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Ellenbogen, Wilhelm#


* 9. 7. 1863, Breclav/ Lundenburg (Mähren)

† 24. 2. 1951, New York


Arzt und Politiker


Der Sohn eines Volksschullehrers studierte Medizin in Wien (Promotion: 1887) und schloss sich der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung an. 1892 wurde er in den Parteivorstand gewählt, dem er bis zu seiner Verhaftung 1934 angehörte. 1896-1918 war er Reichsratsmitglied und 1919-1934 Abgeordneter zum Nationalrat. 1918 wurde er Mitglied des Staatsrates, 1919 Unterstaatssekretär für Handel und Gewerbe sowie Präsident der Sozialisierungskommission. Als jüdischer Bürger und entschiedener Gegner des Faschismus, der schon früh dessen Gefährlichkeit für die Demokratie erkannt hatte, emigrierte er 1938 in die USA. Ellenbogen war ein undogmatischer, klassisch gebildeter, gemäßigter Sozialdemokrat und innerparteilicher Kritiker Otto Bauers. Ellenbogen veröffentlichte zahlreiche Schriften, darunter "Sozialisierung in Österreich" (1921) und "Faschismus! Das faschistische Italien" (1923). Seine Lebenserinnerungen "Menschen und Prinzipien" wurden 1981 von F. Weissensteiner ediert.



© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992