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!!!Istanbul Today

[{Image src='WT0238j_Istanbul.jpg' caption='Istanbul Today, May 2013, © [Gerhard Huber|Geography/About/Consortium/Huber,_Gerhard]' alt='Istanbul Today' class='image_left' width='900' height='601'}]

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Das osmanische Imperium erstreckte sich von der Donau bis nach Persien. Nur mittendrin lag - wie ein Stachel im Fleisch - das letzte Relikt der byzantinischen Ära – Konstantinopel[{GoogleMap location='Istanbul, Turkey' zoom='7'}]. 1399 standen die Osmanen zum ersten Mal erfolglos vor den Toren des christlichen Bollwerks. Doch 50 Jahre später war der osmanische Triumph perfekt: 1453 fiel Konstantinopel und trägt seither den Namen Istanbul, was soviel bedeutet wie 'er, gemeint ist der Osmane, ist in der Stadt'.
Istanbuls Geschichte begann im Jahr 660 v.d.Z., als griechische Kolonisten auf Weisung des Orakels von Delphi die Stadt Byzantion gründeten. Nach persischer und römischer Herrschaft machte Kaiser Konstantin Byzanz zur Hauptstadt des römischen Reiches. Ihm zu Ehren sollte Byzanz ab nun Konstantinopel heißen. Wenig später erklärte Theodosius I. die christliche Lehre zur Staatsreligion. Der nächste große Wendepunkt ereignete sich im Jahr 1054. In machtpolitischen Querelen zerfiel das Christentum im sogenannten Großen Schisma in eine katholische Westkirche unter Führung des Papstes in Rom und eine orthodoxe Ostkirche unter Leitung des Patriarchen von Konstantinopel. Dann kam das Jahr 1453. Mit Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen gehörte das byzantinische Reich endgültig zur Geschichte. Die neuen Machthaber bauten die Stadt unter dem Namen Istanbul zur glanzvollen Herrscherresidenz ihres Imperiums aus – bis in den Wirren des ersten Weltkrieges das mächtigste türkische Reich aller Zeiten zerfiel. 1923 wanderten die Hauptstadtehren unter Atatürk nach Ankara – bewusst weit weg vom Machtzentrum Istanbul. Dieser Schritt sollte den Beginn einer neuen Ära symbolisieren. Doch die Metropole am Bosporus blieb das unumstrittene wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes. Heute präsentiert sich die größte Stadt Europas als Verschmelzung einer orientalischen Metropole mit einer aus allen Nähten platzenden westlichen Megacity. Mindestens 15 Millionen Menschen leben in Istanbul und jeden Tag kommen 1000 Einwohner dazu, das macht fast 400.000 jedes Jahr.
Auch für die Zukunft plant man Großes. Istanbuls neuer Flughafen soll binnen weniger Jahre zum größten Airport der Welt mit jährlich 150 Millionen abgefertigten Passagieren aufsteigen. Doch die Zeiten sind seit der Machtergreifung Erdogans unsicher geworden. Nirgendwo zeigt sich die gesellschaftliche Kluft deutlicher als hier. Der Metropole steht sogar eine zweifache Zerreißprobe bevor: eine politisch-weltanschauliche und eine weitere, nicht minder gefährliche: Istanbul liegt genau am Schnittpunkt zwischen eurasischer und anatolischer Erdplatte. Ein verheerendes Erdbeben scheint sicher, die Frage ist nur wann? Die Erdbebenherde der vergangenen Jahrzehnte lassen nicht Gutes erahnen. Sie rücken mit jedem Erdstoß näher an Istanbul. Bei der jüngsten Katastrophe 1999 fanden 15.000 Menschen den Tod. Das Epizentrum des Erdbebens der Stärke 7,4 lag nur mehr 80 km von Istanbul entfernt.


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