensjahrzehnt war von zunehmender psychisch (Scheidung 1921 und Selbstmord der Tochter 1928) und physisch (Gehörleiden) bedingter Isolation geprägt, die auch durch öffentliche Ehrungen nicht kompensiert werden konnte.


Am 21. Oktober 1931 starb er an den Folgen einer Gehirnblutung in seiner Heimatstadt Wien.

--> Zum Denkmal im Türkenschanzpark vergleiche

Auszeichnungen, Ehrungen (Auswahl)#

  • Bauernfeld-Preis für Lebendige Stunden, 1903
  • Franz-Grillparzer-Preis für Zwischenspiel, 1908
  • Raimund-Preis für Der junge Medardus, 1914
  • Volkstheaterpreis für Professor Bernhardi, 1920
  • Burgtheater-Ring (der Concordia), 1926

Werke (Auswahl)#

Erzählungen, Novellen, Romane:
  • Sterben (Novelle, 1892)
  • Die Frau des Weisen (Novelle, 1897)
  • Die Toten schweigen (Novelle, 1897)
  • Frau Berta Garlan (Roman, 1900)
  • Leutnant Gustl (Novelle, 1900)
  • Der blinde Geronimo und sein Bruder (Novelle, 1900)
  • Das Schicksal des Freiherrn von Leisenhogh (Erzählung, 1903)
  • Die Fremde (Erzählung, 1903)
  • Die Weissagung (Erzählung, 1904)
  • Das neue Lied (Erzählung, 1905)
  • Der Tod des Junggesellen (Erzählung, 1907)
  • Der tote Gabriel (Erzählung, 1908)
  • Der Weg ins Freie (Roman, 1908)
  • Das Tagebuch der Redegonda (Erzählung, 1909)
  • Der Mörder (Erzählung, 1910)
  • Die dreifache Warnung (Erzählung, 1911)
  • Die Hirtenflöte (Erzählung, 1911)
  • Casanovas Heimfahrt (Novelle, 1917)
  • Fräulein Else (Novelle, 1924)
  • Die Frau des Richters (Erzählung, 1925)
  • Traumnovelle (Novelle, 1926)
  • Spiel im Morgengrauen (Novelle, 1926/27)
  • Therese. Chronik eines Frauenlebens (Roman, 1928)
  • Abenteurernovelle (Novellenfragment, 1928)
  • Flucht in die Finsternis (Erzählung, 1931)

Theaterstücke:

  • Das Märchen (Schauspiel, 1891)
  • Anatol (Einakterfolge, 1893)
  • Liebelei (Schauspiel, 1895)
  • Reigen. Zehn Dialoge (Komödie, 1896/97)
  • Paracelsus (Schauspiel, 1898)
  • Der grüne Kakadu (Groteske, 1898)
  • Die Gefährtin (Drama, 1898)
  • Freiwild: Schauspiel in 3 Akten (1898, Digitalisat UB Bielefeld)
  • Der Schleier der Beatrice (Drama, 1899)
  • Die Frau mit dem Dolche (Drama, 1900)
  • Lebendige Stunden (Drama, 1901)
  • Die letzten Masken (Drama, 1901)
  • Literatur(Drama, 1901)
  • Der einsame Weg (Schauspiel, 1904)
  • Der Ruf des Lebens (Drama, 1906)
  • Komtesse Mizzi oder Der Familientag (Schauspiel, 1909)
  • Der junge Medardus (Schauspiel, 1910)
  • Das weite Land (Tragikomödie, 1911)
  • Professor Bernhardi (Schauspiel, 1912)
  • Komödie der Worte (Einakterzyklus, 1915)
  • Fink und Fliederbusch (Komödie 1916)
  • Komödie der Verführung (Schauspiel, 1924)
Autobiografie:
  • Jugend in Wien (hrsg. 1968)
Tagebücher:
  • Tagebuch 1879-1931 (10 Bde., hrsg. 1981-2000)
  • Briefe 1875-1912 (hrsg. 1981)
  • Briefe 1913-1931 (hrsg. 1984)
Ausgaben:
  • Gesammelte Werke in Einzelbänden, 6 Bände, 1981;
  • Das erzählerische Werk, 12 Bände, 1992-95.


Arthur Schnitzler, Briefmarke
Arthur Schnitzler, Briefmarke Foto
© Österreichische Post

Literatur#

  • C. Schorske: Schnitzler und Hofmannsthal, 1962
  • W.H. Rey, A. Schnitzler, 1968
  • R. Urbach, A. Schnitzler, 1968
  • H. Scheible, A. Schnitzler und die Aufklärung, 1977
  • R. Wagner, Frauen um A. Schnitzler, 1980
  • M.L. Perlmann, A. Schnitzler, 1987
  • H. Tarnowski-Seidel, A. Schnitzler, Flucht in die Finsternis, 1991
  • I. Lindgren, A. Schnitzler im Lichte seiner Briefe und Tagebücher, 1993
  • U. Weinzierl, A. Schnitzler, 1994
  • K. Fliedl, A. Schnitzler. Poetik der Erinnerung, 1997
  • R. Rothe, A. Schnitzler und A. Sandrock, 1997
  • H. Scheible, A. Schnitzler mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten, 122000
  • Österreichisches Biographisches Lexikon.


