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!!!Niedersulzer Pfirsichmarille

!EIGENBENENNUNG VON IM WEINVIERTEL AUFGEWACHSENEM ZUFALLSSÄMLING

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[{Image src='Niedersulzer_Pfirsichmarille1.jpg' class='image_block' caption='Niedersulzer Pfirsichmarille\\© Arche Noah' width='450' alt='Niedersulzer Pfirsichmarille' height='313'}]
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!HERKUNFT:
Die Sorte entstand, nach Auskunft des Besitzers des Mutterbaumes, vor etwa
30 Jahren als Zufallssämling in Niedersulz im östlichen Weinviertel und wurde
wegen des vorzüglichen Geschmacks und der ungewöhnlichen kreisrunden Form
weitervermehrt. Pfirsichmarille wird sie vom Autor deswegen zu Recht bezeichnet,
da die vollkommen runden, zuweilen eigenartig rötlich gefleckten Marillen
Pfirsichen täuschend ähneln. Die Sorte läßt sich aufgrund ihrer Merkmale nicht in
das Marillensystem nach Sortengruppen, gebildet nach bekannten Grundsorten,
einordnen, wie es in dem Buch „Die Marille“ von Prof. Löschnig angegeben ist.
Eine sinnvolle Einordnung könnte in diesem Fall in das Marillensystem der Arbeitsgemeinschaft
zur Förderung der Marillenkultur in Wien, welches von dieser
1942 aufgestellt worden ist, erfolgen und zwar in „III. Gruppe Dicksteinige Rotmarillen“,
sowie Type 48 des Bestimmungsschlüssels.
Literatur: Die Marille, Löschnig 1954.

!FRUCHTBESCHREIBUNG:
Die Frucht ist mittelgroß, bei geringerem Fruchtbehang auch groß 37 – 40 mm
hoch, 40 – 42 mm breit, 40 – 45 mm dick, wiegt 35 – 45 g, hat ein spezifisches
Gewicht unter 1 (Früchte schwimmen im Wasser). Die Form ist beinahe kreisrund
sowohl über die Fruchtbacken als auch über die Bauch- und Rückennaht, nur in
der Stielregion etwas abgeflacht. Fruchtformfaktor 0,8 – 0,94. Die Fruchtfurche
mit der Naht ist kaum eingesenkt, eher abgeflacht verlaufend, in Stielnähe eingeschnitten.
Der Stempelpunkt ist mittelständig, flachliegend oder kaum merklich
erhöht, bisweilen schwach grünlich umhoft. Die Stielbucht ist rund.

!FRUCHTSCHALE:
ist feinwollig, ziemlich fest, beim Genuß leicht störend, schattenseits grünlichgelb,
bei Vollreife gelb bis orangegelb, etwa 1/4 bis max. 1/2 der Oberfläche der der
Sonne ausgesetzten Früchte sind unterschiedlich stark verwaschen gerötet oder
punktiert auch mit Ringfleckung und oft braunrot punktiert. Zuweilen schwach
bitterer Nachgeschmack, eigenartiger Duft.

!FRUCHTFLEISCH:
ist gelb bis orange, um Stein etwas heller, sehr saftig. Anfangs gegen Schale zu
etwas fester; vollreif; sehr weich. Der Geschmack ist sehr gut, sehr süß, schwach
zuckermelonenartig gewürzt.
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!STEIN:
ist relativ klein, er füllt die Steinhöhle voll aus, löst bei beginnender Vollreife
nicht gut, bei Vollreife bzw. kurzer Lagerung dann gute Lösbarkeit, etwa 2,15 g
schwer, mit 5,18 % vom Fruchtanteil. Er ist sehr breitoval und stark dickbauchig,
22– 24,6 mm hoch, 12,4 – 15,1 mm breit, 19 – 20,6 mm dick. Steinformfaktor
zwischen 1,66 – 2,43, wobei die Werte zumeist unter 1,9 lagen. Die Hauptkante
ist zumeist scharf, ragt etwa 2 – 3 mm über die Nebenkanten. Nebenkanten sind
gut entwickelt, oval geschwungen 6,8 – 8 mm voneinander entfernt, hervortretend.
Zwischenkanten nur äußerst selten ausgebildet, der Rücken ist hochrückig,
im Bereich des Stielansatzes gespalten. Der Same ist bitter.

!BAUMEIGENSCHAFTEN:
Der Baum wächst mittelstark mit steil nach oben strebenden Leitästen. Blätter sind
großteils breitoval mit lange ausgezogener oft zungenartiger Spitze. Die Zahnung
meist fein doppelt, ziemlich spitz. Blattstiele 35 bis 50 mm lang, bisweilen
nur grün, an jungen Trieben oft beiderseits braunrot gefärbt.

!BLÜTE:
Blühverhältnisse sind nicht untersucht. Die Blüte aber frostemfpindlich, da in den
Jahren 1993 und 94 wie auch beim Großteil der anderen Sorten Totalausfälle
waren.

!REIFEZEIT:
ist Ende Juli/Anfang August

!KRITISCHE BEURTEILUNG:
Die Sorte ist pomologisch interessant, sie sollte hinsichtlich ihrer Eignung für
Verarbeitungszwecke (Knödelerzeugung) wegen ihrer außergewöhlich runden
Form näher untersucht werden und ist für Frischgenuß sowie andere Haushaltszwecke
geeignet. Sie trägt in nicht durch Frost gefährdeten Jahren ungewöhnlich
reichlich, in traubenartig eng beeinandersitzenden Fruchtpaketen.

!BESONDERE ERKENNUNGSMERKMALE:
Die runde Form der Früchte, rote Färbung und Fleckung, bisweilen einem Pfirsich
täuschende Ähnlichkeit.
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[{Metadata Suchbegriff='Niedersulzer Pfirsichmarille Marille'}]