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Berg, Alban#


* 9. 2. 1885, Wien

† 24. 12. 1935, Wien


Komponist

Alban Berg
Alban Berg
© Bildarchiv der Österr. Nationalbibliothek


Aus einer wohlhabenden Familie stammend, machte er bereits mit 15 Jahren seine ersten autodidaktischen Kompositionsversuche. 1904-1910 nahm er, der anfangs als Rechnungsbeamter tätig war, bei Arnold Schönberg geregelten Musikunterricht. In dieser Zeit entstanden u. a. die "Sonate" opus 1 (1908) und das "Streichquartett" opus 3 (1910). Berg, der nie eine offizielle Position im Musikleben innehatte, lebte ab 1911 abwechselnd in Wen, wo er sich mit Kompositionsunterricht seinen Unterhalt verdiente, in der Steiermark und in Kärnten. Neben seiner kompositorischen Tätigkeit beschäftigte er sich mit musiktheoretischen Arbeiten (so schrieb er einen Führer zu Schönbergs "Gurreliedern") und fertigte Klavierauszüge an. 1914 begann er mit der Arbeit an seiner ersten Oper "Wozzeck" nach Georg Büchners Dramenfragment "Woyzeck". Die Arbeit an diesem Werk, das Operngeschichte machen sollte, wurde vom 1. Weltkrieg unterbrochen und erst 1921 fertiggestellt. 1925 wurde es unter Erich Kleiber an der Berliner Staatsoper aufgeführt und begründete den Ruhm des Komponisten. Nach kammermusikalischen Werken wandte sich Berg 1928 einer zweiten Oper zu, "Lulu" nach Wedekinds "Erdgeist" und "Die Büchse der Pandora", die jedoch ein Fragment blieb. Der unvollendete dritte Akt wurde gegen den Willen von Bergs Witwe von Friedrich Cerha fertiggestellt und das gesamte Werk 1979 an der Pariser Oper uraufgeführt. Bergs letztes vollendetes Werk war sein Violinkonzert. Berg ist einer der Hauptvertreter der modernen Musik. Er gilt als der "Romantiker" des Kreises um Schönberg - ein sensibler Geist, der an den Übeln dieser Welt litt. Seine Kompositionen sind durch eine strikte, aber komplizierte formale Geschlossenheit gekennzeichnet. Traditionelle Kompositionstechniken verband er mit freier Atonalität. Ab 1926 bediente er sich auch der Zwölftontechnik, ohne sie allerdings so streng anzuwenden wie sein Lehrer und Freund Schönberg oder dessen weiterer großer Schüler Webern.

Literatur#

  • V. Scherliess, Alban Berg in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten (1975)
  • E. A. Berg, Der unverbesserliche Romantiker Alban Berg (1985)



© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992