Artikel aus dem Buch "Große Österreicher"#

Arthur Schnitzler 1862-1931

Dass man in Österreich erst tot sein müsse, um etwas zu gelten, dass man erst posthum zu Ruhm und Ehre gelange, jedenfalls als Künstler, als Literat zumal - auf Arthur Schnitzler ist das nie zugetroffen. Mit Fünzig ist er einer der gefeiertsten Autoren des deutschen Sprachraums gewesen, zu seinem sechzigsten Geburtstag fanden Feiern sogar in Japan statt. Ein gütiges Geschick hat ihn davor bewahrt, miterleben zu müssen, wie die Umwelt, in der er schuf, in Barbarei versank. Von Adolf Hitler hat er nicht, wie Karl Kraus, geschrieben, dass ihm dazu nichts einfalle. Er hat ihn ganz einfach nicht zur Kenntnis genommen.

Freilich hat sich Arthur Schnitzler im Grunde nie für Politik interessiert. Er hat sie als etwas Ungutes, Schmutziges abgetan, in seinem »Doktor Bernhardi« hat er sich diese Abscheu von der Seele geschrieben. Schnitzler war in erster Linie Dichter, in zweiter Linie Arzt und Menschenkenner - und wenn noch Raum in seiner Seele blieb, die er, meistzitiertes aller Schnitzler-Worte, ein »weites Land« genannt hat, dann ist es die sogenannte Zweierbeziehung gewesen, das knisternde Verhältnis Mann-Frau in jeder Bedeutung und Beziehung des Wortes. Es gehört zu den sonderbarsten Zufällen der Kulturgeschichte, dass Sigmund Freud und Arthur Schnitzler, jüdische Ärzte beide, dem Blick in die Seele verhaftet alle zwei jahrzehntelang gleichsam nebeneinander in derselben Stadt gelebt und gearbeitet und doch nie miteinander intensiveren Kontakt aufgenommen haben. Ein einziges Mal, im Alter, hat Freud den Dichter zum Abendessen eingeladen. Und doch sind Arthur Schnitzlers Werke auch solche der Seelenkunde. In Wien, meint man fast, geht nichts ohne sie. Schnitzler hat die Seele des Wienerischen, des Wienertums, er hat das Wesen dieser Stadt besser ergründet, erkannt und beschrieben als die meisten anderen seiner literarischen Zeitgenossen.

Den Unterschied zwischen Schein und Sein, die doppelte Moral, den verlogenen Ehrenkodex, die facettenreiche Erotik - alles das hat der dichtende Mediziner Schnitzler ebenso meisterhaft erkannt, besser: diagnostiziert, wie er die Wurzeln des bösartigen Wiener Antisemitismus bloßzulegen und zu beschreiben imstande gewesen ist. Das sind die beiden Elemente, die Schnitzlers Lebenswerk tragen, die sich einem Leitmotiv ähnlich durch seine Bühnenstücke, Romane und Novellen ziehen: einerseits die bürgerliche Sexualmoral, soll heißen Unmoral, andererseits das Problem Judentum in Österreich, vor allem in Wien. Von »Liebelei«, seinem noch immer populärsten Stück, bis zur Altersnovelle »Fräulein Eise« reicht der Bogen Schnitzlerscher Schilderung von Liebe und Erotik und von seinem Roman »Der Weg ins Freie« bis zum »Doktor Bernhardi« die fast klinische Bestandaufnahme des Judenhasses österreichischer Prägung.

Arthur Schnitzler hat diese beiden Grundmotive seines Lebenswerks im buchstäblichen Sinn erfahren. Er ist zeit seines Lebens das gewesen, was man einen Frauenhelden nennt, in böswilliger Umschreibung könnte man ihn zumindest in der ersten Lebenshälfte als Erotomanen bezeichnen: Erst mit 41 hat der Sohn eines bekannten Wiener Arztes und Professors - der Vater war zuletzt Leiter der Poliklinik - geheiratet, bis dahin wechselte eine Liebesbeziehung, die meist auf das rein körperliche reduzierbar war, mit der anderen ab; die Schnitzler-Figur des »süßen Mädels« ist von ihrem literarischen Schöpfer Dutzende Male ausprobiert worden. Und unter dem Antisemitismus hatte Schnitzler selbst oft und stark zu leiden gehabt - dass viele seiner Stücke nicht in Wien, sondern in Berlin, am Lessing-Theater, uraufgeführt wurden, hängt ebenso damit zusammen wie die Tatsache, dass der berühmt-berüchtigte »Reigen«-Skandal sich weniger aus moralischer Entrüstung entwickelte als aus antisemitischen Motiven. Und selbst die berufliche Karriere seines Vaters war von diesem Antisemitismus beeinträchtigt - im »Doktor Bernhardi« hat Schnitzler einige dieser Motive nachvollzogen.

