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!!!Kremser Marille

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!VII SORTENGRUPPE:
Ovale Marillen, Type 53 (Marillensystem nach Sortengruppen und Bestimmungsschlüssel.
Literatur: „Die Marille“, Prof. Löschnig 1954.

!HERKUNFT:
Die Kremser Marille ist im bekannten Marillengebiet um Krems an der Donau
entstanden. Sie soll im Garten des Mühlenbesitzers Kleyle in Rehberg bei Krems
aufgefunden und um das Jahr 1900 von den Marillenbauern Knorr, Stradinger
und Barth weitervermehrt und von der Landwirtschaftlichen Lehranstalt in Krems
und mehreren Baumschulen verbreitet worden sein.

Prof. Löschnig (1908/1931/1940) vermutete, daß es sich bei dieser Sorte um
keinen reinen Klon handle, sondern einige Typen hievon bekannt sind. Der hier
beschriebene Typ wurde in einer Baumschule im nordöstlichen Weinviertel selektioniert
und erwies sich im Jahre 1998 als sehr blütenfrostwiderstandsfähig (minus
8 ° C während der Blüte) und dürfte auch selbstfertil sein, da bei dem frühen
Blühbeginn (witterungsbedingt) und der kalten Witterung während der Blüte kein
Insektenflug stattfand, anders wäre der reiche Fruchtbehang nicht zu erklären.

!FRUCHTBESCHREIBUNG:
Die Frucht ist groß bis sehr groß, die erhaltenen Früchte (aus Intensivanlage mit
kleinen Baumformen) waren 54 bis 60,3 mm hoch, 51 bis 57 mm breit, 54,7 bis
60,4 mm dick, durchschnittliche Fruchtformfaktor F=1,01, das spezif. Gewicht
liegt knapp unter 1, die Früchte schwimmen im Wasser. Die Form ist rundlich,
zuweilen etwas oval und mitunter einseitig. Die Fruchtfurche ist im Scheitelbereich
meist seicht und weit, seltener auch tief, gegen den Stiel stark vertieft. Der
Stempelpunkt ist rückenständig, etwas vertieft, die Stielbucht ist meist gespalten
seltener auch rund oder faltig, dabei eng und mitteltief, die Lippen sind offen. Das
Einzelfruchtgewicht lag zwischen 64 g und 109 g, durchschnittlich 84 g.

!FRUCHTSCHALE:
ist wollig orangegelb, die Sonnseite entweder nur zart und fein rot punktiert bis
auffälliger rot punktiert, von zart rosarot überhaucht bis stärker rot übertuscht mit
auffälliger mehr oder weniger starker roter Punktierung, Farbskale III – IX
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!FRUCHTFLEISCH:
ist goldgelb bis leicht orangegelb, um den Stein lichter, sehr saftig, weich, wird
nicht mehlig. Der Geschmack ist gut, angenehm süß säuerlich und schwach bis
mittelmäßig aromatisch mit gutem Marillenaroma.

!STEIN:
ist groß, liegt stark hohl, löst sich gut vom Fleisch, wiegt etwa 3 g. Die Form ist
breitoval, fast immer flachbauchig, 28 - 30,5 mm hoch, 12 - 13,4 mm breit,
21 - 23,9 mm dick, durchschnittlicher Steinfaktor 2,99. Die Hauptkante ragt etwa
4,4 mm über die Nebenkanten, ist ziemlich scharf, etwas schartig, die Nebenkanten
sind gut ausgebildet, meist zwischen 8 und 9 mm voneinander entfernt. Der
Rücken des Steines ist verwachsen, zeigt mitunter einige Vertiefungen überragt
den Stielansatz stark. Die Steinoberfläche ist relativ glatt. Der Same ist süß.

!BAUMEIGENSCHAFTEN:
Der Baum wächst kräftig, bildet mittelgroße Kronen mit langen Trieben, gedeiht
sehr gut auf Zwetschkenunterlage, verlangt warme Lagen. Die jungen Holztriebe
sind dunkelbraunrot, dichtknospig. Die Blätter sind rundlich, mitunter breiter als
lang, mit einer bei diesem Typ auffällig teils rot gefärbter Hauptader, mitunter
auch Nebenadern, Rand ist fein rund gezahnt. Der Blattstiel ist meist etwa
30 - 40 mm lang, rot, mit mehreren Drüsen besetzt.

!BLÜTE:
Die Blüte erscheint früh, dauert 7 Tage und erreicht am fünften Tag die Vollblüte.

!REIFEZEIT:
Es ist dies ein etwas später reifender Typ der Kremser Marille. Reift im 1. Drittel
von August. Die Transportfähigkeit ist nur bei früher Ernte befriedigend.

!KRITISCHE BEURTEILUNG:
Die Kremser Marille besticht durch die Größe der Frucht, Färbung und gutem
Geschmack. Sie ist kenntlich an der meist runden Fruchtform, zumeist gespaltenen
Stielbucht, schlankbauchigem Stein S= über 2,7 und gut verwachsenem
Steinrücken.
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[{Metadata Suchbegriff=' Marille'}]