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Reither, Josef#


* 26. 6. 1880, Langenrohr bei Tulln (Niederösterreich)

† 30. 4. 1950, Tulln


Bauer und Politiker


Der Bauernsohn war zunächst im Familienbetrieb tätig. Gleichzeitig wurde in seiner Gemeinde aktiv: 1907 gründete er eine Raiffeisenkasse, 1912-1924 war er Bürgermeister. 1921 wurde er als Christlichsozialer in den Niederösterreichíschen Landtag gewählt. In der Niederösterreichíschen Landwirtschaftskammer avancierte er 1925 zum Präsidenten, gehörte aber auch verschiedenen landwirtschaftlichen Genossenschaften in führenden Positionen an. Ab 1925 war er Landeshauptmannstellvertreter, ab 1931 Landeshauptmann von Niederösterreich Dieses Amt unterbrach er während seiner einjährigen Amtsperiode als Landwirtschaftsminister (1934/35). Im Ständestaat war er auch Mitglied des Bundestages und des Länderrates. Als politischer Gegner des Nationalsozialismus wurde er nach dem Einmarsch der deutschen Truppen 1938 verhaftet und mit dem ersten Transport nach Dachau gebracht. 1941 freigelassen, kam er nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 neuerlich in Haft. Im Juli 1945 kehrte er aus Deutschland nach Österreich zurück und war bis 1949 erneut Landeshauptmann von Niederösterreich Er war einer der mächtigen "Landesfürsten" innerhalb der Christlichsozialen bzw. ÖVP, seine Stimme hatte großes Gewicht.



© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992