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Krainer, Josef sen.#


* 16. 2. 1903, St. Lorenzen (Steiermark)

† 28. 11. 1971, Graz


Landwirt und Politiker


Als Knecht und Waldarbeiter lernte Krainer die Nöte der Landarbeiter kennen. Schon 1924 wurde er Obmann der Angestellten- und Arbeiterorganisation der Land- und Forstwirtschaft. 1927 übernahm er als hauptberuflicher Sekretär die Geschäftsführung des Land- und Forstarbeiterverbands, den er in der ganzen Steiermark organisierte. Im November 1934 zog er in den steirischen Landtag ein. 1937 wurde er zum ersten Bürgermeister-Stellvertreter der Stadt Graz gewählt. 1938 kam er kurz in Haft. Während des 2. Weltkriegs arbeitete er in einer Ziegelei, die er später erwarb. Gegen Kriegsende nahm er Kontakt zu den Partisanen in der Südsteiermark auf. 1945 wurde Krainer, der beim Aufbau der steirischen ÖVP mithalf, Landesrat. 1948 zum Landeshauptmann gewählt, wurde er in der Folge bei 7 Wahlen in diesem Amt bestätigt. In seiner Antrittsrede forderte er die Bevölkerung auf, alles Trennende zu überwinden. Er trat nachdrücklich für eine Milderung des NS-Gesetzes und eine Wiederintegration der ehemaligen Nationalsozialisten ein. Ab 1965 war Krainer auch Mitglied des Bundesrates. Mit dem überaus populären Politiker - 229 Gemeinden machten ihm zum Ehrenbürger - ist der steirische Wiederaufbau nach dem 2. Weltkrieg verbunden. Innerhalb der Bundespartei war er ein Reformer und Gegner der großen Koalition. Der Steirer betonte immer die Eigenständigkeit seiner Landesorganisation gegen den Wiener Zentralismus.

Literatur#

  • F. Csoklich, Josef Krainer, in: NÖB 22 (1987)
  • H. Koren/ M. Mayr/K. Wimmer: Josef Krainer (1981)



© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992