%%pure-g-r
%%pure-u-1-2

!!!Enzian

%%
%%pure-u-1-2
[{InsertPage page='Heimatlexikon/ServusTV_Header'}]
%%
%%

Enziane (Gentiana) sind eine Pflanzengattung aus der großen Familie der Enziangewächse. Von den weltweit bekannten 300 bis 400 Arten gedeihen rund 10 Prozent in den europäischen Alpen. Seit Plinius (23-79) wird der lateinische Name vom illyrischen König Gentius (180 - 68 v. Chr.) abgeleitet, der als erster die Heilwirkung der Pflanze erkannt haben soll. 

Die bitteren Wurzelstöcke einiger Arten werden zur Herstellung von Spirituosen und Medizin verwendet. Da die Pflanze unter Naturschutz steht, versucht man, sie feldmäßig zu bauen. Österreich und die Schweiz bilden den Enzian auf ihren Münzen ab (alle Schweizer Münzen, Schilling, Cent). Wie das Edelweiß ist sein Bild auf zahlreichen Souvenirs aus den Alpen zu finden. 

Wegen der seltenen intensiv blauen Farbe mancher Enzian-Arten gilt Enzian zwar als Symbol der Treue, doch war er schon im Mittelalter als Aphrodisiacum bekannt. Zu diesem Zweck musste man ihn am Johannestag bei Sonnenaufgang mit einer goldenen Schaufel ausgraben. Außerdem sollte die gespaltene Enzianwurzel gegen Verwundungen, Hexerei, Viehseuchen und Hundebiss schützen. Negativ wirkte sich im Sympathiezauber die blaue Farbe aus: Enzian zieht Blitze an, daher sollte man ihn nicht pflücken.
%%center
[{Image src='Wissenssammlungen/Flora/Frühlings-Enzian/Frühlings-Enzian2/Wiesenezian.jpg' caption='Frühlings-Enzian\\© Fritz Bayerl' alt='Frühlings-Enzian' class='image_block' height='200' width='300'}]
[{Image src='Wissenssammlungen/Flora/Braunvioletter_Enzian/Braunvioletter_Enzian_1/Pannonischer-Enzian-2.jpg' caption='Braunvioletter Enzian\\© Hermann Maurer' class='image_block' alt='Braunvioletter Enzian' height='200' width='150'}]
[{Image src='Wissenssammlungen/Flora/Großblütiger_Enzian/Großblütiger_Enzian1/Stengelloser-Enzian.jpg' caption='Großblütiger Enzian\\© Fritz Bayerl' class='image_block' alt='Großblütiger Enzian' height='200' width='266'}]
%%




Die Alpenpflanze wächst in zahlreichen Arten von den Tälern bis in rund 3000 m Höhe, unter anderem: Stengelloser Enzian (Gloggn, Fingerhut, Guggerschuh, Schneller), Breit-, Kurz- und Rundblättriger Enzian, Frühlingsenzian (in Salzburg Himmelsbleaml, in Tirol Schusternagele, Krahschinkeln, in Steiermark Guckernagerl), Zwergenzian (besonders in den Zentralalpen), Schneeenzian (Himmelstengel, Kälberschiß, in Niederösterreich Vergißmeinnid), Pannonischer Enzian, Schwalbenwurzenzian (in Tirol auch Glöggelwurz, Kloawurzen, in Steiermark Kerzenwurz), Rauher Enzian (violett oder weißlich), Punktierter Enzian (in Tirol Enziwurzen), Tauernblümerl (auch Saumnarbe, blassblau oder weiß, vor allem in den Tauern). Der Gelbe Enzian wird bis 140 cm hoch und wächst besonders in den Kalkzonen im Westen und Süden.

Alle großblütigen Arten des Enzians stehen ganz, die kleinblütigen teilweise (die Wurzeln) unter Naturschutz.

Das "Wissen um die Standorte, das Ernten und das Verarbeiten des punktierten Enzians" wurde 2013 in der Kategorie 
"Umgang mit der Natur" in die UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Dieses
Wissen um die Standorte, das Ernten und das Verarbeiten des Punktierten Enzians wird in der Tiroler Gemeinde Galtür seit Jahrhunderten weitergegeben. In den Prozess der Ernte – das Graben und Stechen der kostbaren Wurzel – sowie der Weiterverarbeitung – das Brennen des „Enzer“-Schnaps – ist meist die gesamte Bevölkerung eingebunden. Bis heute wird durch Losentscheid jährlich beim Kirchtag festgelegt, welche Familien an der Wurzelgewinnung teilnehmen und den Schnaps brennen dürfen. \\ \\


!Weiterführendes
> [{WebBookPlugin text='Enzian' src='web-books/admonterherbarium00de2001iicm/000073' mode='small'}] 

[{Metadata Suchbegriff='Enzian'}]