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Pollak, Oscar#


* 7. 10. 1893, Wien

† 28. 8. 1963, Hinterstoder (Oberösterreich)


Journalist


Aus einer jüdischen Kaufmannsfamilie stammend, fand Pollak schon im Gymnasium den Weg zur Sozialdemokratie. Nach der Matura begann er seine journalistische Laufbahn als Sportjournalist bei der "Arbeiter-Zeitung". Sein Jusstudium, das durch den 1. Weltkrieg unterbrochen wurde, beendete er 1919, war aber nie als Jurist tätig. Er wirkte bei der "Arbeiter-Zeitung" auch als Kommunalberichterstatter, bei der theoretischen Zeitschrift "Der Kampf" war er als Redaktionssekretär tätig. Friedrich Adler holte den talentierten Journalisten in das Generalsekretariat der Sozialistischen Internationale nach London. 1925 zurückgekehrt, übernahm Pollak in der "Arbeiter-Zeitung" das außenpolitische Ressort; nach dem Tod von Friedrich Austerlitz wurde er 1931 Chefredakteur. 1934 ging er mit seiner Frau Marianne, die ebenfalls in der Partei tätig war, in die Emigration. Ab 1936 war er für die Internationale in Brüssel, dann in Paris tätig. 1940 verließ das Ehepaar Frankreich und arbeitete gemeinsam mit Karl Czernetz im "Londoner Büro der österreichischen Sozialisten in Großbritannien". Im September 1945 kehrte Pollak nach Wien zurück und übernahm wieder die Chefredaktion des Parteiorgans. Der brillante Journalist, der auch ein guter Redner war, berichtete in der Besatzungszeit mutig und mit Offenheit. Er war ein Anhänger eines demokratischen Sozialismus, der ein Liebäugeln mit den Kommunisten ausschloss. Nach seiner Pensionierung 1961 widmete Pollak sich ganz der theoretischen Zeitschrift "Die Zukunft".



© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992