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Große Prinzessinkirsche#

Bunte Knorpelkirsche#

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"Heimatlexikon - Unser Österreich"
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Große Prinzessinkirsche
Große Prinzessinkirsche
© Arche Noah
Große Prinzessinkirsche
Große Prinzessinkirsche
© Arche Noah

HERKUNFT:#

Eine alte Sorte, deren Ursprung unbekannt ist. Sie wurde früher in vielen Gebieten Österreichs häufig angepflanzt, war sehr geschätzt und beliebt. Auch in Böhmen gab es um die Jahrhundertwende ausgedehnte Anpflanzungen, wovon der Wiener Markt damals reichlich beliefert wurde. Dort wurde auch eine lebhafter gefärbte Type mit längerem und dünnerem Stiel unter dem Namen „Herites“ vermehrt.

Synonyme: #

Hölländische große Prinzessinkirsche, Lauermann`s Knorpelkirsche, Napoleons Knorpelkirsche, Bigarreau Napoleon, slowenisch: Dunajka = Wienerin.

FRUCHTBESCHREIBUNG:#

Die Frucht ist breitherzförmig bis rundherzförmig, in günstigen Lagen breiter, in ungünstigen runder, am Stiel stark abgeplattet, beiderseits etwas breitgedrückt, 10 Stückgewicht (1996) 75 g bei gut entwickelten Früchten, von anderen Autoren wird ein geringeres 10 Stückgewicht angegeben mit Durchschnittlich 49 g, bisweilen auch höheres 70-80 g, Höhe: Breite: Dicke: = 20-23 : 21-26 : 18-23 mm. Die Nahtseite mit deutlicher Naht ohne Furche, selten stellenweise schwach eingesenkt. Querprofil fast kreisförmig, da Naht und Gegennahtseite kaum abgeflacht. In letzterer, selten schwach angedeutete rinnenförmige Vertiefung. Stempelpunkt ist klein, liegt eben oder in flachem Grübchen. Die Ausprägung der Stielseite (Vorderansicht) ist geschultert.

HAUT:#

Ist glatt, glänzend. Bei schwach besonnten Früchten tritt stellenweise die gelbe Grundfarbe rein hervor, größtenteils aber sehr mannigfaltig orange, ziegel- bis leuchtend rot angehaucht, verwaschen gefleckt und stellenweise auch deckfärbig, teilweise tupfig, strichelig oder sprenkelig gezeichnet.

FRUCHTFLEISCH:#

Ist hellgelb, mit heller Äderung, besonders festfleischig, saftig, der Saft ist hell und farblos. Der Geschmack bei voller Reife angenehm gehaltreich süß, gewürzt, angenehm sauer, gehört zu den sauersten von den Süßkirschensorten. Bleibt beim Kochen hart und wird hiebei noch etwas saurer. Zu früh abgenommene Früchte bleiben im Geschmack zurück.

STEIN:#

Ist groß, rundlich bis oval, dick, löst sich leicht vom Fruchtfleisch, 10 Stückgewicht 4 g. Länge: Breite: Dicke = 10,5-11,3 : 7,5-8,4 : 9-9,5 mm. Rückenlinie zumeist mit Runzeln, nur wenig hervortretend. Die Stielseite ist regelmäßig gewölbt. Der Stielansatz ist aus der Steinmitte zum Wulstansatz hin verschoben, dadurch liegt der Wulstansatz stets unterhalb der Scheitelhöhe. Dieser ist mittelbreit, kammförmig. Nebenwülste oft gut ausgebildet, stumpf, sie laufen öfters, ohne den Mittelwulst zu bilden, in den Seitenwülsten aus. Mittelwulst selten gut ausgebildet. Ohne Spitzen, oder selten mit undeutlichem hakigem Spitzchen.

STIEL:#

Ist mittellang (40-50 mm), dick, oft gegen die Frucht zu verdickt, lichtgrün, in mäßiger Vertiefung an Frucht sitzend.

BAUMEIGENSCHAFTEN:#

Unter günstigen Standortverhältnissen starker, später etwas hängender Wuchs, ziemlich kältefest und gesund. Blätter langoval mit tiefer oft doppelter Zahnung. Blattstiele großteils rötlich.

BODEN- UND KLIMAANSPRÜCHE:#

Stellt an den Boden keine besonderen Ansprüche. Schwere Böden und übermäßige Feuchtigkeit bewirken Gummifluß und Spitzendürre, auf armen trockenen, oder auch windexponierten Lagen zu kümmerlichem Wuchs und Kleinfrüchtigkeit neigend. Ansonsten sind Klimaansprüche bescheiden. Für Qualitätsproduktion geschützter Standort erforderlich.

BLÜTE: #

Mittlere Blütezeit, selbststeril.

BEFRUCHTERSORTEN:#

Dönissens gelbe Knorpelkirsche, Fromms Herzkirsche, Früheste der Mark, Große Germersdorfer, Hedelfinger Riesenkirsche, Kassins Frühe, Marzer Kirsche, Melker Riesenkirsche u.a.

REIFE:#

In der 4. Kirschwoche, Ende Juni, Anfang Juli. Die Sorte hält sich lange am Baum.

ERTRAG UND EIGNUNG: #

Fruchtbarkeit ziemlich früh eintretend, unter günstigen Bedingungen reich und regelmäßig. Ist eine hochwertige Tafelfrucht, geeignet auch für Kompotte, Mehlspeisen, zum Dörren, für Saft und Likör. Transport und Lagerfähigkeit der Kirsche ist besonders gut.

Logos

Bilder und Beschreibung mit freundlicher Genehmigung von der Arche Noah, A-3553 Schiltern, in Zusammenarbeit mit dem Amt d. NÖ Landesregierung, Abt. Naturschutz. Dieses Projekt wird von der EU und dem NÖ Landschaftsfonds kofinanziert.

Weiterführendes#

Quellen#

Redaktion: K. Ziegler (auf der Basis von Datenblättern von der Arche Noah)