Dem Vater zuliebe studiert er, nach der Matura im »Akademischen Gymnasium«, Medizin - er ist das, was man einen Dandy nennt, er ist noch nicht Zwanzig, als er schon von einem »süßen Mädel« zum nächsten wandert, aber er absolviert das Studium mehr oder weniger planmäßig, auch sein Einjährig-Freiwilligen-Jahr. Als praktizierender Mediziner legt er dem Beruf später freilich keine besondere Ehre ein, seine Berufung ist eine andere, die des Dichters. »Kein Mensch ahnt, was für eine Lüge das Glück der Pflichterfüllung ist«, schreibt er.

Mehr Glück findet Schnitzler im literarischen Kreis »Jung Wien«, der sich um Hermann Bahr gebildet hat. Hugo von Hofmannsthal, den er dort kennenlernt, wird ein Freund fürs Leben, auch Felix Saiten gehört seither zu seinen Kumpanen und Freunden. Schriftstellerisch wirkt er zuerst in einer von seinem Vater geleiteten medizinischen Fachzeitschrift, aber bald erkennt Schnitzler, wo seine wahren Vorlieben - und Fähigkeiten -liegen.

Er entwickelt sich zum Meister der literarischen Kurzform, die »Anatol«-Einakter entstehen - und mit ihnen der erwähnte Typ der jungen Wienerin, eben des süßen Mädels, ein Typ, der, wie seine Biographin Renate Wagner-Wesemann schreibt, »wie ein Bumerang zu Schnitzler zurückkehrt und ihn bis an sein Lebensende ebenso klischeehaft verfolgt wie der des Lebemanns«. Mit seinem ersten großen Erfolg, der »Liebelei«, gelingt Schnitzler 1893 der Sprung ans Burgtheater, seine Exgeliebte Adele Sandrock spielt die Hauptrolle. Schon in der »Tragikomödie« rund um das Mädchen Christine und den Leutnant, der dann im Duell stirbt, übt der Dichter die ihm eigene subtile Art von Zeit- und Gesellschaftskritik, die ihn nie mehr loslässt. Vor allem das Duell als Ausdrucksform eines verlogenen Ehrbegriffs wird er immer wieder behandeln, auch viel später in seinem vielleicht reifsten Bühnenstück, dem »Weiten Land«, und vor allem im »Leutnant Gustl«, der in Form eines inneren Monologs gehaltenen Novelle, deretwegen Arthur Schnitzler seinen Rang als Offizier verliert; beharrlich hat er sich geweigert, vor dem Ehrenrat zu erscheinen.

Die Skandale - der um »Leutnant Gustl«, später der weitaus größere um den »Reigen«, diese Aneinanderreihung literarisch verbrämter Geschlechtsakte quer durch Klassen und Gesellschaftsschichten - haben am Schnitzler-Image nicht gekratzt. Zweimal machte er sich ernsthafte Hoffnungen auf den Literatur-Nobelpreis, das erste Mal, 1914, hätte er bereits nominiert werden sollen, doch wurde der Preis schließlich nicht vergeben. Zusammen mit Gerhart Hauptmann, dem Gleichaltrigen, zählte er zu den Spitzenreitern des S. Fischer Verlags. Und als er Sechzig wurde, gab es bereits Schnitzler-Sekundärliteratur wie sonst nur bei längst im Olymp weilenden Laureaten.

Er hat nie ernsthaft mit finanziellen Problemen zu kämpfen gehabt, aber er ist im Privatleben ein Zerrissener gewesen, nervös, oft von Todesgedanken gepeinigt, ein Hypochonder. Seine Ehe mit Olgy Gußmann scheiterte, seine Tochter Lili hat sich erschossen - welch Parallele zu Hugo von Hofmannsthal, der den Selbstmord seines Sohnes nicht überlebte!
Arthur Schnitzler, dessen Sohn Heinrich als Theatermann in seine Fußstapfen trat, starb 1931. Zwei Jahre später wurde er in Deutschland, sieben Jahre später in Österreich zur Unperson erklärt. Heute gilt sein Name als Gattungsbegriff. Man spricht von »Schnitzlerisch« und meint eine Facette des Wienerischen, die Liebe und Leid, Moral und Unmoral zu vereinen versteht. Wie es eben nur Schnitzler schildern konnte.

Weiterführendes#

Hörprobe#


Hörprobe Österreichische Mediathek


Stimmporträt.
Ausschnitt, Wien, 19. 3. 1907.

Vorlesen

Quellen#


Redaktion: I. Schinnerl