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!!!Tiroler Spitzlederer

!Winterapfel

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[{Image src='Tiroler_Spitzlederer_Foto.jpg' caption='Tiroler Spitzlederer\\© Arche Noah' width='400' class='image_right' alt='Tiroler Spitzlederer' height='595'}]

!HERKUNFT UND VERBREITUNG:
Die Herkunft der Sorte ist nicht genau bekannt. Möglicherweise stammt
er aus Südtirol wo er früher viel angebaut wurde und auch heute noch
stärker verbreitet ist. In Niederösterreich dürfte der Spitzlederer selten
sein. Nur ein Standort in der Buckligen Welt ist bekannt. Die abgebildeten
Früchte stammen aus der Versuchsanstalt Laimburg in Südtirol. Nach
einigen Pomologen ist die Sorte ident mit der Zimtrenette. Beschrieben
wurde die Sorte schon vor 1900, der Tiroler Plattlederer ist nach
neuesten Genomuntersuchungen eine Mutante des Spitzlederers.
!FRUCHTBESCHREIBUNG:
!GRÖSSE UND FORM:
ziemlich gleichmäßig mittelgroß, 55 – 60 mm hoch und 60 – 65 mm
breit, kugelig bis kugelig - konisch, Querschnitt rund, gleichhälftig, sehr
ebenmäßig
!SCHALE:
fein rau, dünn; Grundfarbe grünlichgelb bis gelb, diese kaum sichtbar,
da Frucht zur Gänze mit hellockerfarbenenem feinen Rost überzogen;
Früchte manchmal sonnseits bis 1/3 etwas dünkler ocker; wenige
Schalenpunkte, weißlichgrau, mäßig auffällig, als Erhebungen deutlich
spürbar; Geruch nicht merkbar
!KELCH:
klein, geschlossen; Blättchen am Grund auffällig hellolivgrün, lang,
mittelbreit, aufrecht, zusammengeneigt, sich am Grunde berührend, Spitzen
zurückgeschlagen; Einsenkung mitteltief auch tief, eng; Rand eben
!STIEL:
Stiel 20 –30 mm lang, 2- 3 mm dünn, zur Astansatzstelle allmählich dicker
werdend, grünlich bis ockerfarben; Einsenkung tief, mittelweit, Rand eben
!FRUCHTFLEISCH:
grünlichweiß bis weiß, feinzellig, mäßig saftig, anfangs knackig fest,
später mürber, kräftig süßsäuerlich mit angenehmen renettenartigem
Aroma, Geruch nicht merkbar
!KERNHAUS:
klein, mittel bis stielständig; Gefäßbündel grün, spindelförmig; Achse und
enge Kammern geschlossen; Wände glatt, bogenförmig; Samen zu 1 bis
2, gut ausgebildet, groß 8,7:5,1:2,7 mm, kurz gespitzt, kastanienbraun;
Kelchhöhle groß, stumpfkegelförmig, Staubfadenreste oberständig
!BAUMEIGENSCHAFTEN:
!WUCHS/KRONENFORM:
stark wachsend, sparriger Wuchs, bildet große Kronen
!GEEIGNETE BAUMFORM:
für alle Baumformen geeignet
!BODEN UND KLIMAANSPRÜCHE:
nach Literaturangaben nicht für raue Lagen, sonst als anspruchslos beschrieben
!BLÜTE, POLLENSPENDER/BEFRUCHTUNGSPARTNER:
mittelfrüh, weitere Eigenschaften nicht bekannt, wahrscheinlich guter
Pollenspender
!PFLÜCKREIFE:
Ende Oktober
!GENUSSREIFE/HALTBARKEIT:
November bis Mai
!ERTRAG UND EIGNUNG:
Mittelhoch bis hoch, mittlere Alternanzneigung; hervorragende Tafelsorte
für Liebhaber von Lederäpfeln, auch für Most und Saft, desgleichen
für Kompott und zum Dörren; unter den ‚Lederäpfeln’ sicherlich eine der
hervorragendsten Sorten
!KRANKHEITSANFÄLLIGKEIT:
lt. Angaben aus Südtirol allgemein wenig anfällige Sorte
ähnliche Früchte können haben:
graue Herbstrennette: Reifezeit 9-12, Samen +-, kleiner, rehbraun, Stiel
kürzer, Fruchtfleisch typisch schwammig
Osnabrücker Renette: Frucht mit deutlichen Kanten auf der Kelchseite,
Kelch fast aufsitzend, Schale um diesen, über die Kelchbucht hinaus
grün, oft auch mit Deckfarbe
Damasonrenette: Samen meist schlecht ausgebildet, Stiel kürzer, meist
mit braunroter Deckfarbe, Rost bräunlich, gröber
Graue französische Renette: wie Damason, jedoch unregelmäßiger in
Form, säuerlicher, wenig aromatischer Geschmack
Boskoop, Kanadarenette, Zabergäurenette, Coulons Renette sind (unter
anderem) größer und haben meist schlecht ausgebildete Samen
Parkers Pepping: sehr ähnlich jedoch Frucht klein bis mittelgroß, Kernhauswände
bohnenförmig, Kelcheinsenkung flacher und um die Blättchen
nicht grün, Rand manchmal etwas faltig; Baum typisch schwachwüchsig,
mit viel kurzem Fruchtholz, ähnlich Goldparmäne
Die Sorte wurde von Roland Gaber beschrieben.

!Literatur
* Engelbrecht, T.: Deutschlands Apfelsorten, Verlag Friedrich Vieweg, Braunschweig, 1889 (die abgebildeten Früchte sowie die Beschreibung stimmen jedoch nicht mit den hier beschriebenen überein!)
* Bozner und Meraner Obstsorten, 1934, Verlag J.F. Amonn Bolzano
* Pomologische Monatshefte, Stuttgart 1900

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[{Metadata Suchbegriff='Tiroler Spitzlederer'}]