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Die Höllendarstellung von St. Cäcilia ob Murau#

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Höllendarstellung
„Höllenschlund" in St. Cäcilia
© Willi Senft

Ein gotisches Juwel ist die St. Georgener Filialkirche „St. Cäcilia ob Murau". Jenseits der Bundesstraße nach Tamsweg Tamsweg, Steiermark liegt dieser kunsthistorische Schatzkasten am „drüberen" Murufer einsam am Waldrand.

Berühmt ist die gotische Holzbalkendecke mit reicher Schablonenmalerei aus dem Jahre 1500 (solche Holzdecken gibt es in der Steiermark nur noch ganz wenige) sowie der Freskenschmuck: Da werden verschiedene Heilige, die Anbetung der Heiligen Drei Könige, Szenen aus der Cäcilienlegende, die klugen und die törichten Jungfrauen, das Schweißtuch Christi, die Marter der Zehntausend, Martyrienszenen der heiligen Margaretha sowie vor allem Höllenszenen und das Jüngste Gericht sehr drastisch dargestellt.

Besonders bei der letztgenannten Szene zeigt sich der „verlebendigte" Höllenschlund in Form eines Raubtiermaules, das die Sünder verschluckt; einzelne Teufel schieben dabei noch fest an. Das mag unsere Altvorderen damals wohl bei jedem Kirchgang aufgerüttelt und auf den „Pfad der Tugend" zurückgeführt haben.

Die Teufel haben hier nach dem Verständnis des gotischen Künstlers alle noch etwa die selbe Gestalt. Erst in der Barockzeit - man denke zum Beispiel an die Höllendarstellung in der Sakristei des Stiftes Vorau von Cyrian Hackhofer - zeigen die Teufel die verschiedenartigsten Figuren und Fratzen.

St. Cäcilia war auch als Tabor — Wehranlage in Verwendung beziehungsweise wahrscheinlich sogar Teil einer Befestigungsanlage. Darauf weist das Hufeisen hin, das man noch heute außen an der Kirchentüre sehen kann. Der Sage nach zog Margarete Maultasch um 1335 durch das obere Murtal. Sie soll die Cäcilienkirche erfolglos belagert haben, worauf sie vor Zorn ein Hufeisen ihres Pferdes an die Nordtüre der Kirche schleuderte.

Quellen#


Text und Bild aus: Steirischen Geheimnissen und Kuriositäten auf der Spur, Hilde und Willi Senft, MEDIA Marketing G.m.b.H. 2000


Redaktion: Hilde und Willi Senft