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Neuburger, Max#


* 8. 12. 1868, Wien

† 15. 3. 1955, Wien


Medizinhistoriker


Der Nestor der österreichischen Medizingeschichte entstammte einer jüdischen Kaufmannsfamilie. Er absolvierte in Wien das Piaristengymnasium, studierte Medizin (Promotion: 1893) und war zunächst als Sekundararzt am Rudolfspital und dann als Assistent an der Wiener Poliklinik tätig. 1904 erhielt er als Nachfolger Theodor Puschmanns die Leitung der medizingeschichtlichen Lehrkanzel, 1917 wurde er o. Univ.-Prof. Der umfassend gebildete Forscher war von unglaublicher Produktivität. Er schrieb zahlreiche grundlegende Bücher, darunter "Geschichte der Medizin" (2 Bde., 1906-1910) und "Die Wiener medizinische Schule im Vormärz" (1921), gab das 6bändige Sammelwerk "Meister der Heilkunde" heraus (1921-1924) und veröffentlichte mehr als 200 Beiträge in Fachzeitschriften. Seine größte und bleibende Leistung war 1914 die Gründung des Instituts für Geschichte der Medizin, das er 1920 in die Räume der ehemaligen Josefinischen Militärakademie überführte und zu einer Forschungsstätte ausbaute. 1939 musste der große Medicohistoriker Österreich verlassen und emigrierte nach London, 1948 ging er nach Amerika und kehrte erst 1952 hochbetagt nach Wien zurück.

Literatur#

  • E. Berghoff, Max Neuburger Werden und Wirken eines österreichischen Gelehrten (1948)



© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992