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Farkas, Karl#


* 28. 10. 1893, Wien

† 16. 5. 1971, Wien


Kabarettist, Regisseur und Schriftsteller

Karl Farkas
Karl Farkas
© Bildarchiv der Österr. Nationalbibliothek
Schlagfertig, witzig, geistreich, wortgewandt und sprachgewaltig, war er zudem ungeheuer fleißig: Unzählige Texte für Revuen, Chansons, Kabarettszenen, Filmdrehbücher, Einakter und Sketches stammen von ihm. Der vielseitige und wandlungsfähige Künstler glänzte als Kabarettist und Conferencier, als Schauspieler und Regisseur. Seine Bonmots waren von hintergründiger Dialektik, seine Pointen sprichwörtlich, sein Wortwitz, seine Komik legendär. Bekannt wurde er in der Zwischenkriegszeit durch seine Doppelconferencen mit Fritz Grünbaum, ebenso erfolgreich waren seine Auftritte mit Ernst Waldbrunn nach 1945 (heute auf Videokassetten erhältlich). Der klassische Kabarettist, Sohn eines Schuhwarenfabrikanten, schrieb schon als Gymnasiast humorvolle Einakter, die im "Intimen Theater" gespielt wurden. Nach der Matura besuchte er die Akademie für Musik und Darstellende Kunst. Im 1. Weltkrieg verwundet, durchwanderte er nach 1918 verschiedene Provinztheater (Olmütz, Mährisch-Ostrau). 1920 erhielt er ein Engagement an der "Neuen Wiener Bühne" und wurde dann an das Kabarett "Simpl" verpflichtet, wo er zunächst "Schnelldichter", dann Autor und Darsteller und schließlich ab 1927 künstlerischer Leiter war. 1926-1931 fungierte er als Direktor des Stadttheaters. 1938 emigrierte er in die USA, wo er u. a. Gedichte schrieb (" Farkas entdeckt Amerika", 1940, oder "Zurück ins Morgen", 1944). Nach seiner Rückkehr 1946 nahm er mit wachsendem Erfolg seine Tätigkeit am "Simpl" wieder auf. Radio- und TV-Sendungen ("Bilanz des Monats" u. a.) verhalfen Farkas zu breiter Popularität. Seinem Begräbnis auf dem Wiener Zentralfriedhof wohnten 13 000 Wienerinnen und Wiener bei.

Literatur#

  • G. Markus, "Karl Farkas Schau'n Sie sich das an." (3. Aufl., 1983)
  • H. Veigl (Hg.), "Ins eigene Nest. Also sprach Karl Farkas" (1988)



© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992