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Schütte-Lihotzky, Grete#


* 23. 1. 1897, Wien


Architektin


Die Tochter eines österreichischen Staatsbeamten studierte als einzige Frau an der Wiener Kunstgewerbeschule bei Oskar Strnad und Heinrich Tessenow. 1917 wurde ihr Entwurf für eine Küche mit dem Max-Mauthner-Preis ausgezeichnet, 1919 gewann sie den Lobmeyr-Preis. Schütte-Lihotzky begann für Adolf Loos zu arbeiten, wobei sie sich für die Siedlerbewegung und den sozialen Wohnbau interessierte. Sie wirkte in Wien bei der Gestaltung des Winarsky-Hofes mit. 1926 berief sie der Frankfurter Baustadtrat Ernst May nach Frankfurt, wo sie mit dem Entwurf der "Frankfurter Küche" international Aufmerksamkeit erregte. Ihr Entwurf, der allen funktionellen Ansprüchen optimal entsprach, entstand nach Studien der Abläufe von Haushaltsarbeit. Auf einer Grundfläche von 6,5 Quadratmetern wurde, nach dem damaligen Stand der Technik, alles Nötige billig und praktisch untergebracht. Mit dem gesamten Frankfurter Team folgten Schütte-Lihotzky und ihr Mann May in die Sowjetunion, wo Schütte-Lihotzky Kindergärten und Siedlungsbauten errichtete und sich an stadtplanerischen Unternehmungen beteiligte. 1938 erhielt sie eine Berufung an die Bauakademie nach Istanbul. 1940 ging sie, inzwischen KPÖ-Mitglied, mit einem politischen Auftrag nach Wien. Sie wurde verhaftet und verbrachte 4 Jahre im Gefängnis. Nach dem 2. Weltkrieg baute sie nur zwei Kindergartenpavillons, ansonsten hatte sie in der Ära des kalten Krieges praktisch Berufsverbot.

Werke#

  • "Wie kann man durch richtigen Wohnbau der Frau Arbeit sparen?" (1925)
  • "Erinnerungen aus dem Widerstand 1938-1945" (1985)



© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992