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Kokoschka, Oskar#


* 1. 3. 1886, Pöchlarn (Niederösterreich)

† 22. 2. 1980 Villeneuve (Schweiz)


Maler, Graphiker und Schriftsteller

Oskar Kokoschka
Oskar Kokoschka
© Imagno / Foto ÖNB/Harry Weber
Der Sohn eines Goldschmieds und einer Försterstochter besuchte die Kunstgewerbeschule in Wien. 1907-1909 war er Mitarbeiter der "Wiener Werkstätte". 1908 stellte er zum erstenmal aus. Seine Bilder schockierten das Publikum ebenso wie ein Jahr später sein Stück "Mörder, Hoffnung der Frauen". Sein Frühwerk markierte den Beginn des expressionistischen Jahrzehnts und erntete neben Ablehnung auch erste Erfolge. Leidenschaftlich setzte Kokoschka in den folgenden Jahren seinen Weg fort. Er verliebte sich ungestüm in Alma Mahler ("Die Windsbraut"), und als die Liebe zerbrach, meldete er sich freiwillig zum Militär. Im 1. Weltkrieg wurde er schwer verwundet. 1919-1924 lehrte er als Professor an der Dresdner Kunstakademie. Sein Werk fand zunehmend Anerkennung. Der Künstler stellte u. a. 1922 auf der Biennale in Venedig aus, Museen und Gönner kauften seine Bilder an. 1931 kehrte er nach ausgedehnten Reisen nach Wien zurück, 1934 übersiedelte er nach Prag, 1938 emigrierte er nach London. 1953 ließ er sich in Villeneuve am Genfer See nieder. Im selben Jahr verwirklichte er in Salzburg einen lang gehegten Traum: Kokoschka gründete als Sommerakademie die "Schule des Sehens", die er bis 1962 leitete. Aus dem einst skandalösen Jüngling war ein vielfach geehrter Künstler geworden. Sein bildnerisches Lebenswerk umfasst visionäre Porträts, Stadtlandschaften, Stillleben, Bleistiftzeichnungen, Radierungen und Lithographien, Plakate (u. a. 1945 für die hungernden Kinder Europas), Kostümentwürfe und Bühnenbilder. Zu seinen literarischen Arbeiten zählen ferner "Die träumenden Knaben" (1908) und das Drama "Orpheus und Eurydike" (1926, von Ernst Krenek als Oper vertont).

Literatur#

  • N. Werner, Oskar Kokoschka Leben und Werk in Daten und Bildern (1986)



© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992