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!!!Sensenschmiede

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[{Image src='sensenschmied01.jpg' class='image_left' caption='»Der Sensenschmidt« (Sensenschmied). Kupferstich von Jost Amman. Aus: Hans Sachs und Jost Amman. »Eygentliche Beschreibung aller Stände auff Erden …«. Frankfurt am Main 1568\\© Brandstätter Verlag' alt='Der Sensenschmied' height='300' width='198'}]


Sensenschmiede spalteten sich schon sehr früh von den Eisen- und Grobschmieden ab und verarbeiteten Knüttel, ein Halbzeug aus den Zainschmieden, zu Sensen, Sicheln und Strohmessern. Berühmt und in ganz Europa gefragt waren die blauen Sensen aus Oberösterreich und der Steiermark und die weißen aus dem Bergischen Land (Solingen, Plettenberg), die sich durch ihre Schmiedetechniken unterschieden. 


[{Image src='sensenschmied02.jpg' class='image_right' caption='Schaukasten des Sensengewerken Michael Piesslinger aus Steyrling, Oberösterreich. Um 1875. Sensenschmiedemuseum Micheldorf' height='300' alt='Schaukasten eines Sensengewerken' width='155'}]

Die oberösterreichischen und steirischen Sensen bestanden aus zwei flachen, dünn ausgeschmiedeten Mock- und Kernstahlstäben (Schneideisen), die unter Schweißhitze zusammengeschlagen und dann so gereckt wurden, daß sie nach einem Ende dünner, nach dem anderen stärker und breiter wurden und dabei der Winkelansatz, die »Hamm«, mit dem die Sense am Stiel befestigt wurde, entstand. Dieses ausgereckte Stück nannte man »Schiene«, die zunächst am vorderen dünneren Teil mit dem Handhammer angespitzt und dann unter dem Wasserhammer ausgebreitet wurde, wobei die Form der Sense entstand. Nach dem Rohschliff mußte die Sense unter einem schnell getriebenen Hammer noch einmal kalt überschmiedet werden, worauf sie erneut auf mäßige Rotglut erhitzt und in einem Trog mit zerlassenem Unschlitt gehärtet wurde. Vor dem Blauanlaufenlassen über der Glut einer Esse entfernte man das anhaftende Fett durch
Abstreifen mit Kastanienrinde. Im Jahre 1841 erzeugten die auf dem Boden der damaligen Steiermark gelegenen Hämmer
1 410 000 Sensen und 381 000 Sicheln und Strohmesser.

Bei den weißen Sensen schmiedete man den Hauptkörper aus zähem, weichem Eisen aus, spaltete ihn auf der Schmalseite und
schweißte ein Stahlband ein, das später die Schneide bildete. Die Schneide wurde nach dem Härten gegen den Umlauf des Steines geschliffen, wodurch sie eine weiße Farbe annahm. In Stroh eingebunden und in Fässern verpackt, verließen die Sensen die Werkstätten.


Sensen auf langen Stangen haben in den Bauernkriegen des 16. Jahrhunderts eine wichtige Rolle als Waffen gespielt. In der
Regel waren es gewöhnliche Ackersensen, deren »Hamm« nur gerade gerichtet wurde. In Österreich wurden Schmiede mit dem
Tod bestraft, wenn sie Sensen zu Waffen umschmiedeten.

Die Tradition "Österreichisches Sensenschmieden" 
wurde 2013 in der Kategorie "Traitionelles Handwerk"  in die Liste des Immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen.\\ \\


!Quellen
* Verschwundene Arbeit, R. Palla, Christian Brandstätter Verlag, 2010

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''... mit freundlicher Genehmigung des Christian Brandstätter Verlags.''
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__Siehe auch:__  \\
> [ABC zur Volkskunde|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Sense]


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