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!!!Burgenländische Hochzeitsbäckerei

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[{Video src='HEI12_Hochzeitsbaecke_high.mp4' class='image_left' width='512' height='290'}]


Eine ganz besondere burgenländische Tradition ist die der __Hochzeitsbäckerei__. 


Einem alten Brauch folgend, werden alle Hochzeitsgäste mit einem sogenannten "Bschoat-Pinkerl" beschenkt, einem Paket voller süßer Köstlichkeiten.

(''Früher, als man nach der Hochzeit noch zu Fuß nach Hause wanderte, band man das Paket als "Pinkerl" über den Wanderstab und trug es auf der Schulter nach Hause.'')

Da zu einer burgenländischen Hochzeit meist sehr viele Gäste gehören, braucht man entsprechend große Mengen Kekse. Wie früher gilt auch heute noch: je aufwändiger und größer das "Bschoat-Pinkerl", umso besser behält man die Hochzeit in Erinnerung!



Noch bis vor wenigen Jahren trafen sich vor der Hochzeit die Frauen beider Familien im "Hochzeitshaus", dem Haus der Braut, und backten dort meist unter der Anleitung einer Hochzeitsbäckerin, eine Fülle an [Süßigkeiten|Thema/Sueszwaren].


Nach getaner Arbeit zogen die Hochzeitsbäckerinnen zu einer weiteren Hochzeitsvorbereitung, wo sie nicht nur zum Backen anleiteten, sondern auch immer wieder etwas dazulernten. Neue, ausgefallene und aufwändige Rezepte stammten oft aus den gehobenen Haushalten in Ungarn oder Wien, wo viele Frauen der Gegend als Hausgehilfinnen dienten und von dort das Wissen mit nach Hause nahmen.


So bewahrten die Hochzeitsbäckerinnen ein einzigartiges Repertoire an Rezepten und organisierten auch die kollektive Bäckerei hochprofessionell: es gab Frauen, die nur Teig rührten, andere, die tagelang nur Kekse ausstachen, und solche, die die Kekse zu kleinen, süßen Kunstwerken zusammenbauten. Denn Hochzeitsbäckerei muss nicht nur exzellent schmecken, sie muss auch optisch beeindrucken.



Die Mutter und auch die Tante von Aloisia Bischof gehörten zu den Letzten, die den Beruf der Hochzeitsbäckerinnen ausübten. Die Fülle an Wissen wäre wohl verloren gegangen, hätte sie nicht selber beschlossen, diese Backtradition weiterzuführen. 


Heute leitet sie im südburgenländischen Badersdorf
 [{GoogleMap location='Badersdorf, Burgenland' zoom='10'}] eine Mehlspeisenbäckerei: 15 backende Frauen stellen täglich ca. 200 Kilogramm Kekse in über 60 verschiedenen Sorten her - in den Hochzeitsmonaten Mai bis September sind es noch mehr. 


Verkauft werden die Köstlichkeiten nur im eigenen Geschäft - weshalb das winzige Badersdorf zu einem Anziehungspunkt für Naschkatzen und Brautleuten geworden, die auch in Autobussen aus ganz Österreich anreisen.

!Quellen
* [Aloisia Bischof|https://www.aloisia.at/neu]
* Kulturschatz Burgenland: http://www.kulturschatz.info
* [Burgenland schmeckt|http://www.burgenland-schmeckt.at/fileadmin/Tipps_die_schmecken/Schatzkiste.pdf]

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Redaktion: I. Schinnerl

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