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Hueber, Anton#


* 28. 9. 1861, Domazlice/Taus (Böhmen)

† 9. 7. 1935, Wien


Drechsler und Arbeiterführer


Schon als Schulbub musste Hueber durch Ziegeltragen Geld verdienen. In Wien erlernte er das Drechslerhandwerk und versuchte, sich in seiner kargen Freizeit weiterzubilden. Er organisierte zunächst den Fachverein für Holzdrechsler, dem er als Obmann vorstand. 1895 wurde er Schriftführer des Österreichischen Gewerkschaftskongresses, einer Organisation, die ein Jahrzehnt später mehr als eine halbe Million Mitglieder zählte. Politisch neigte der Sozialdemokrat zu einer gewissen Radikalität; so befürwortete er als Mittel zur Erreichung des allgemeinen Wahlrechts - im Gegensatz zu Victor Adler - den Generalstreik. Bei der Zusammenfassung der vielen kleineren Gewerkschaften zu einer schlagkräftigen Organisation erwarb sich Hueber große Verdienste, die durch den ansteigenden Nationalismus entstehenden Abspaltungen konnte er jedoch nicht verhindern. Während des 1. Weltkriegs bemühte er sich um die Erhaltung der Organisationen. Seit 1919 Nationalratsmitglied, gingen in der Zwischenkriegszeit zahlreiche soziale Reformen auf seine Anregungen zurück. Bis 1934 blieb er Vorsitzender des Bundes Freier Gewerkschaften und beeinflusste in dieser Funktion wichtige Entscheidungen seiner Partei.



© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992