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Hess, Victor Franz#


* 24. 6. 1883, Schloss Waldstein bei Deutschfeistritz (Steiermark)

† 17. 12. 1964, Mount Vernon (USA)


Physiker


Der bedeutende Strahlenforscher war der Sohn eines Forstrates und studierte in Graz Physik (Promotion: 1906). 1908-1920 war er in Wien zunächst Dozent an der Veterinäruniversität, dann Privatdozent an der Universität und schließlich am Institut für Radiumforschung tätig, wo er sich mit Luftionisation beschäftigte. Dabei entdeckte er bereits 1912 bei Ballonfahrten die kosmische Strahlung. Später entwickelte er auch ein Gerät zur Messung dieser sogenannten Gammastrahlen. Vor seiner Berufung als Ordinarius für Physik nach Graz arbeitete er 1921-1923 in den Labors der US Radium Corporation in Orange (New Jersey); er war auch Konsulent des US Bureaus for Mines im US-Innenministerium. 1931 folgte der Wissenschaftler einem Ruf nach Innsbruck als Ordinarius für Experimentalphysik und Strahlenforschung. Zur Erforschung der kosmischen Höhenstrahlung errichtete er eine Beobachtungsstation auf dem Hafelekar. Für seine Forschungen erhielt Hess 1936 den Nobelpreis. 1938 wurde er von seinem Lehrstuhl entfernt, inhaftiert und wegen seiner jüdischen Ehefrau zur Emigration gezwungen. Das Nobelpreisgeld musste er den NS-Machthabern überlassen. Er ging in die USA und lehrte an der Fordham University in New York. Mit seinem Werk schuf er die Grundlage für die gesamte spätere Strahlungs- und Kernforschung.

Werke#

  • "Die elektrische Leitfähigkeit der Atmosphäre und ihre Ursachen" (1926)
  • "Die Weltraumstrahlung und ihre biologischen Wirkungen" (1940)
  • "Persönliche Erinnerungen" (1950)



© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992