Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

Maleta, Alfred#


* 15. 1. 1906, Mödling (Niederösterreich)

† 17. 7. 1990, Salzburg


Jurist und Politiker


Nach dem Jusstudium in Graz (Promotion: 1932) und seinem Gerichts- und Anwaltspraktikum in Linz wurde der Christlichsoziale 1933 Geschäftsführer der Vaterländischen Front von Oberösterreich 1934 übernahm er die Stellung eines Ersten Sekretärs der oberösterreichischen Kammer für Arbeiter und Angestellte. Auch in der Sozialen Arbeitsgemeinschaft (SAG), die die Aussöhnung mit der Arbeiterschaft suchte, war Maleta aktiv. Damals schrieb er sein vielbeachtetes Buch "Der Sozialist im Dollfuß-Österreich", das sich diesem Versöhnungsgedanken widmete. 1938 wurde er von den Nationalsozialisten verhaftet und in die KZs Dachau und Flossenbürg deportiert. 1941 entlassen, musste er an der Ostfront und am Balkan einrücken. Nach Kriegsende Mitbegründer der ÖVP, war Maleta 1945-1975 Abgeordneter zum Nationalrat, 1951-1960 Generalsekretär der ÖVP, 1960-1971 stellvertretender Bundesparteiobmann und Obmann des ÖAAB. Der begeisterte Parlamentarier und intime Kenner der Geschäftsordnung des Hohen Hauses war 1961/62 Dritter, 1962-1970 Erster und 1970-1975 Zweiter Präsident des Nationalrates. 1955-1966 wählten ihn die christlich-demokratischen Parteien Europas zu ihrem Präsidenten. Maleta war ein Anhänger der Großen Koalition und immer ein kompromissfähiger Politiker. Auch innerparteiliche Gegnerschaft, personifiziert in Hermann Withalm, einem entschiedenen Koalitionsgegner, brachten seine Überzeugungen nie ins Wanken. Maleta war Miteigentümer und Herausgeber der "Oberösterreichischen Nachrichten" und bis zu seinem Tod Präsident der Politischen Akademie der ÖVP. Engagiert widmete er sich dem Blindenverband, für den er ein neues Heim in Hütteldorf erkämpfte. 1971 rief er gemeinsam mit Kreisky, mit dem ihn höchste gegenseitige Wertschätzung verband, die Wissenschaftliche Kommission zur Erforschung der Geschichte der Republik Österreich ins Leben, die wertvollste Arbeit für die Zeitgeschichtsforschung leistete.

Werke#

  • "Gedanken über die Politik" (1946)
  • "Christliehe Demokratie in der pluralistischen Gesellschaft" (1962)
  • "Gesammelte Reden und Aufsätze" (1967)
  • "Entscheidung für Morgen. Christliche Demokratie im Herzen Europas" (1968)
  • "Bewältigte Vergangenheit" (1981)



© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992