%%pure-g-r
%%pure-u-1-2

!!!Zacherlfabrik

%%
%%pure-u-1-2
[{InsertPage page='Heimatlexikon/ServusTV_Header'}]
%%
%%

[{Image src='Wien-Unterdöbling_Zacherl-Haus.jpg' caption='Zacherlfabrik in Unterdöbling\\Foto: Geiserich77. Aus: [Wikicommons|https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Wien-Unterd%C3%B6bling_Zacherl-Haus.jpg] unter [CC|http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/at]' height='200' alt='Zacherlfabrik' class='image_left' width='284'}]


In der Nusswaldgasse in __Wien-Döbling__ steht, mitten in einem Park, ein Gebäude, dessen Äußeres an eine Moschee erinnert. Die Zacherlfabrik  "stellt in ihrem Phantasiereichtum ein Unikum in der Wiener Baulandschaft dar." Um 1890 nach einem Entwurf von Hugo Wiedenfeld von Karl Mayreder errichtet, war sie ein "Special-Etablissement für Mottenfraß-Verhütung". Die Fabrik stellte das Insektenpulver "Zacherlin" aus getrockneten Pyrethrum-Blüten her. Das "persische Pulver" war in der gesamten Monarchie und darüber hinaus ein äußerst erfolgreiches Produkt. Die Fassade, die persisches Formengut zitiert, verweist auf die wirtschaftlichen Beziehungen zum Herkunftsland und verlieh der Ware orientalisches Flair.

Johann Zacherl (1814-1888), der Urgroßvater des jetzigen Eigentümers, Peter Zacherl, lernte das Mittel im Kaukasus kennen. Er schloß mit den Vorstehern der Dörfer Verträge zum Sammeln der Blüten ab, die  in Tiflis vermahlen und das Pulver nach Europa transportiert wurde. Nach einem längeren Aufenthalt in Tiflis ließ sich Johann Zacherl in Wien nieder. Das Unternehmen florierte, der Sohn, Johann Ev. Zacherl, baute es weiter aus. Nach dem Zusammenbruch der Monarchie (und der Erfindung des DDT) geriet die Fabrik von __Zacherlin__  in Schwierigkeiten. Zuletzt diente sie zur Aufbewahrung von Teppichen, Pelzen und Textilien und stand teilweise leer. Die Bausubstanz ist im Wesentlichen vorhanden.

Ein dreigeschossiges Lager für Teppiche und Pelze war lange Zeit unbenutzt.  Hier blieb die Konstruktion aus Gusseisensäulen und Stahlträgern erhalten, die Zwischendecken fehlen großteils.  Proportionen und Akustik der Halle sind von außerordentlicher Qualität . 2006 adaptierte sie der Eigentümer für eine __neue Nutzung__ - als Ort der Begegnung, der Ruhe, des Gesprächs und Kunstgenusses. Bis 2013 fanden Ausstellungen - mit eigens für diesen Ort geschaffenen Kunstwerken - Musikabende und andere Veranstaltungen - wie Symposien des Forum St. Stephan - hier statt. 

!Quellen
* Architektur in Wien / 500 Bauten. Wien 1997
*[www.zacherlfabrik.at|http://www.zacherlfabrik.at]
*[Zadherkfabrik|https://de.m.wikipedia.org/wiki/Zacherlfabrik]
\\
%%small 
Redaktion: [hmw|Infos_zum_AF/Editorial_Board/Wolf_Helga_Maria_(Volkskunde)]
%% 

[{Metadata Suchbegriff='Wien, Fabrik'}]