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Tauber, Richard#


* 16. 5. 1891, Linz

† 8. 1. 1948, London


Sänger


Tauber war in den 20er und 30er Jahren der berühmteste Tenor der Welt. Der Sohn eines Schauspielerpaares wurde unehelich geboren und erst 1913 von seinem leiblichen Vater adoptiert. Nach Abbruch des Gymnasiums wurde er in Frankfurt und Freiburg ausgebildet. Er debütierte 1913 als Tamino in Chemnitz, kam noch im selben Jahr nach Dresden und sang ab 1919 auch in Berlin, später an der Wiener Staatsoper, wo er mit seiner weichen, nuancenreichen Stimme, seiner musikalischen Intelligenz und beseelten Gesangstechnik insbesondere in Mozart-Rollen, aber auch in anderen Partien ("Tiefland", "Evangelimann", "Madame Butterfly") das Publikum zu Beifallsstürmen hinriss. Berühmt war seine Atemtechnik - sein Atem schien endlos. Nach seiner Bekanntschaft mit Franz Lehar, aus der eine langjährige Künstlerfreundschaft entstand, sang Tauber die Hauptrollen in nahezu allen Operetten des Komponisten und wurde zum Operettenstar par excellence. Als Prinz Sou Chong, seiner Glanzpartie aus "Das Land des Lächelns", ist er fast 800mal aufgetreten. Als "deutscher Caruso" wurde Tauber in aller Welt umjubelt. Ab 1925 sang er in Wien, 1938 emigrierte er nach London, wurde Mitglied der Covent Garden Opera und unternahm Welttourneen. Tauber war auch im Film sehr erfolgreich, schrieb eigene Kompositionen (Operetten, Filmmusik, Lieder) und dirigierte. 1947 trat der große Mozart-Interpret, bereits vom Tode gezeichnet, bei einem Gastspiel der Wiener Staatsoper in London als Ottavio in "Don Giovanni" zum letzten Mal auf.

Literatur#

  • W.Korb, Richard Tauber (1966)
  • O. Schneidereit, Richard Tauber (1976)



© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992