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!!!Adventkalender

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[{Image src='Adventkalender.jpg' caption='Adventskalender Im Lande des Christkinds. Die Fenster enthielten weihnachtliche Verse und konnten mit Bildern aus einem Ausschneidebogen überklebt werden. Vollständig überklebtes Exemplar. Erschienen bei Gerhard Lang in München. 1903 (Nachdruck von 1915)\\Aus: [Wikicommons|https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Richard_Ernst_Kepler_-_Im_Lande_des_Christkinds.jpg]' alt='Im Lande des Christkinds. Die Fenster enthielten weihnachtliche Verse und konnten mit Bildern aus einem Ausschneidebogen überklebt werden. Vollständig überklebtes Exemplar. Erschienen bei Gerhard Lang in München. 1903 (Nachdruck von 1915)' width='500' class='image_left' height='371'}]

1903 gilt als Geburtsjahr des Adventkalenders. Damals legte der deutsche Buchhändler __Gerhard Lang__ (1880-1974), seinen ersten Weihnachtskalender auf, den er  "Im Lande des Christkinds" nannte. Das Druckwerk sollte „ein reizendes Spielzeug" sein, "eine rechte Vorweihnachtsfreude, ... die den Kindern das lange Warten verkürzen“ sollte. 24 Felder mit Gedichten des Erfinders wurden Tag für Tag mit einem bunten Bild überklebt. Gerhard Lang stammte aus einer evangelischen Familie, sein Vater war Pfarrer in Maulbronn. In diesen Kreisen waren sowohl der Adventkranz als auch der Adventbaum - der täglich mit einem Bibelspruch geschmückt wurde - als Zeitmesser vor Weihnachten bekannt. Außerdem pflegte seine Mutter für den Buben 24 "Wibeles", eine schwäbische Art Biskuitkeks, auf einem Karton zu befestigen, von denen er jeden Tag eines wegnehmen durfte.

Der Kalender erschien im Verlag des Lithographen Friedrich Reichhold, in den Lang 1908 als Gesellschafter eintrat (Reichhold & Lang München - RLM). In diesem Jahr war der Weihnachtskalender erstmals gewinnbringend. Was für spätere Adventskalender typisch erscheint, nahm Gerhard Lang schon vorweg: Bereits im 2. Jahr waren sie, als Beilage einer Zeitung und mit rückseitig aufgedrucktem Kalender, ein Werbegeschenk. Bald gab es Weihnachtskalender in verschiedenen Varianten, als Abreißblock, Bilderalbum, Laterne, zum Schieben oder Aufstellen. Bis zur Auflösung der Firma RLM 1940 waren es rund 30 Modelle in 40 Ausführungen. Die heute üblichen Türchenkalender kamen um 1920 auf den Markt. Rasch hatten andere Verlage das neue Produkt entdeckt. Ihre Imitationen waren billiger als die nach originellen Entwürfen und aufwändig hergestellten Modelle der Firma RLM. Der Erfinder musste zusehen, wie die Konkurrenz von seiner Idee  profitierte. Gerhard Lang hatte angeblich verabsäumt, das Patent anzumelden.

Der große __internationale Siegeszug__ des Adventkalenders begann im besetzten Nachkriegsdeutschland. Dazu trugen vor allem die amerikanischen Besatzungssoldaten bei. Ein Stuttgarter Verlag produzierte eigene Export-Sujets wie das Modell "White House" mit Cowboys, Planenwagen und Straßenkreuzern. Auch die Bilder hinter den Türchen wurden variiert. Statt dem Tannenbaum mit der Krippe darunter leuchtete in den USA ein festlich geschmückter Kamin. In Österreich kamen Adventkalender bald nach ihrer Erfindung in  Mode und standen lange im Dienst der Religionspädagogik. In letzter Zeit wurden die Motive neutraler und internationaler. Sie spielen im Tierreich und nehmen bekannte Figuren wie von Walt Disney oder Kinderbuchillustratoren auf. In vielen Familien ist es üblich, Adventkalender nach Bastelbogen oder aus eigener Phantasie selbst herzustellen.

!Quelle
* Tina Peschel: Adventkalender. Berlin 2009

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Redaktion: 
[hmw|Infos_zum_AF/Editorial_Board/Wolf_Helga_Maria_(Volkskunde)]
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__Siehe auch:__  \\
> [ABC zur Volkskunde|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Adventkalender]
> [{WebBookPlugin text='Mehr zu Advent' src='web-books/verschwundenebrauche00de2015iicm/000012' mode='big'}]
 



[{Metadata Suchbegriff='Adventkalender'}]