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Zilk, Helmut#


* 9. 6. 1927, Wien


Lehrer und Politiker


Zilk wurde zunächst Pflichtschullehrer und studierte dann Psychologie und Germanistik (Promotion: 1954). 1958-1966 unterrichtete er als Professor für Pädagogik an der Bundeslehrerbildungsanstalt. Seit 1955 arbeitete er auch beim ORF, wo er - von Gerd Bacher gefördert - eigene Fernsehserien gestaltete. Zilk ist Begründer des Schulfernsehens. Ab 1962 genoss er durch die Talkshow "Stadtgespräche" hohe Popularität. 1967-1974 wirkte er ausschließlich beim ORF als Programmdirektor. Mit der Abwahl Bachers verließ auch Zilk den ORF und wurde Ombudsmann der "Kronen Zeitung". 1979 holte ihn sein Freund und damaliger Bürgermeister Gratz als Stadtrat für Kultur in den Stadtsenat. 1983 übernahm er für ein Jahr das Unterrichtsministerium. Seit 1984 ist er Wiener Bürgermeister. Der praktizierende Katholik und nichtausübende Freimaurer trat 1950 der SPÖ bei. Er profilierte sich durch seine Distanz zur Parteidisziplin, scheute nie offene Worte und setzte oftmals ungewöhnliche politische Zeichen von großer persönlicher Note. So nahm er am Begräbnis der letzten österreichischen Kaiserin, Zita, teil oder hisste am Rathaus anlässlich der deutschen Wiedervereinigung die Fahnen. Seine eigenwillige Politik erwies sich des öfteren als sehr zukunftsorientiert. Als Bürgermeister wartete er nicht mit großen Visionen auf, setzte aber immer seine ganze Persönlichkeit zur Durchsetzung der von ihm akzeptierten Ideen ein. Zilk war 1991/92 als Bundespräsidentschaftskandidat seiner Partei im Gespräch, hat aber abgelehnt und widmete sich kommunalpolitischen Aufgaben.



© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992


Auch schon gestorben...

-- Glaubauf Karl, Montag, 24. Oktober 2011, 18:08