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!!!Hawelka 

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[{InsertPage page='Heimatlexikon/ServusTV_Header'}]
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''Aus dem Videoclip''
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[{Video src='Videos/Heimatlexikon/Hawelka/HEI12_Hawelka_high.mp4' class='image_left' width='512' height='290'}]

Das Café Hawelka in der Dorotheergasse [{GoogleMap location='Dorotheergasse 6, Wien' zoom='17'}] in der Wiener Innenstadt stellt eines der letzten großen, der mitteleuropäischen Tradition entsprechenden Literaten- und Künstlerkaffeehäuser dar. 


Leopold Hawelka begann seine Karriere als Cafétier im Jahre 1936 mit dem Café Alt Wien in der Bäckerstraße; im Mai 1939 beschlossen er und seine Frau, das heruntergekommene Café Ludwig in der Dorotheergasse zu übernehmen. Die eindrucksvolle Innendekoration, von einem Schüler von Adolf Loos entworfen, war intakt, als die Hawelkas es übernahmen – und sie ist seitdem unberührt geblieben. 

Während des Zweiten Weltkrieges war das Café Hawelka zwar geschlossen, es blieb aber wie durch ein Wunder völlig unbeschädigt. Bei der Wiedereröffnung im Herbst 1945 wurde der Kaffee auf einem Holzofen zubereitet – und als der Winter kam, sammelte Leopold Hawelka auf einem Handkarren im Wienerwald Feuerholz, während seine Frau sich um die Gäste kümmerte. 

[{Image src='cafe_hawelka.jpg' class='image_right' caption='Innenansicht Cafe Hawelka mit Gästen. Wien. Photographie. Um 1982\\© IMAGNO/Franz Hubmann' height='280' alt='cafe_hawelka.jpg' width='408'}]


Das Kaffeehaus wurde freilich bald ein zentraler Treffpunkt für die Einwohner einer besetzten und geteilten Stadt, und für all jene, die vom Krieg oder aus der Emigration zurückkehrten, bildete es die ideale Umgebung, um vor dem Elend der Zeit zu flüchten. Die warme und friedliche Atmosphäre des Lokals erwies sich als besonders attraktiv für Schriftsteller und Intellektuelle – für viele von ihnen wurde es bald ein zweites Zuhause. 


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Während der 1960er und 1970er Jahre stellte das Café Hawelka all jenes dar, was in der Wiener Künstlerszene frisch und energiegeladen war. Ebenso wie die meisten Mitglieder des Phantastischen Realismus fanden sich unter den Stammgästen die Dichter H.C. Artmann, Friedrich Achleitner und Gerhard Rühm, die Schauspieler Helmut Qualtinger und Oskar Werner, der Dirigent Nikolaus Harnoncourt, die Sänger Georg Danzer und André Heller sowie der Fotograf Franz Hubmann, der das Kaffeehaus über die Jahrzehnte hindurch mit seinen Bildern unsterblich machte. \\
[{Image src='Hawelka_Leopold.jpg' class='image_left' caption='Leopold Hawelka in seinem gleichnamigen Cafehaus Hawelka. Dorotheergasse. Wien. Photographie. 2001\\© IMAGNO/Franz Hubmann ' height='280' alt='Leopold Hawelka' width='217'}]
Auch viele Berühmtheiten aus dem Ausland versäumten nie, das Café Hawelka zu besuchen, wenn sie in Wien waren – große Namen wie Elias Canetti, Henry Miller, Arthur Miller oder Andy Warhol, um nur einige zu nennen, waren unter ihnen. Kurz: Das Café Hawelka wurde im Laufe der Zeit zu einer Institution, und Herr und Frau Hawelka waren bald genauso berühmt wie ihre illustre Gästeschar. 

Den "Phantastischen Realisten" kaufte Leopold Hawelka auch so manches Bild ab, das er im Lokal aufhing. Seine Frau Josefine, die 2005 verstarb, kümmerte sich um die Finanzen und die administrativen Belange und bot ab täglich 22 Uhr ihre legendären böhmischen Buchteln an. 


Auch heute noch stellt das Café Hawelka einen Zufluchtsort, eine Art Refugium mitten in der pulsierenden Großstadt Wiens dar; es ist in fast allen  Wien-Reiseführern beschrieben.

Für viele Gäste unverzichtbar ist freilich auch der Duft der legendären Buchteln, der allabendlich den verrauchten Raum auf vertraute Weise erfüllt. 


Das Ehepaar Hawelka hatte 2 Kinder; Sohn Günter führt gemeinsam mit seinen zwei Söhnen den Familienbetrieb weiter.
Leopold Hawelka ist am 29. Dezember 2011 im 101. Lebensjahr zu Hause im Kreise der Familie entschlafen.


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--> [100. Geburtstag L. Hawelka,Sonderpostmarke 2011|Wissenssammlungen/Briefmarken/2011/Hawelka] (Briefmarken)

--> [Nachruf in der Wiener Zeitung|http://www.wienerzeitung.at/themen_channel/wzwien/stadtleben/422845_Ableben-Hawelkas-ein-grosser-Verlust-fuer-die-Wiener-Kaffeehausbranche.html]


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[{Image src='Hawelka_II.jpg' height='260' alt='Hawelka' class='image_right' caption='Hawelka von innen\\Aus [Wikicommons|https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Hawelka_II.JPG]' width='346'}]
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[{Image src='Einspaenner.jpg' height='260' alt='Ein Einspänner' class='image_right' caption='Ein Einspänner\\Foto: V. Kostitsin-Teterin. Aus [WikiCommons|https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Einspaenner.jpg] unter [CC|http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/at]' width='173'}]
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[{Image src='Hawelka01.jpg' height='260' alt='Hawelka' class='image_right' caption='Hawelka von außen\\Aus [Wikicommons|https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Hawelka01.jpg] ' width='346'}]
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!Essay


[{InsertPage page='Wissenschaft_und_Wirtschaft/Geschichte/Café_Hawelka'}]

!Quellen
* Wiener Zeitung
* [ORF|http://wiev1.orf.at/stories/101757]
* [Die Presse|http://diepresse.com/home/leben/720257/Wiens-beruehmtester-Cafetier-ist-tot]


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Redaktion: K. Ziegler, I. Schinnerl
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[{Metadata Suchbegriff='Kaffeehaus Wiener Kaffeehaus Kaffeekultur Hawelka Traditionsstätte'}]